Störfaktor Homosexuelle im Team?

Die Frauenfußball-WM hat ihren Lauf genommen – mit einem für Deutschland positiven Start. Und angesichts einer Weltmeisterschaft erhalten wir zahlreiche Einblicke in fremde Kulturen, von denen wir auf den einen oder anderen im Nachhinein doch gern verzichtet hätten. Der olympische Gedanke des Sports, Frieden, Einigkeit und Gleichheit – die FIFA scheint darauf weniger Wert zu legen als das IOC. Denn während sich zahlreiche Medien darin üben, die schwelende Debatte mit geheuchelt-verständnisvollen Artikeln möglichst unauffällig anzuheizen, goss die Trainerin des nigerianischen Teams ganz unverhohlen Öl ins Feuer und sorgte selbst bei toleranten Beobachtern für Entsetzen.

„Ja, die Lesben in unserer Mannschaft waren wirklich ein großes Problem. Aber seitdem ich Trainerin der Falcons bin, hat sich das erledigt. Es gibt keine lesbische Spielerin mehr in meinem Team. Ich kann diese dreckige Lebensweise nicht tolerieren“, erklärte die Trainerin Nigerias, Eucharia Uche, vor der Presse. Homosexualität betrachtet sie als gottlos und bekämpft sie mit Voodoo-Zaubern. Sie führt ihre Thesen weiter aus: „Wir haben nun sehr viele Spielerinnen, die nach den Worten von Gott dürsten. Dadurch sind sie viel konzentrierter und wissen, dass der Fußball ihnen Ruhm, Glück und Spaß bringen kann. Homosexualität zerstört all diese Hoffnungen.“
Konsequenzen haben diese Äußerungen keine. Ausgrenzung und Diskriminierung – an anderen Stellen eigentlich im Fußball nicht denkbar – bei rassistischen Tatbeständen wäre die FIFA äußerst aufgeschreckt. Geht es aber nicht um Diskriminierung aufgrund der Herkunft, sondern aufgrund der Sexualität, herrscht scheinbar kein Gleichheitsgedanke innerhalb der Sportwelt.