Wie trainiert man Handlungsschnelligkeit?

Wer darauf hofft an dieser Stelle die eine Übung zu finden, die jeden Spieler im Handumdrehen doppelt so handlungsschnell wie zuvor macht, hofft natürlich vergebens. Noch mehr als andere Fähigkeiten, gilt es die Handlungsschnelligkeit anhand verschiedener Übungen regelmäßig zu schulen und langfristig zu verbessern.

Am besten werden immer wieder Wettkampfsituationen simuliert, die dazu dienen den Erfahrungsschatz in gewissen Spielsituationen zu vergrößern und somit Automatismen im Verhalten eines jeden Spielers zu fördern. Prinzipiell führt aber natürlich auch jede wieder und wieder erlebte Spielsituation im Wettkampf und im Training dazu, den eigenen Erfahrungsschatz zu erhöhen und somit zu einem gewissen Maße auch seine Handlungsschnelligkeit zu verbessern.

Zudem gibt es natürlich auch von Spieler zu Spieler positionsbedingte Unterschiede. Vor Allem, dass ein Torhüter seine Handlungsschnelligkeit anders trainieren sollte, als ein Feldspieler, leuchtet sicher ein. Für einen Torhüter ist das Attribut Reaktionsschnelligkeit ohnehin äußerst wichtig und sollte elementarer Teil eines jeden Trainingsplans sein.

Zudem muss einem Trainer bewusst sein, dass eben diese Reaktionsschnelligkeit von vornherein biologisch limitiert ist und ein Training nur zu bedingten individuellen Erfolgen führen kann. Jeder Spieler bringt diesbezüglich eine unterschiedliche Veranlagung mit, die unter Umständen nur geringfügig verbessert werden kann. Dies funktioniert zum Beispiel durch Konzentrations-Reaktionsübungen, die zu Beginn, während und auch am Ende eines Trainings gut durchgeführt werden können.

 

Wie trainiert man Handlungsschnelligkeit

 

Neben der Reaktionsschnelligkeit muss überdies vor allem die sogenannte Wahlreaktionsschnelligkeit trainiert werden. Diese ist hauptsächlich von zwei Komponenten abhängig, nämlich der Antizipationsfähigkeit und dem verfügbaren Repertoire an motorischen Fähigkeiten (also zum Beispiel technischen Skills, die beim Fußball zunächst einmal viel offensichtlicher erscheinen). Die Wahlreaktionsschnelligkeit äußert sich dann anschließend in der Auswahl der besten und effizientesten motorischen Lösung einer Spielsituation. In einer Dribblingsituation haben also sowohl der angreifende, als auch der verteidigende Spieler wechselweise schnelle Entscheidungen infolge des Verhaltens Ihres Gegenspielers zu treffen, welche über den Ausgang des Duells entscheiden. Wer neben seinen motorischen Fähigkeiten eine hohe Wahlreaktionsschnelligkeit hat, erhöht folglich seine Chancen.

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Im Gegensatz zur Reaktionsschnelligkeit ist die Wahlreaktionsschnelligkeit sehr gut und mit großen Erfolgen trainierbar. Man spricht bei regelmäßigem, gezielten Training und langjähriger Wettkampfpraxis von Steigerungsraten zwischen 20 und bis zu 40%.

 

Wie trainiert man Handlungsschnelligkeit2

 

Doch mit welchen gezielten Übungen trainiert man nun diese so gut steigerbare Wahlreaktionsschnelligkeit und mit ihr die Handlungsschnelligkeit allgemein? Diese Frage ist nicht wirklich mit speziellen Übungen zu beantworten. Starre Übungsmuster mit vorgegebenen Lösungen fördern das regelmäßige „Entscheiden“ der Spieler nicht halb so gut wie Spielformen, in denen immer wieder Situationen auftauchen, die den Akteur auch im Wettkampf erwarten. Antizipation und Entscheidungsfindung kann kaum in exakt den Ablauffolgen geschult werden, die für Automatismen in Spielzügen sorgen sollen. Daher ist es wichtig immer wieder Spielformen auf engem Raum einzubauen, die eben diesen schnellen Reaktionszwang provozieren. Abgesehen vom zu bespielbaren Raum, sollten Spieler in diesen Spielformen so weit wie möglich positionsbezogen spielen, um eine möglichst hohe Wahrscheinlichkeit an individuell wettkampfnahen Situationen gewährleisten zu können. Unter Umständen bietet es sich an, diese Spielformen gezielt nach dem Training von Spielzügen zu platzieren, um zum Einen die zuvor geübten Automatismen in die Wettkampfsituation zu transferieren und zum Anderen die Handlungsschnelligkeit in den Situationen zu fördern, in denen die gewünschten Muster nicht funktionieren, bzw. vom Gegner verhindert wurden – das Entwickeln eines Plan B quasi.

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Handlungsschnelligkeit ist also quasi eine Fähigkeit, die in jeder spielnahen Situation geschult wird. Das Provozieren von Aktionen und Reaktionen eines Spielers sollte also in Spielformen gesteuert werden, indem an gewissen Stellschrauben wie Spieleranzahl, Spielfeldgröße etc. gedreht wird.

Zudem gibt es weitere Reize, die man setzen kann, wie zum Beispiel spontane Kommandos während der Spielform. Dies können zum Beispiel Änderungen der Spielrichtung, der Kontaktanzahl des Balles oder der Auswahl der Mit- und Gegenspieler sein.

Konkrete Übungen zum Thema Handlungsschnelligkeit finden Sie in Kürze bei uns.

Weitere Links zum Thema „Spielschnelligkeit/Handlungsschnelligkeit“:

1. Lehrprobe „Verbesserung der Spielschnelligkeit
2. Artikel: „Was ist Handlungsschnelligkeit?
3. Übung: „Verbesserung der Handlungsschnelligkeit im 8 gegen 8
4. Übung: „Verbesserung der Handlungsschnelligkeit im 4+4 gegen 4+4
5. Übung „Verbesserung der Handlungsschnelligkeit durch Lauf in Felder nach Kommando
6. Übung „Verbesserung der Handlungsschnelligkeit durch Fangspiel mit Kommando
7. Trainingskartothek „Sprinttraining
8. Trainingskartothek „Koordinationstraining

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