FC Bayern München – VfL Wolfsburg, Trainingsreport

Bei eiskalter Witterung knapp unter dem Gefrierpunkt und frischen Windzügen bat Trainer Jupp Heynckes seine Mannen am Sonntagvormittag zum Training an der Säbener Straße. Trotz der Temperaturen zogen hunderte Bayernfans zum Rekordmeister und begutachteten die Trainingsfortschritte der Roten, insbesondere nach dem dürftigen 2:0-Sieg am Vortag gegen den VfL Wolfsburg, der die hoch gesteckten Erwartungen der Anhänger kaum erfüllen konnte.

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Auslaufen nach Wolfsburg-Spiel

Aufgrund der Belastung der Partie am Samstagnachmittag teilte das Trainerteam um Heynckes die Mannschaft daher in zwei Gruppen ein. Die tags zuvor über 90 Minuten aktiven Spieler bildeten die Regenerationsgruppe und zeigten sich den zahlreichen Fans über 45 Minuten beim Auslaufen unter Anleitung von Fitnesstrainer Marcelo Martins. Die hierbei angeschlagene Geschwindigkeit lag bei im extensiven Grundlagenausdauerbereich bei schätzungsweise ca. 60% der maximalen Herzfrequenz. Anschließend ging die Stammelf vom Samstag geschlossen in das Leistungszentrum, was auf weitere Regenerationsmaßnahmen im Fitnessbereich schließen lässt.

Druck- und Steilpässe im Positionswechsel

Währenddessen durften die restlichen Spieler dem regulären Trainingsbetrieb unter Führung von Heynckes von Peter Hermann beiwohnen. In einer ersten Passübung zur Ballgewöhnung sollte insbesondere der steile Druckpass in die Tiefe und das „Steil-Klatsch-Prinzip“ eingeübt werden. Hierzu spielt A auf B, der nach einer Auftaktbewegung entgegenkommt und das Leder für den nachrückenden A abstoppt. Während dieser nun erneut in den Ball startet, kommen C und D ebenfalls nach einer Auftaktbewegung kurz und bieten sich für ein Anspiel an. A spielt jedoch konstant auf C, weshalb D sein Angebot sofort abbricht, sich dreht und mit dem richtigen Timing in den von D abprallenden Pass sprinten und diesen direkt auf E weiterleitet.

Anschließend startet das Spielchen von der anderen Seite aus, das E mit einem Pass auf C einleitet. Währenddessen wechseln die anderen Spieler ihre Position. A übernimmt die Rolle von B und B wechselt übernimmt die Aufgabe von D, der sich nach seinem Abspiel wieder hinter E anstellt. Diese Übung lässt sich sehr gut mit wenigen Spielern einsetzen und wurde wohl auch deshalb von Hermann ausgewählt. Theoretisch reichen sieben Akteure um eine gut funktionierende Endlosschleife zu generieren, bei der die oben erwähnten Inhalte eingeübt werden können. Mit zunehmender Dauer forderte Hermann immer mehr Passschärfe und wollte nur direktes Spiel sehen, bei der der Angespielte immer wieder den Druck aus dem Ball nehmen sollte

Doppelpaesse im Bayern-Training

Trainingsspiel mit 2 freien Anspielern

Anschließend ging die achtköpfige Rumpftruppe um Tymoshchuk, Breno und Co. in die bekannte Spielform „3vs3+2“, wobei auf einem ca. 10×10 Meter großem Quadrat drei gegen drei mit zwei freien Zuspielern gezeigt wurde. Ziel des Spielchens ist es, die Kugel in den eigenen Reihen zu halten und durch Einbindung der zwei „Freien“ möglichst lange im Ballbesitz zu bleiben. Durch die engen Räume wird immer wieder sehr viel Druck auf den Ballführenden erzeugt und somit unter anderem dessen Handlungsschnelligkeit geschult. Bei Ballverlust einer Mannschaft muss diese in die defensive Rolle schlüpfen und versuchen das Leder wieder zu erobern.

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Hans-Jörg Butt im Torwarttraining

Währenddessen beschäftigte sich Torwarttrainer Toni Tapalovic mit Rouven Sattelmaier und Hans-Jörg Butt und bereitete die beiden Keeper auf die folgende Torschussübung vor. Hierbei wurde insbesondere die laterale Schnelligkeit und die Ballsicherheit mit dem linken Fuß geschult. Hierzu sollten die Torleute Hindernisse vor dem Tor seitlich überqueren und auf ihrer linken Seite den zugeworfenen Ball volley zurückpassen, auf der rechten Seite den geschossenen Ball abwehren. In mehreren Durchgängen erhöhte Tapalovic zusehends die Intensität und die Höhe der zu überquerenden Hindernisse (erst Stangen auf dem Boden, dann auf Hütchen usw.)

Jörg Butt beim Torwarttraining

Angfriffskombinationen mit Torabschluss

In der abschließenden Torschussübung wurden die Spieler nun auf vier Stangen verteilt. Hermann spielt aus der Position A einen Pass auf B, der sich seitlich nach Außen von seiner Stange löst und die Kugel mit zwei Kontakten diagonal auf C weiterleitet. Dieser lässt dasselbe Verhaltensmuster erkennen, löst sich ebenfalls nach Außen, nimmt das Leder möglichst dynamisch in Laufrichtung mit und vollendet.

Bayern beim Torschuss-Training





In einer abschließenden Variation versuchte Hermann nun das „Steil-Diagonal-Prinzip“ auszuhebeln, denn der zweite Pass sollte nicht mehr diagonal gespielt werden, sondern der offensive der selben Seite sollte sich in die Tiefe lösen.

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Autor: Dominik Langenegger

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