Aufwärmtraining beim Fußball – Weshalb und wie? (Teil 2)

Kurzübungen

Bei den folgenden Kurzübungen handelt es sich um eine bewährte Aufwärmstrategie. Die Spieler stellen sich alle an einer der vier Auslinien auf und blicken mit dem Gesicht in Richtung Trainer. Dieser steht etwa 20 bis 30 Meter entfernt und bildet den Zielpunkt der einzelnen Übungen. Für diese Kurzübungen gibt es eine Vielzahl verschiedener Varianten, von denen hier nur die wichtigsten behandelt werden sollen.
Bei den sogenannten Skippings sollen die Spieler bei jedem Schritt abwechselnd und in schneller Ausführung eines ihrer Knie in die Höhe heben und fast bis zum Bauch bringen. Anfersen bildet dazu den Konterpart. Beim Anfersen sollen die Spieler ebenfalls periodisch erst auf der rechten Seite das Bein nach hinten anheben und mit der Hand die Sohle oder die Ferse berühren, dann auf der anderen Seite. Für gehörig Kraft in den Oberschenkeln sorgen Ausfallschritte. Hierbei wird ein Bein mit dem Knie voran ausgefahren und im rechten Winkel auf dem Fußballen aufgesetzt. Nun muss das andere Bein nachziehen, während das Knie des anderen Beins auf den Boden gedrückt wird. Ausfallschritte provozieren jedoch bei den meisten Spielern schon ein grenzwertiges Erschöpfungsgefühl und sollten daher nicht ausgereizt werden. Am besten reduziert der Trainer deshalb den Abstand zu seinen Spielern. Wichtig bei Ausfallschritten ist eine langsame, sehr kontrollierte Ausführung. Dies ist dem hohen Schwierigkeitsgrad geschuldet.

Intervallläufe

Intervallläufe sollen den Körper mit einer kurzen Einlaufphase an den Betriebszustand heranführen. Nach etwa zwei bis vier Bahnen über das halbe Feld gibt der Trainer das Zeichen, dass die Spieler nun eine Bahn mit der Hälfte der ihnen zur Verfügung stehenden Schnelligkeit absolvieren, ehe darauf eine Bahn im Auslauftempo folgt. Anschließend sollen die Spieler während der nächsten Bahn 80 Prozent ihrer Sprintstärke abrufen. Dies kann man beliebig mit verschiedenen Stufen wiederholen. Die maximale Sprintkraft sollte dabei höchstens zweimal angewiesen werden. Eine Dauer von zehn Minuten ist für diese Übung völlig ausreichend. Aufgrund ihrer Vielseitigkeit sind IntervAufwärmen3allläufe nicht nur spannender als das öde Rundenlaufen aus grauer Vorzeit, sondern beanspruchen zusätzlich zur konditionellen Kompetenz auch noch die Bereiche Schnellkraft, Sprint und Kraftausdauer.

Welche Reihenfolge beim Aufwärmtraining?

Für gewöhnlich wird mit dem angenehmen 5 gegen 2 begonnen. Dieses ist bei den Schützlingen in den meisten Fällen sehr beliebt und sorgt für eine Auflockerung der Atmosphäre. Für die weiteren Schritte gibt es keine Blaupause. Die Variationen sind den Zielen und Vorstellungen des Trainers überlassen. Die hier aufgelisteten Spielformen können und sollten sogar miteinander kombiniert werden. Wichtig ist dabei jedoch, dass die Aufwärmphase nicht überladen wird. Keinesfalls sollten Spielleiter alle Aufwärmübungen hintereinander staffeln. Es ist gesünder und besser, wenn die verschiedenen Übungen an unterschiedlichen Tagen vorgenommen werden. Dadurch ist eine hohe Flexibilität des Trainingsplans gewährleistet und auch der Spaßfaktor steigt.

Teil 2 findet Ihr hier

Neben den bereits beschriebenen Möglichkeiten zum Aufwärmen, gibt es natürlich noch jede Menge weiterer Spiele etc. Eine Reihe von Passübungen, die ebenso ins Aufwärmprogramm integriert werden können, haben wir nachfolgend für Euch zusammengestellt:
1. Übung „Schnelles Direktspiel mit 6 Positionen
2. Übung „Schnelles Direktspiel mit 4 Positionen
3. Übung „Schnelles Direktspiel mit Doppelpass-Stafetten
4. Übung „Schnelles Direktspiel im Dreieck

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Ivica Drusany / Shutterstock.com