Warum ein guter Co-Trainer wichtig ist

Gerade bei Mannschaftssportarten wie Eishockey, Handball oder Fußball wird neben dem „Hauptcoach“ auch ein Co-Trainer benötigt – und dieser muss ein Multitalent sein. Er ist immer auch Mannschaftsmotivator, benötigt Kenntnisse in Psychologie und soll Fachmann für Strategie sein. Zudem ersetzt er, vor allem als Trainer im Kinder- oder Jugendbereich, nicht selten einen oder beide Elternteile. Er muss planen und leiten, entscheiden, organisieren und koordinieren. Er motiviert und bringt den Spielern Dinge bei, er lobt, kritisiert, baut auf oder tröstet.

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Die Anforderungen an einen Cheftrainer sind heute unglaublich vielfältig. Aufgrund dieser zahlreichen Aufgaben erhält er deshalb meist Unterstützung durch einen Co-Trainer (häufig auch als Trainerassistent bezeichnet), der ihm bestimmte Bereiche des Trainings ganz oder teilweise abnimmt und ihn so entlastet. Nicht selten wird ein junger und unerfahrener Trainer für diese Rolle ausgewählt. Auf diese Weise kann er sich Kenntnisse aneignen und wird gleichzeitig auf die Rolle als Cheftrainer vorbereitet.

Warum ist ein Co-Trainer wichtig?

Ein Cheftrainer hat ein breites Spektrum von Aufgaben abzuarbeiten. Es ist nicht allein damit getan, die Mannschaft jeden Tag auf dem Platz zu trainieren. Hinzu kommen auch Einzeltrainings und spezielle Einheiten zur Vorbereitung wichtiger Spiele.

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Außerdem gilt es, die Psyche der einzelnen Spieler zu pflegen, gegnerische Mannschaften oder interessante Spieler zu beobachten und mit den Verantwortlichen des Vereins in Kontakt zu bleiben. All diese Aufgaben könnte ein einziger Trainer gar nicht leisten. Daher kommt dem Co-Trainer große Bedeutung zu, wenn es darum geht, den Gesamtablauf des Mannschaftstrainings zu organisieren. Insgesamt kann man das gesamte Mannschaftsumfeld in drei große Verantwortungsbereiche unterteilen, die entweder vom Cheftrainer oder vom Co-Trainer verantwortet werden:

  • Mannschaftsführung
  • Trainingsbetrieb
  • Spielbetrieb

Der Co-Trainer als zusätzlicher Beobachter

Ein altes Sprichwort behauptet, dass vier Augen mehr sehen als zwei. Insofern kann der Co-Trainer seinen Chef dabei unterstützen, die einzelnen Spieler und ihre Leistungen im Training zu beobachten, zu analysieren und schließlich zu bewerten. Dies ist z. B. wichtig im Hinblick auf die Aufstellung vor einem Spiel. Indem der Co-Trainer den Cheftrainer ständig die momentane Leistungsstärke, über Fortschritte oder Rückschläge eines Spielers informiert, gibt er ihm wichtige Hinweise bezüglich der Entscheidung, wer spielen darf und wer auf die Ersatzbank muss.

Zweite Meinung zur besseren Selbstreflexion

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Der Co-Trainer übernimmt eine weitere, wichtige Aufgabe, indem er als Korrektiv zum Cheftrainer fungiert und ihm in allen Bereichen mit einer zweiten Meinung zur Seite steht. Jeder Trainer hat selbstverständlich seine eigene Meinung und eigene Ansichten. Dies gilt auch, wenn es darum geht, Leistungen von Spielern zu bewerten, Strategien zu erarbeiten und Disziplinarmaßnahmen vorzunehmen. Als Mensch können ihm hierbei natürlich Fehler unterlaufen, deshalb ist es sinnvoll, einen Co-Trainer an der Seite zu haben, der auf eventuelle Mängel bei der Analyse und Bewertung einer Person oder Situation hinweist. Auf diese Weise hilft er dem Cheftrainer bei dessen Selbstreflexion und gewährleistet eine objektivere und damit bessere Arbeit.

Sprachrohr zur Mannschaft

Der Cheftrainer ist für eine Fußballmannschaft immer die oberste Autorität, wenn es um Belange des Spielbetriebs geht. Dies hat meist eine gewisse Distanz zwischen den Spielern und ihm zur Folge. Natürlich braucht der Cheftrainer eine guten und persönlichen Kontakt zu jedem einzelnen Spieler und darf es nicht versäumen, diesen persönlichen Kontakt zu pflegen. Wenn es aber um Informationsweitergabe zu Taktik oder Aufstellung geht, kann der Co-Trainer sozusagen als Sprachrohr des Cheftrainers die Aufgabe übernehmen, mit der Mannschaft insgesamt oder mit einzelnen Spielern zu sprechen, um wichtige Informationen weiterzugeben, geplante Spielzüge während eines Spiels zu besprechen, Fragen zu beantworten oder auch personelle Entscheidungen mitzuteilen. Diese Aufgabe könnte ein Co-Trainer auch beispielsweise gegenüber den Medien übernehmen.

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Bessere Trainingsorganisation

Der Trainingsbetrieb einer Mannschaft ist vielfältig und beinhaltet unterschiedliche Trainingsmethoden. Da ein Cheftrainer nicht alle diese Methoden alleine überwachen und steuern kann, steht ihm der Co-Trainer zur Seite. Dabei können seine Aufgaben vom Aufbauen der Trainingsgeräte, über das Anleiten des Torwarttrainings bis zur Analyse von Körperfunktionen bei den Spielern reichen, wobei dies immer in Zusammenarbeit mit dem Mannschaftsarzt geschieht. Durch die Verteilung der Aufgaben kann das Training sehr viel besser organisiert und effektiver durchgeführt werden. Eine solche Aufteilung zwischen dem Cheftrainer und seinem Co-Trainer sollte frühzeitig festgelegt und der Mannschaft mitgeteilt werden, damit es nicht zu Irritationen kommt.

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Optimale Beobachtung eines Gegners

Eine wichtige Aufgabe des Trainerstabes ist die Beobachtung von gegnerischen Mannschaften während eines Spieles. Dadurch lassen sich Stärken und Schwächen der Spieler ebenso herausfinden, wie das taktische Vorgehen des gegnerischen Trainers. Da der Cheftrainer diese Aufgabe nicht immer erfüllen kann, muss der Co-Trainer diese Aufgabe häufig übernehmen. Vor allem, wenn die eigene Mannschaft zeitgleich ein Spiel bestreitet, ist es besser, wenn der Cheftrainer seine Mannschaft coacht, während sein Assistent das Spiel des nächsten Gegners besucht und ihm danach die wichtigsten Informationen zukommen lässt.

Vertretung des Haupttrainers

Der Verein muss seiner Mannschaft eine ständige Betreuung durch den Trainer gewährleisten. Da auch Trainer Menschen sind und krank werden, ist es sinnvoll, einen Co-Trainer zu beschäftigen, der im Notfall die Arbeit des Cheftrainers übernimmt und ihn vertritt. Gerade im bezahlten Fußball geschieht es nicht selten, dass der Cheftrainer wegen anhaltender Erfolglosigkeit oder anderer Differenzen vom Verein beurlaubt oder gar entlassen wird. In diesem Fall übernimmt meist der Co-Trainer die Verantwortung für die Mannschaft und fungiert so lange als Interimstrainer, bis die Nachfolge bezüglich des Postens als Cheftrainer geregelt ist. Dieses Vorgehen ist nachvollziehbar, das der Co-Trainer die Mannschaft am besten kennt und damit eine gewisse Kontinuität bis zur Neueinstellung eines neuen Cheftrainers garantiert. Heute steigt der Co-Trainer eher selten zum Cheftrainer auf. Dies war in früheren Zeiten anders, als sich der Assistenztrainer fast immer in der Rolle des „Kronprinzen“ befand und beinahe automatisch die Nachfolge antrat.

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Früher gab es die besondere Situation, dass der Co-Trainer gleichzeitig als Spielertrainer auftreten konnte. Er hatte also nicht nur die Position des Trainers inne, sondern war zudem berechtigt, als Spieler am Spiel teilzunehmen. Allerdings wurde diese Möglichkeit abgeschafft, so dass zumindest in der 1. Bundesliga kein Co-Trainer gleichzeitig spielberechtigt ist. Außerdem gilt für die höheren Ligen, dass ein Trainer mit gültiger Trainerlizenz am Spielfeldrand anwesend sein muss. Lediglich in den unteren Klassen besteht die Möglichkeit eines Spielertrainers weiterhin.

Nachteile der Beschäftigung eines Co-Trainers

Die Arbeit eines Co-Trainers kann einen Cheftrainer entlasten, ihm aber auch einigen Ärger einbringen. Beispielsweise kann es zu unüberbrückbaren Differenzen kommen, wenn der Co-Trainer zu selbstbewusst ist und versucht, seinem Chef den Rang abzulaufen und so seinen Platz einzunehmen. Sehr schwierig kann es werden, wenn es dem Co-Trainer gelingt, die Vereinsführung oder eine Mehrheit der Spieler auf seine Seite zu ziehen und ihre Meinung zu seinen Gunsten zu beeinflussen. Dies wird zwangsläufig zu großen Unstimmigkeiten führen. Der Cheftrainer muss dann deutlich machen, wer die Hauptverantwortung für die Mannschaft trägt und dafür sorgen, dass sich der Co-Trainer an die Hierarchie hält oder den Verein verlässt.

Co-Trainer

Welche Kompetenzen sollte ein Co-Trainer haben?

In erster Linie ist der Co-Trainer der ausführende Arm des Cheftrainers. Welche Kompetenzen ein Co-Trainer von seinem Chef erhält, ist von Trainer zu Trainer unterschiedlich. Es muss klar sein, dass der Cheftrainer immer der Hauptverantwortliche ist und es dem Co-Trainer nicht zusteht, wichtige Entscheidungen ohne Absprache zu treffen. Da der Trainerassistent aber in die allermeisten Bereiche der Gesamtmannschaft stark eingebunden ist, sollte ihm der Cheftrainer im Innenverhältnis stets eine beratende oder auch korrigierende Funktion zugestehen. Je länger beide sich kennen, gemeinsam arbeiten und einander vertrauen, umso mehr Kompetenzen wird der Cheftrainer seinem Co-Trainer übertragen.

Benötigt ein Co-Trainer eine Trainer-Lizenz?

Theoretisch benötigt man als Co-Trainer keine Trainerlizenz. In Anbetracht der vielfältigen, oft auch komplexen Aufgaben ist aber jedem zu raten, eine Lizenz als Trainer zu erwerben. Vor allem mit Blick auf einen möglichen Posten als Cheftrainer sollte man die notwendige Zeit und das Geld in die Ausbildung zum Trainer investieren. Eine solche Ausbildung, die neben fundiertem Fußball-Wissen auch psychologische und pädagogische Aspekte beinhaltet, kann in der Praxis für Co-Trainer wichtig sein. Die Kosten für die einzelnen Lizenzen halten sich in Grenzen. So kostet die Ausbildung zum Teamleiter (Lizenzvorstufe) gerade 40 Euro, die C-Lizenz ist mit etwa 275 Euro ebenfalls noch relativ günstig. Eine B-Lizenz kostet 1.100 Euro und die A-Lizenz des DFB verursacht Kosten in Höhe von 1.300 Euro. Die genannten Lizenzstufen ändern sich allerdings immer wieder, so dass Interessierte sich vorher informieren sollten, welche Lizenz sie für welche Trainerstelle benötigen.

Welche Eigenschaften sollte ein Co-Trainer mitbringen?

