Charaktere einer Fußballmannschaft (Teil 1)

Die Chemie muss stimmen. So wie dieses Erfolgskriterium für eine Beziehung gilt, so gilt es für alle gruppendynamischen Bereiche des Lebens. Auch für eine Fußballmannschaft ist die richtige Chemie erfolgsentscheidend. Ein jedes Fußballteam lebt von seinen Charakteren und deren Beziehungen zueinander. Bei der Zusammenstellung der Mannschaft wird der Trainer sozusagen als Chemiker aktiv, denn er muss die Reaktionsfreudigkeit der einzelnen Spieler vorhersehen, die Eigenschaften der zusammengemischten Individuen bestens kennen und das reaktive Ergebnis seiner einzelnen Zutaten genaustens planen.
Welche Charaktere reagieren zu einer harmonischen und effektiven Mannschaft? Das ist die allesentscheidende Frage beim Chemie-Experiment Teambildung im Fußball. Als Produkt der Reaktion ergeben sich idealerweise Teamgeist, Gruppendynamik und Erfolg.

Die Rolle von Teamgeist und Gruppendynamik

Schon mal über das Wort Teamgeist als Wortschöpfung nachgedacht? Die Eigenschaften des Wörtchens lassen in seine tiefere Bedeutung blicken. Teamgeist ist ein Singularwort. Die Pluralform Teamgeister existiert nicht. Schon dieser Zusammenhang macht klar, wie ein gutes Team funktioniert. Die Teammitglieder denken nicht mehr als einzelner Geist, sondern schließen sich miteinander zu einer übergeordneten Seele zusammen.

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Ein erfolgreiches Team funktioniert also als harmonisches Ganzes. Jeder Spieler steuert aus seiner Individualität heraus bestimmte Eigenschaften bei, die den übergeordneten Erfolg des Teams begünstigen. Um dieses Ziel zu erreichen, müssen die Teampersönlichkeiten optimal aufeinander abgestimmt sein. Arbeitsgruppen jeder Art funktionieren nach diesem Prinzip, denn Teamgeist und positive Gruppendynamik können sich anders nicht entwickeln. Die Persönlichkeitsprofile der einzelnen Teammitglieder müssen bemerkenswerte Vielfalt bieten. Jedes Individuum übernimmt innerhalb des Teams eine soziale Rolle, die ihm neben einer bestimmten Funktion, eine Position und TeamkreisAufgabenstellung zuteilt. Die Zusammenstellung der Teamrollen macht die Gruppendynamik aus. Der Erfolg von Teamarbeit hängt so von der Vielzahl an heterogenen Persönlichkeitstypen und Rollentypen ab. In den 70er Jahren beschäftigte sich der Engländer Belbin mit den individuellen Rollen eines optimal funktionierenden Teams. Nach Belbin soll es drei übergeordnete Rollentypen geben: handlungsorientierte Rollen treffen auf kommunikationsorientierte und wissensorientierte Rollen. Im Einzelnen macht das:

  • handlungsorientierte Rollen: Macher, Umsetzer und Perfektionist
  • kommunikationsorientierte Rollen: Koordinator, Teamplayer und Wegbereiter
  • wissensorientierte Rollen: Erfinder, Beobachter und Spezialist

So wie Belbins Teamrollen für Arbeitsgruppen im beruflichen Bereich gelten, so gelten sie auch für die Zusammenstellung einer Fußballmannschaft. Die einzelnen Charaktereigenschaften der Rollentypen decken von Strategen über Techniker bis hin zu entschlossenen Machern sämtliche Rollen ab, die einer Fußballmannschaft förderlich sind.

Teil 2 findet Ihr hier
Teil 3 findet Ihr hier

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Bildquelle: Andrey Yurlov / Shutterstock.com