Flankenspiel mit Torabschluss

Im ersten Teil begaben sich die Dortmunder Profis in die sichere Regie ihres Fitnesstrainers. Der sorgte dafür, dass diese ihre Körper für den Hauptteil des Trainings auf die notwendige Körpertemperatur brachten. Diverse Aufwärmübungen und ein paar „Kraftspitzen“ wie die klassischen Liegestütze bildeten das Korsett des kollektiven Aufwärmens.

Der Schwerpunkt des Hauptteils wurde durch eine komplexe Übung gebildet, die den langen Pass zum Gegenstand hatte und das Flanken sowie den Torabschluss miteinander vereinte.

Komplexes Flankenspiel

In einem abgesteckten Feld nahe der Mittellinie spielen sich vier Spieler einen Ball direkt zu – so lange bis Jürgen Klopp das Signal gibt. Daraufhin wird der Pass mit weitem Schlag auf einen Außenspieler gepasst. Der diesen schnell unter Kontrolle bringt und punktgenau auf die nachrückenden Spieler A und C flankt. Die Abwehrspieler sorgen dafür, dass die Strafraumaktionen spielnah stattfinden. Für die Spieler A und C gilt es nach einem langen Tempolauf darum, das notwendige Timing zu zeigen und die Flanke des Außenspielers genau zu belaufen. Da für es die Abwehrspieler absehbar ist, mit wem sie es im Strafraum zu tun haben, müssen die Stürmer noch mehr Kreativität als im Spiel an den Tag legen. Ein wirksames Mittel, um die Abwehrspieler in der entscheidenden Phase zu irritieren, ist das Kreuzen. Allerdings sollte das nicht nach einem vorgegebenen Muster ablaufen, sondern ständig variieren.


Mit erhöhtem Schwierigkeitsgrad

Diese Übung könnte an mehreren Punkten erschwert werden. Eine Möglichkeit wäre, den Spielern in dem abgesteckten Ausgangsfeld Abwehrspieler gegenüber zu stellen, die sowohl das Passspiel stören, als auch den öffnenden Pass versuchen, zu verhindern. Zudem könnte man sich eine kognitive Implikation vorstellen. Diese wird dadurch erreicht, dass jedem Spieler eine Nummer zugeteilt wird, die er sich und auch die anderen Spieler merken muss. Jürgen Klopp gibt im Anschluss das Signal, indem er eine beliebige Zahl ausruft. Falls derjenige Spieler nicht den Ball hat, müssen die anderen Spieler reagieren und diesem dem Ball auf dem schnellsten Wege zuzuspielen. Noch schwieriger wird es, wenn sich die Spieler nach dem Ausrufen des Trainers an die Reihenfolge der Zahlen (1, 2,3, 4) halten müssen und erst die Reihe „abspielen“ müssen, ehe die Zahl X erreicht ist – erst dann kann der lange Pass gespielt werden. Auch der Außenspieler könnte man durch einen direkten Gegenspieler in einer Drucksituation versetzen.

Der methodische Schwerpunkt dieser Trainingsübung liegt in dem schnellen Wechsel zwischen Kurzpass- und Langpassspiel. Im Wettkampfspiel geht es darum, Situationen dann aufzulösen, wenn die Räume zu eng werden. Der öffnende Pass hilft das Spiel zu verlagern und für einen Überraschungseffekt beim Gegner zu sorgen.

Jetzt ganz einfach das eigene Training verbessern: