Ausschreitungen beim „Classico“

Wie bereits mehrfach endete eine Partie im spanischen Supercup zwischen den Königlichen Real Madrid und dem FC Barcelona nach durchaus sportlichen Leistungen in einem Fiasko. Die erste Halbzeit war noch technisch durchaus attraktiv anzusehen, doch in der zweiten Halbzeit endete die Nachspielzeit mit drei roten Karten. Nach einem Rot kam es zu Rangeleien am Spielfeldrand, anschließend zeigte sich Mourinho von seiner besten Seite und wurde gegen Barca-Cotrainer Vilanova tätlich.

Auslöser war ein extrem hartes Foul von Marcelo an Fabregas: der sah für seine Blutgrätsche umgehend die rote Karte. Danach kam es sofort zu Rudelbildung, und am Spielfeldrand gerieten Mesut Özil und David Villa aneinander, die beide bereits ausgewechselt waren. Der Unparteiische hatte für derlei Rangeleien dennoch wenig Verständnis und stellte auch die beiden Top-Spieler umgehend vom Platz. Von der FIFA bislang noch unbemerkt blieb eine unglaubliche Szene, die Hobbyfilmer bei YouTube hochgeladen haben: scheinbar ruhig ging José Mourinho auf einem Mann zu, greift ihm ins Gesicht und verlässt anschließend ruhig wieder die Szenerie, während sein Gegner sichtlich Schmerzen leidet. Später wurde bekannt, dass es sich bei dem Angegriffenen um Barcas Co-Trainer Tito Vilanova handelte – offenbar hatte Mourinho ihm in aller Seelenruhe den Finger ins Auge gedrückt.
Nachdem Mourinho bereits mehrfach aufgrund seiner selbstüberzeugten Art und seines hitzigen Verhaltens nicht nur Rot gesehen hat, sondern auch zeitweise von der FIFA gesperrt wurde, wäre es wünschenswert, wenn der Weltverband diesem unsportlichen Verhalten endlich ein definitives Ende bereiten würde – denn derlei Eskalationsszenen braucht im Sport kein Mensch.