4.1. Angreifen im Zentrum

Die heutige Montagseinheit zeigt exemplarisch, mit welchen Stufen man Taktiktraining vorbereiten und üben kann. Vorausgesetzt wird die erste Stufe des individuellen Trainings, die bereits in früheren Montagseinheiten dargestellt wurde. So lernte der Stürmer, mit welchen Ballmitnahmen und Drehungen er ein Zuspiel zum Torabschluss lenken kann. Heute lernt genau dieser Stürmer, wie er bei einem solchen Anspiel seine Mitspieler in Szene setzen kann, falls der Verteidiger eine individuelle Lösung nicht zulässt. Zunächst im leichten Rahmen ohne Gegner, dann im wettspielgemäßen Rahmen, in dem er quasi im imitierten Ligaspiel lernen kann. Zuletzt wird der Raum so verengt, dass der Stürmer unter höherem Druck steht als im Wettspiel. Meistert er diesen Druck nach mehreren Einheiten, dann ist er für das Wettspiel optimal vorbereitet!

Passformen mit Torabschluss als Erwärmung

Organisation und Ablauf

• Positionierung der Spieler wie in der Abbildung. Sie entspricht der Konstellation wie im Spiel!
• Der Spieler auf der Zehnerposition passt zum Außenangreifer, dieser spielt zum Stürmer.
• Der Stürmer lässt zum nachrückenden Zehner prallen und läuft parallel zur Abseitslinie nach innen. Der Nachrücker spielt dem Stürmer in den Lauf, dieser schließt ab.
• Danach rückt jeder eine Position weiter, der Stürmer holt den Ball und stellt sich auf der anderen Seite an.

Hinweise

• Wichtig: Zum Aufwärmen zunächst 5 Minuten locker beginnen, dem Torhüter in die Arme schießen. Dann das Tempo langsam steigern.
• Die Passfolge beginnt abwechselnd von links und rechts. Bei größerer Anzahl an Trainingsteilnehmern den gleichen Ablauf in der anderen Spielfeldhälfte aufbauen.
• Die Passfolgen entsprechen Angriffsmustern, die so im Spiel vorkommen können (hier: schneiden, steil-klatsch). Um Lan­ge­weile vorzubeugen und je nach Verteidigerverhalten Alternativen zu kennen, weitere Abläufe üben, z. B.:
– individuelle Lösungen des Stürmers wie das Eindrehen
– Spiel mit einer zweiten Spitze, wie ein Doppelpass
– Ablegen auf weitere Nachrücker wie einen mitgelaufenen Sechser

Variationen

• Siehe „Hinweise“. Varianten des Zusammen­spiels im Zentrum mit der dargestellten Dreiergruppe und erweitert um benachbarte Positionen.
• Größere Wettkampfnähe durch einzelne Gegenspieler, z. B. im Rücken des Stürmers.

6-gegen-6 Abwehr gegen Angriff

Organisation und Ablauf

• Beide Mannschaften des 6-gegen-6 aus dem 4-4-2 mit Mittelfeldkette abgeleitet: Die Abwehr mit Abwehrkette und Doppelsechs, die Angreifer mit Mittelfeldkette und zwei Spitzen.
• Die Angreifer starten am zentralen Stangenkontertor, sie dürfen höchstens einmal den Flügel verlagern – sonst muss die Doppelsechs der Defensive permanent auf der ganzen Spielfeldbreite hin und her laufen.
• Die Angreifer sollen die Spitzen als tiefe Anspielstationen suchen und über die Stürmer Chancen herausspielen.
• Die Verteidiger können durch die drei Stangentore kontern (= Anspiel in die Tiefe).

Hinweise

• Die Lösungsmöglichkeiten je nach Verteidigerverhalten situativ richtig wählen. Beispiel Abbildung: Ablegen auf die 2. Spitze, Doppelpass um den Verteidiger herum.
• Sämtliche denkbaren und einzustudierenden Lösungsmöglichkeiten sind in Buch und DVD „Erfolgreiches Angreifen“ dargestellt!
• Coachen! Das Spiel in typischen Situationen anhalten und im Standbild die Lösungs­möglichkeiten durchspielen. Nur so können die Spieler direkt im Spiel lernen.

Freies Spiel als Abschluss

Organisation und Ablauf

• 6-gegen-6 auf Tore mit Torhütern, die Spielfeldbreite auf Strafraumbreite begrenzen.
• Damit wird das Spiel enger, also ist der Schwierigkeitsgrad noch einmal gesteigert.
• Die Verteidiger können nun auch ihrerseits auf ein Tor abschließen, das ist weniger spielnah, aber motivierender als die Stangentore im Hauptteil.

Hinweise

• Die Spieler sollten ihre Positionen einhalten, der Trainer steht als Torhüter zur Verfügung.
• Simultancoaching mit Spaß im Vordergrund!