Bayern Training: 06.04.2011, Säbener Straße

Bayern Training: 06.04.2011, Säbener Straße
– Schnelligkeitstraining und Torschusstraining –

Hintergrund:
Nachdem sich der FC Bayern München am letzten Wochenende mit einem knappen 1:0 Sieg gegen Abstiegskandidat Borussia Mönchengladbach wieder im Kampf um die Champions League zurückgemeldet hat und das Ziel nun unmittelbar vor Augen hat, fand das Mittwoch-Training unter dem Motto: „Gute-Laune-Einheit“ statt. Die Stimmung der Bayern-Profis war außerordentlich gut. Es wurde hoch konzentriert gearbeitet und das eine oder andere Späßchen getätigt. Auf das anstehende Derby am Samstag beim 1.FC Nürnberg scheint der FC Bayern gut vorbereitet. Nachdem die gesamte Mannschaft ein Aufwärmprogramm absolvierte, fanden sich 14 (gesunde) Spieler zum Sprinttraining ein. Abgeschlossen wurde die Trainingseinheit am Mittwoch mit einem komplexen Torschusstraining.

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Teilnehmer:
– 14 Bayern-Profis
Nicht dabei: van Buyten, Olic (beide verletzt,) Kraft, Tymoshchuk, Gomez, Robben und Contento. Gomez, Contento und Robben absolvierten nur eine leichte Laufeinheit – die anderen fehlten gänzlich auf dem Trainingsgelände an der Säbener Straße.

Impressionen (Bilder) vom Bayern-Training:

Übung 1: Training der motorischen Grundschnelligkeit

Es handelt sich um eine sehr einfache Laufeinheit. Im Vordergrund stehen Sprintstrecken von 30 Metern. Die Spieler absolvierten gestern immer zwei Abläufe danach diente eine Runde der Lockerung. Insgesamt wurden 8 Sprintsequenzen durchgeführt.

Zyklische Grundschnelligkeit

Bei dieser Schnelligkeitseinheit geht es grundsätzliches um zyklische Bewegungsabläufe. Ein azyklisches Schnelligkeitstraining wären Wendeläufe oder Laufeinheiten in Verbindung mit anderen fußballspezifischen Übungen. Dadurch dass alle Spieler auf einer Linie laufen entsteht eine zusätzliche Konkurrenzsituation, welche die Motivation stimulieren kann. Nach dem akustischen Signal des Trainers laufen die Spieler im höchst möglichen Tempo zur Markierung, die ungefähr 30 Meter von der Grundlinie entfernt liegt.

Da dieses Schnelligkeitstraining einen geradlinigen Charakter aufweist und ohne fußballspezifische Merkmale durchgeführt wird, steht hierbei das Training der Grundschnelligkeit im Vordergrund.

Reaktionsschnelligkeit

Aber auch hier gibt es diverse Möglichkeiten, dass Sprinttraining fußballspezifischer zu gestalten und so mehr in den Bereich Handlungsschnelligkeit zu gehen. So ist es zum Beispiel möglich, dass Fußballer nicht nur auf akustische Reize wie die Pfiffe oder Worte reagieren, sondern auch auf unvorhersehbare Signale. Eine Variante: Der Trainer gibt durch optische Zeichen das Startsignal. So könnte der Trainer alternativ mit dem Kopf nicken oder nur den linken Fuß anheben.

Weitere Trainingsreports von anderen Vereinen findest Du hier (hier klicken)!

Auch könnten gespielte Bälle als Startzeichen dienen. Wichtig ist dabei, dass der Spieler vorab nicht weiß, auf welches Signal er reagieren muss und vor allem zu welchem Zeitpunkt. Der Spieler sollte das Signal als solches erst einmal wahrnehmen und mit einer adäquaten Handlung reagieren.

Handlungsschnelligkeit

Noch komplexer und „Kopflastiger“ wird die Sprintübung, wenn der Spieler nur auf bestimmte Signale reagieren darf: Zum Beispiel nur auf einen blauen Ball – den weißen Ball muss er außen vor lassen. Der klassische 30-Meter-Sprint enthält alle Komponenten, welche die Grundschnelligkeit eines Fußballers determinieren: Reaktionsschnelligkeit, Antrittschnelligkeit, Beschleunigungsfähigkeit und die motorischen Endgeschwindigkeit.

Grafik Laufeinheit

Übung 2: Komplexes Torschusstraining (Fokus: Handlungsschnelligkeit und Abschluss)

In der letzten Übungseinheit absolvierten die 14 Bayern-Profis ein Torschusstraining. Wobei der Fokus ganz klar auf Abschlüssen aus kurzen Distanzen lag.

Passfolge mit Torabschluss

Die Spieler finden sich in einer 4er Konstellation ein. Ein Spieler A befindet sich auf der Grundlinie. Von hier aus wird der Ball auf einer geraden Bahn zu einem Spieler B an der Strafraumgrenze gespielt. Dieser lässt den Ball kurz etwa 5 Meter zu einem seitlich positionierten Spieler C prallen. Dabei wird eine Art Doppelpass gespielt – der Spieler C spielt den Ball direkt auf Höhe des 11-Meter-Punktes in den kurzen Lauf des Spielers B. Dieser kommt schnell zum Abschluss, indem er den Ball direkt auf das Tor schießt. Diese komplexe Torschussübung lebt vor allem von der Qualität ihrer Ausführung.

Variationen erhöhen den Schwierigkeitsgrad

Ein Trainer kann dieses Torschusstraining vom Schwierigkeitsgrad nach Belieben variieren. So können die Spieler die Bälle zum Beispiel auch erst vorstoppen, bevor sie den Ball wieder weiter spielen. Schwieriger wird die Übung, wenn die Spieler die Bälle direkt spielen und die Passfolgen mit einer bestimmten Schärfe versehen müssen. Auch kann man bestimmte Ballpassagen hoch spielen. So kann der Ausgangsspieler auf Spieler B einen kurzen Hochball spielen, diese lässt ihn in der Luft zu Spieler C prallen, der wiederum den Ball auch „oben“ behält und ihn in Richtung 11-Meter-Punkt befördert, um eine Volleyabnahme des abschließenden Spielers zu provozieren.

Leistungsbestimmende Kriterien

Das Entscheidende bei dieser Übung ist die Passgenauigkeit und -schärfe. Im Strafraum bleibt naturgemäß nur wenig Zeit zum Handeln. Außerdem befinden sich mehrere Spieler auf engstem Raum zusammen. Nicht immer ist das direkte Spiel die beste Spiellösung. So kann zum Beispiel eine kurze Annahme notwendig sein, wenn ein Gegenspieler die Situation und damit die beabsichtigten Ballstationen vorausahnt. Um die Übung sehr praxisnah zu gestalten, sollten daher alle Möglichkeiten durchgespielt werden und der Fokus auf einer variantenreichen Durchführung liegen.

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Auch das Timing ist bei dieser Torschussübung ein leistungsbestimmender Faktor. Nur wenige Zehntelsekunden reichen, um den Bewegungsablauf zu stören oder zum Abbruch zu zwingen. Noch spielnaher könnte man praktizieren, wenn man Gegenspieler im Strafraum positioniert, die passiv eingreifen, um die ausführenden Spieler unter Druck zu setzen und zu einer variantenreichen Ausführung zu provozieren.

Grafik Torschuss

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