Wenn man sich die komplexen Aufgaben eines Fußballtrainers betrachtet, wird schnell deutlich, dass auch ein Co-Trainer möglichst umfassende Kenntnisse und Eigenschaften in den unterschiedlichsten Bereichen mitbringen sollte. Da ein Co-Trainer mit Menschen zu tun hat und diese anleiten soll, benötigt er neben einem fundierten Wissen rund um das Fußballspiel zudem eine offene und zugängliche Art. Außerdem muss er ein guter Beobachter sein und sollte analytische Fähigkeiten besitzen. Auch ein gutes Durchsetzungsvermögen sowie Konfliktfähigkeit sollten ihn auszeichnen, denn er arbeitet mit Männern, die in der Regel mit sehr viel Selbstbewusstsein ausgestattet sind. Als Sprachrohr des Cheftrainers benötigt ein Co-Trainer außerdem gute kommunikative Fähigkeiten, Sprachgewandtheit und Ausdrucksstärke. Um sich auch mit ausländischen Spielern verständigen zu können, sind Fremdsprachenkenntnisse von großem Vorteil. Zumindest sollte er die englische Sprache fließend beherrschen.

Welche Eigenschaften ein Co-Trainer nicht besitzen sollte?

Da er stets zur Unterstützung des Cheftrainers da ist, sollte ein Co-Trainer nicht zu sehr von der Absicht getrieben sein, selbst als Chef agieren und Entscheidungen treffen zu wollen. Übertriebener Ehrgeiz ist eine Eigenschaft, die ein Hindernis für eine gute Zusammenarbeit darstellt. Auch Ungeduld wäre für einen Co-Trainer von Nachteil, da er immer genötigt ist, Dinge zunächst zu besprechen, bevor sie eventuell umgesetzt werden. Ein „Einzelkämpfer“ ist sicher kein guter Co-Trainer, der innerhalb eines Teams funktionieren muss. Zudem sollte ein Co-Trainer nicht dazu neigen, zu polarisieren. Er muss in der Lage sein, sich selbst zum Wohl der Mannschaft zurückzunehmen. Im folgenden Video wird ein erfolgreicher Co-Trainer porträtiert:

Schutzfunktion des Trainers gegenüber seinem Co-Trainer?

Zu den Aufgaben des Cheftrainers gehört es nicht nur, die Mannschaft zu trainieren und für ihren Erfolg zu sorgen. In seiner Funktion immer auch eine Sorgfaltspflicht gegenüber seinem Trainerteam und muss sie gegen Angriffe oder Kritik von Seiten der Öffentlichkeit oder auch der Mannschaft schützen.

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Der Co-Trainer als Trainer

Die Arbeit als Trainer einer Fußballmannschaft ist komplex und verläuft nicht immer reibungslos. Manchmal kommt es zu Spannungen zwischen dem Trainerstab und der Mannschaft bzw. einzelnen Spielern. Da dem Co-Trainer oft die Aufgabe des Sprachrohrs zukommt, ist er es auch, der beispielsweise den Unwillen der Spieler über personelle Entscheidungen des Cheftrainers abbekommt. In einer solchen Situation ist es die Aufgabe des Cheftrainers, sich schützend vor seinen Assistenten zu stellen. Er muss deutlich machen, dass der Co-Trainer das volle Vertrauen seines Chefs genießt und auf Augenhöhe mit ihm agiert. Zudem ist es notwendig, dass er den Spielern verdeutlicht, dass letztlich er für jede Entscheidung verantwortlich ist und daher der Adressat für mögliche Kritik sein muss. Auf diese Weise nimmt er den Co-Trainer aus der Schusslinie und ermöglicht ihm gleichzeitig, schlichtend zu agieren.

Fazit

Wer als „Co“ arbeiten möchte, der sollte sich bewusst sein, dass er nicht selbst die letzte Verantwortung trägt, sondern durch seine Tätigkeit dazu beiträgt, dass gute, transparente und nachvollziehbare Entscheidungen getroffen werden. Diese dienen der gesamten Mannschaft und jedem einzelnen Spieler. Letztlich arbeitet der Co-Trainer gemeinsam mit seinem Cheftrainer am sportlichen Erfolg der Mannschaft und diesen Erfolg muss er als Co-Trainer bei allem, was er tut, stets im Auge behalten.

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Bildquelle:
sociopat_empat / www.fotolia.de