Freiburger U23: Mit einem 4-3-3 zu den Defensivspezialisten der Liga

Die Mannschaft von Christian Preußer war auch an diesem Wochenende wieder siegreich. Gegen den Aufsteiger aus Göppingen hatten die Freiburger wenig Probleme und konnten sich somit an der Tabellenspitze behaupten. Der Fokus dieses Berichts soll auf der defensiven Arbeit der Reservemannschaft des Bundesligisten liegen und erklären, wie die Freiburger zu ihrer Serie von sechs Spielen ohne Gegentor kommen.

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Aus einem 4-4-2 zu einem 4-3-3

Dass die Freiburger U23 ein Spiel kontrollieren kann und dies auch gerne tut, ist in der Oberliga Baden-Württemberg kein Geheimnis. Von Beginn an wird die gegnerische Mannschaft unter Druck gesetzt, sodass es keine Möglichkeit der Entfaltung gibt. Zudem hilft ein schnelles Tor, wie diesmal in der zweiten Minute, Sicherheit ins eigene Spiel zu bringen. Das Führungstor ist zum einen der spielerischen Klasse, zum anderen aber auch der cleveren Anwendung der taktischen Vorgaben des Trainerteams zu verdanken.

Matti Langer spielte einen langen diagonalen Ball auf Profi Lucas Hufnagel. Dieser war eigentlich auf dem Flügel isoliert, was die Freiburger Spieler schneller erkannten als ihre Kontrahenten und sofort auf den zweiten Ball gingen. Dieser wurde durch Hermann gesichert, welcher einen simplen Pass die Linie runter spielte, wo Hufnagel mit dem ersten Kontakt einen Pass spielte, an dem Mann erkannte, dass er eigentlich in den Bundesligakader des SC Freiburg gehört. Im Zentrum musste Felix Roth nur noch den Fuß in die erstklassige Hereingabe halten.

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In der Folge zog Freiburg ein vorzügliches Ballbesitzspiel auf, um den Gegner vom eigenen Tor fern zu halten. Die Göppinger zogen sich in ein tiefes 5-4-1 System zurück. Die Wege zum Freiburger Tor waren so viel zu weit, als dass Göppingen überhaupt eine Gefahr für die Freiburger entfachen konnte. Dazu kam, dass Göppingen versuchte, das Spiel von hinten flach und kurz aufzubauen. Die Freiburger schoben konsequent einen zentralen Mittefeldspieler zwischen die Stürmer, sodass aus einem 4-3-3 heraus verteidigt wurde. Ein Lenken des Göppinger Spielaufbaus auf die Seiten fiel somit um einiges leichter.

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Spielte Göppingen sich in der Abwehrreihe den Ball zu, ohne einen Raumgewinn nach vorne zu haben, wurde der Druck stetig erhöht. Sobald dann ein Pass vom Innenverteidiger auf den Außenverteidiger gespielt wurde, schoben die Freiburger so zu, dass ein Pass zurück nicht mehr möglich wurde. Die Freiburger Stürmer liefen dabei seitlich in einem Bogen an und konnten dadurch einen langen Ball forcieren, der zumeist durch die eigenen Innenverteidiger abgefangen wurde.

Beachtlich war außerdem die hohe Anzahl an wiedergewonnenen Bällen nach gegnerischen Einwürfen. Durch das Eingehen eines hohen Risikos in der eigenen Abwehr, wo oft Mann gegen Mann verteidigt wird, ist es möglich in Ballnähe Überzahlsituationen aufzubauen und schnelle Ballgewinne schon in der gegnerischen Hälfte zu erzielen. Ein Mittel, was Pep Guardioala beim FC Bayern perfektionierte.

Überzahlspiel in den entscheidenden Spielsituationen

Zu Beginn der zweiten Halbzeit mehrten sich Situationen, in denen die Freiburger weniger erfolgreiche Pressingsituationen hinnehmen mussten. Die Stürmer liefen weiter an wie im ersten Durchgang, doch vor allem das zentrale Mittelfeld konnte die Unterstützung nicht aufrechterhalten. Somit konnten über die Mitte einige Situationen von Göppingen aufgelöst werden. Doch auch in der eigenen Hälfte ließen die Freiburger wenig zu. In Ballnähe hat Freiburg quasi das ganze Spiel über in den entscheidenden Situationen Überzahl herstellen können und eine Sicherung durch die Innenverteidiger und das zentrale Mittelfeld war immer vorhanden.

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Komplett entscheiden konnte Freiburg das Spiel in der 58. Minute mit einem Kopfballtor nach einem Eckball. In der folgenden halben Stunde wurde das Spiel durch Ballbesitz kontrolliert. So wurde nicht mehr zwingend aufs nächste Tor gespielt, was allerdings zu mehr Ballverlusten führte. Das Gegenpressing wurde durch die zurückgezogenen Außenverteidiger und das defensivere zentrale Mittelfeld nicht mehr unterstützt, weshalb sich die Ballgewinne nun in der eigenen Hälfte vermehrten. Gefahr für das eigene Tor war zu keiner Zeit vorhanden, weshalb Christian Preußer mit diesem passiveren Auftreten seiner Mannschaft leben konnte.

Von Lars Petersson

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