Freud und Leid, im Pott so nah beieinander

Während Borussia Dortmund von der Spitze grüßt, tollen Fußball spielt und Trainer Jürgen Klopp das Team für noch besser hält als im Vorjahr, durchlebt der Nachbar Schalke 04 eine schwere Zeit. Die Qualifikation zur Champions League dürfte Jens Keller jedoch vorerst den Job als Coach gesichert haben.

Immerhin, bei PAOK Saloniki war festzustellen, dass die Mannschaft nicht gegen den Trainer spielte. Und dass das Team nach dem Platzverweis von Jermaine Jones und dem 2:2-Ausgleich der Gastgeber nicht in sich zusammenfiel, sondern in der Schlussminute sogar noch den Siegtreffer markierte. Ein dringend benötigtes Lebenszeichen der „Knappen“, dem nun der erste Dreier in der Liga folgen soll.

Doch das wird schwer werden, immerhin kommt mit Bayer Leverkusen eine Mannschaft in die Schalker Arena, die noch keinen Punktverlust zu verzeichnen hat. Für den FC Schalke heißt es trotzdem: ein Punkt ist zu wenig, sonst ist der Anschluss nach oben erst einmal völlig weg. Und die darauffolgenden Gegner der Königsblauen haben es auch in sich – es geht zu den starken Mainzern, bevor am sechsten Spieltag der FC Bayern nach Gelsenkirchen kommt; anschließend reist Kellers Team nach Hoffenheim. Wenn es also ganz dumm läuft für die Westfalen, stehen auch in ein paar Wochen wenig, womöglich viel zu wenig Punkte auf der Habenseite. Dann könnte auch der Stuhl des Cheftrainers ganz schnell wieder ins Wackeln geraten.

Schalkes trübe Aussichten, Dortmunder Stärke

Der Erzrivale aus Dortmund hat derzeit hingegen nur eine große Sorge: Wann kann Ilkay Gündogan wieder spielen? So, wie es aussieht, dürfte das noch ein Weilchen dauern. Der Regisseur hat sich schwerer verletzt, als man im Club zunächst gedacht hat. Allerdings ist die Borussia auch so in der Lage, das Umschaltspiel ebenso wie das gewohnte Offensivpressing durchzuziehen, wie man es gegen Werder Bremen wieder einmal beobachten konnte. Chance um Chance kreierten da die Gastgeber, es wurde flüssig über das gesamte Spielfeld kombiniert – nur vor dem Tor von Sebastian Mielitz versagten den Dortmundern die Nerven. Bei nur etwas konsequenterer Nutzung der Möglichkeiten hätten sich die Gäste aus Bremen auch über ein 0:5 kaum beschweren dürfen.

Am Sonntag nun reist der Meister von 2011 und 2012 nach Frankfurt, wo es in der letzten Saison am fünften Spieltag zu einem spektakulären 3:3 gekommen ist. Allerdings war die Borussia damals hinten deutlich anfälliger als derzeit – und die Eintracht mit Rückenwind und als Aufsteiger komplett euphorisiert. Aktuell sucht die Mannschaft von Armin Veh noch ein wenig nach dem Selbstbewusstsein des Vorjahres, kommt aber so langsam ein bisschen besser in Schuss. Doch dieses Mal liegt die Favoritenrolle eindeutig beim Champions League-Teilnehmer aus dem Ruhrpott. Apropos Champions League: Sie ist zurzeit so ziemlich das Einzige, das die großen Rivalen aus Schalke und Dortmund verbindet.