3.11. Schulung des Verteidigungsverhaltens für Fortgeschrittene

Das Schulen des Verteidigungsverhaltens ist nun schon sehr weit fortgeschritten, die Spieler sollten die Inhalte dieses Ausbildungsblocks bereits erkennen lassen. Mit weiteren Variationen und simulierten Spielsituationen festigt und erweitert diese Montagseinheit das Gelernte. Um die Spieler für die letzten, lernintensiven Wochen zu belohnen oder gar zu entschädigen, dürfen sie sich beim Abschluss austoben.

Positionslauf zum Aufwärmen


Organisation und Ablauf

• 10 Feldspieler im favorisierten Spielsystem aufstellen (hier: 4-4-2 mit Mittelfeldkette). Weitere Spieler: Positionen doppelt besetzen.
• Nummerierte Hütchen markieren mögliche Gegner mit Ball. Die Positionierung je nach möglichen Gegnersystemen wählen, z.B. Abb.: 2 Spitzen, 2 Außenangreifer, zentraler 10er, Doppel-6, 2 aufgerückte Außenverteidiger.
• Der Trainer gibt die Laufrichtung vor (Zuruf oder Handzeichen): vor, zurück, links, rechts.
• Dazwischen ruft er die Nummer eines Hütchens auf, bei dem der gegnerische Ballbesitzer simuliert wird. Die Mannschaft muss sich schnell so formieren, wie sie für diesen Ballort gestaffelt sein müsste.

Hinweise

• Korrektur 1: Abstände in Tiefe und Breite so, dass sich benachbarte Spieler gegenseitig helfen können, aber gleichzeitig möglichst viel Raum abdecken (vgl. Vogelperspektive Bundesligaspiele!)
• Korrektur 2: Der Spieler, der sich am nächsten am simulierten Ballort befindet, attackiert sofort den „Ball“. Sein Vordermann doppelt nach hinten. Die übrigen Spieler sichern gegen Lücken.
• Beispiel links: Gegnerischer Außenangreifer am Ball. Der ballnahe Außenvertei­diger stellt, sein Vordermann doppelt nach hinten.
– Nebenmänner: Passlücken schließen. Abb.: rote Flächen = Passauswege, Stürmer und ballnaher 6er stellen die Passwege zu.
– Weitere Staffelung: weitere Auswege schließen. Abb.: rote Dreiecke = Positionierung des Nebenmannes auf Lücke, hier schließt der ballferne 6er das Dreieck vor den Innenverteidigern (1) und zur Seite zu den Nebenmännern (2), der ballferne Stürmer schließt ebenso nach hinten (3) und zur Ballseite (4).
– Kettenverhalten beim Ball am Flügel (gelbe Linien): Haken- oder sichelförmige Siche­rung.

6-gegen-6 am Flügel


Organisation und Ablauf

• Das Spielfeld auf Pfostenhöhe seitlich begrenzen, zwei Stangenkontertore an der Mittellinie.
• Zwei Innenverteidiger, die Doppel-6 und die beiden Flügelspieler von Blau verteidigen im positionsgetreuen Trainingsspiel gegen zwei Spitzen, Doppel-6 und zwei Flügelspieler von Rot (Systeme: beide 4-4-2 mit Mittelfeldkette).
• Rot beginnt immer mit den Angriffen auf das Großtor mit Torhüter, Blau erobert den Ball und kontert auf die Stangentore.

Hinweise

• Bei Fehlern unterbrechen und im Standbild Korrekturen vornehmen! Das Spiel alleine hilft nicht, das Spielerverhalten zu verbessern!
• Korrekturen wie im Aufwärmen bzw. in vorherigen Montagseinheiten.
• Vorgaben je nach Trainerphilosophie:
– Den Gegner nach innen oder außen lenken.
– Innenverteidiger bleiben im Zentrum oder schieben durch (Tipp: im 11-gegen-11 mindestens zwei Verteidiger und einen 6er im Abwehrdreieck vor dem Tor belassen!).
– 6er geht mit in die Balleroberung oder sichert nur gegen Pass bzw. Durchbruch.

Torschussturnier zum Abschluss


Organisation und Ablauf

• Zwei parallele Felder mit Jugendtoren, die Spieler in vier Mannschaften einteilen.
• Torschussturnier jeder gegen jeden, Spiel jeweils bis 10.
• Der Ballbesitzer schießt zwischen Tor und Schusslinie, der Gegner darf sein Tor nur mit Feldspielertechniken verteidigen.
• Tor oder Alutreffer: nochmal schießen.
• Gehalten oder daneben: Der „Torhüter“ schießt, der Fehlschütze stellt sich bei seiner Mannschaft hinten an.

Hinweise

• Bolzen lassen! Torabstand so wählen, dass sowohl ein Treffer als auch die Torver­teidigung ohne Hände möglich ist.
• Das Siegerteam darf die Turnierverlierer bestrafen (z. B. Stirnschnipser, Pobolzen).