Slalomstangen

  Trainingshilfen - Slalomstangen

Slalomstangen sind nicht nur für Skifahrer interessant. Ein Fußballer muss oftmals einen Slalom durch die Gegenspieler absolvieren, z.B. um zum Torabschluss zu kommen oder um einen gefährlichen Konter einzuleiten. Die seitliche Beweglichkeit ist für Fußball elementar, denn der Gegenspieler kommt oftmals von vorne und kann dann durch eine elegante und schnelle Bewegung zur Seite ausmanövriert werden. Slalomstangen sind für das Training dieser Fähigkeit sehr gut geeignet, denn durch ihre vertikale Ausdehnung zwingen sie den Spieler dazu, eine deutliche Bewegung zu machen, damit sie nicht in die Slalomstange hineinlaufen. Doch so einfach solche Übungen auch scheinen mögen: Auch gute Fußballer scheitern gelegentlich an einem Slalom, denn die Anforderungen an die Ballkontrolle sind hoch.

Mit einem speziellen Fuß können Slalomstangen auch in einer Halle oder auf einem Hartplatz verwendet werden. Auf einem Rasenplatz reicht es hingegen aus, die Stangen einfach an der gewünschten Stelle in den Boden zu stecken. Durch unterschiedliche Farben ist es möglich, einen komplexen Parcours aufzubauen. An eine Farbe kann dann z.B. eine bestimmte Übung gebunden sein. Wenn der Spieler an eine blaue Slalomstange kommt, muss er z.B. eine komplette Umrundung vornehmen. Der Slalom muss auch nicht als separate Übung durchgeführt werden. Es ist z.B. sehr sinnvoll, vor einem Torschuss die Spieler durch einen anspruchsvollen Slalom dribbeln zu lassen. Dadurch entsteht beim Training eine Situation, die der Spielpraxis sehr nahe kommt. Allerdings ist das Dribbling durch Slalomstangen deutlich leichter als das Dribbling durch Gegenspieler. Deswegen kann es hilfreich sein, nach dem Slalom und vor dem Torschuss noch einen passiven oder aktiven Gegenspieler einzubauen.

Beispielübung 1: Ein komplexer Slalom

Trainingshilfen - Slalomstangen 1

Mit Slalomstangen ist es möglich, einen beliebigen Parcours überall auf dem Platz aufzubauen. Mit unterschiedlichen Abständen und Richtungswechseln wird dafür gesorgt, dass die Konzentration der Spieler hoch bleibt. Eine enge Ballführung muss langsam erarbeitet werden. Die Slalomstangen sollten deswegen zu Beginn nicht zu eng gesteckt werden. Der Schwierigkeitsgrad muss zu dem Können der Spieler passen.

Auch ein hohes Tempo müssen sich die Spieler langsam erarbeiten. Niemandem ist gedient, wenn der Ball dauernd verlorengeht, weil die Technik der Spieler nicht gut genug ist. Im Zweifel ist es immer besser, ein langsameres Tempo vorzugeben, das die Spieler nicht überfordert. Wenn die Technik besser wird, sollte das Tempo allerdings zunehmen, bis ein spieltaugliches Niveau erreicht wird. Falls die Spieler bereits über eine sehr gute Qualität beim Slalom mit dem starken Fuß zeigen, ist auch ein Training mit dem schwachen Fuß sinnvoll. Bei jungen Spielern sollten von Anfang an die Beidfüßigkeit trainiert werden, eventuell aber mit geringeren Anforderungen bei der Übung mit dem schwachen Fuß.

Beispielübung 2: Schnelles kurzes Dribbling mit Pass

Trainingshilfen - Slalomstangen 2

Im Spiel sind selten lange Dribblings gegen mehrere Gegenspieler gefragt. Ohnehin gibt es nur wenige Spieler, die über die dazu nötigen Fähigkeiten verfügen. Es kommt aber oft vor, dass ein oder zwei Gegenspieler mit einem schnellen Dribbling ausgespielt werden können. In der Übung werden dazu verschiedene kurze Parcours aufgebaut, die in hohem Tempo absolviert werden. Nach der letzten Slalomstange folgt ein präziser Pass auf den Mitspieler, der sofort im Höchsttempo startet. Durch die unterschiedlichen Anforderungen bei jedem Parcours müssen die Spieler sich immer neu anpassen.

Die Übung sollte in kleinen Gruppen durchgeführt werden. Nach 5-10 Durchgängen wird der Parcours gewechselt und eine kleine Pause eingelegt. Bei allen Sprintübungen ist es obligatorisch, dass die Spieler Erholungsphasen bekommen. Auch beim Training der Sprintausdauer ist es nicht sinnvoll, die Belastung ständig fortzusetzen. Zudem leidet auch die Qualität des Dribblings, wenn die Spieler keine ausreichenden Pausen bekommen. Die Schwierigkeit der Übung kann durch Vorgaben wie „nur mit dem linken Fuß dribbeln“, „mit der Sohle dribbeln“ oder „Pass mit dem linken Fuß spielen“ deutlich erhöht werden.