FC Bayern München gegen 1. FC Nürnberg, Trainingsreport

Badstuber in Sechziger Farben

Nach dem deutlichen 6:0-Heimsieg im DFB-Pokal gegen Ingolstadt vom Vortag bat Trainer Jupp Heynckes nur die Akteure auf den Trainingsplatz, die gegen den FCI nicht (oder nur wenig) spielen durften. Doch da der Rekordmeister nach ausgiebiger Rotation gegen den Zweitligisten lediglich mit der zweiten Garde aufgelaufen war, bekamen die vielen Zuschauer an der Säbener Straße 51 nicht die Reservespieler, sondern die ganz großen Namen zu sehen. Darunter auch Nationalspieler Holger Badstuber, der viele anwesende Fans vor große farbliche Fragen stellte. Denn der Innenverteidiger lief mit einer blauen Thermounterwäsche unter seiner Trainingshose auf, die immer wieder hervor blitzte. Dabei gilt Blau als die Farbe der Sechziger, die spätestens seit dem Farbbeutelanschlag vom 26.3.2011 auf dem Bayerntrainingsgelände keine Freude mehr hervorruft.

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Bastian Schweinsteiger wieder im Training

Die geschonten Leistungsträger mussten somit im kalten Münchner Herbstwetter ran, während die am Vorabend eingesetzten Spieler gesondert regenerieren durften. Nach auskuriertem Infekt gesellte sich auch Bastian Schweinsteiger wieder zum Mannschaftstraining und komplettierte damit das achtköpfige Team, welches von Heynckes und Co-Trainer Peter Hermann lautstark instruiert wurde. Trotz der geringen Besetzung achtete der Trainerstab auf intensive und abwechslungsreiche Belastungsphasen, die immer wieder von kurzen Pausen umrahmt wurden.

Passfolgen mit Kreuzen

Zu Beginn standen kurze Passkombinationen im Vordergrund, die mittels eines Rundbetriebs gewährleistet wurden.


Hierbei starteten immer zwei Spieler parallel vom unteren Bildrand, einer der Beiden führt hierbei einen Ball und spielt den näheren der stationären Spieler an. Die zwei festen Akteure, die in der Spielfeldmitte hintereinander postiert wurden, ließen den zugespielten Ball immer wieder diagonal auf den jeweils anderen Startspieler klatschen. Anschließend wurde das Leder per Druckpass auf das vordere Duo weitergeleitet, welches sich mit Ball wieder hinten anstellte. Nach wenigen Durchgängen stellte das Trainergespann jedoch um und lies das zuletzt angespielte Duo (im Bildrand oben) das Spiel umdrehen. Das bedeutet, dass die Spielrichtung nun mit demselben Ablauf von oben nach unten verlief und sich die zwei stationären Akteure schlicht umdrehen mussten. In einer weiteren Variante mussten die Spieler nun nach jedem Zuspiel gegenseitig die Laufwege kreuzen.

Spiel 3 gegen 3

Anschließend wurde ausgiebig auf kleinem Raum (ca. 10x10m) 3 gegen 3 mit zwei „Freien“ gespielt. Die „Freien“ konnten von beiden Teams angespielt werden und mussten somit keine Defensivarbeit verrichten. Heynckes wechselte hier sehr schnell durch, so dass immer wieder andere kleine Mannschaften zustande kamen. Eine Besonderheit stellte auch die räumliche Anordnung der beiden „Freien“ dar, denn dieses Duo wurde immer mit einem zentralen und einem Außenbahnenspieler besetzt. Ein solches Duo bildeten beispielsweise Bastian Schweinsteiger und Philipp Lahm – Schweinsteiger wurde angewiesen möglichst seiner Spielposition gemäß sich im Zentrum des Geschehens anzubieten, während Lahm stets auf den Außenlinien Anspielpositionen kreierte.

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Flankenspiel mit Torabschluß

Das soeben eingeübte Kurzpassspiel wurden im Anschluss wieder aufgebrochen und Wert auf präzise Flankenkombinationen gelegt, dies wurde mittels einer Spielform auf doppelter Strafraumgröße umgesetzt. Neben den Seitenauslinien wurden kleine Randstreifen markiert, in denen jeweils zwei Flügelspieler postiert wurden. Diese legten sich die Kugel gegenseitig kurz vor und versuchten die im Zentrum befindlichen Angreifer per Hereingabe zu bedienen, während die beiden Defensivakteure (Daniel van Buyten und Holger Badstuber) und der Torwart (Manuel Neuer) dies zu verhindern versuchten.

Positionsspezifische Passkombinationen mit Torabschluß

Auch diese Flankenforcierende Spielform wurde bereits nach weniger Zeit wieder aufgegeben um am Torabschluss nach Zuspiel aus der Tiefe zu arbeiten. Heynckes lies somit keinerlei Langeweile aufkommen und setzte den FCB-Profis immer wieder neue Situationen vor.


Um die spielnahe Umsetzung zu verstärken stellten die Übungsleiter hierbei erneut mögliche Abläufe im Spiel dar. Aus zentraler Position wird der Ball auf einen diagonal davor postierten Vordermann gespielt – dieser löst sich seitlich von seiner Stangenmarkierung, dreht mit der Ballannahme auf und spielt das Leder erneut diagonal auf den Stürmer, der sich ca. 16m vor dem Tor ebenfalls seitlich von seiner Markierung löst und den Abschluss sucht. Jeder läuft seinem Anspiel nach, die nächste Aktion startet auf die andere Seite. Als erste Variante eröffnete das Trainerteam dem Stürmer die Möglichkeit nach dem seitlichen Angebot zu kreuzen, somit im Rücken der Markierung durchzustarten und per Steilpass bedient zu werden.


In der letzten Variante sollte sich der Stürmer in den Raum Richtung Tor lösen und mittels eines diagonalen Flugballs angespielt werden.

Frank Ribéry und Takashi Usami duellieren sich

Anschließend marschierte der Bayerntross erneut auf das Spielfeld mit doppelter Strafraumgröße und gestaltete ein kurzes Abschlussspiel. Kurz vor Schluss durften die Spieler dann noch aus 15-20m ruhende Bälle auf das Gehäuse von Neuer schießen. Hierbei tat sich insbesondere Frank Ribéry hervor, der sich mit Takashi Usami eine kleine Fehde lieferte.

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Allerdings gestaltete sich dieses Duell sehr einseitig, denn während Ribery einen Ball nach dem anderen traumwandlerisch sicher verwandelte, brachte der Japaner kaum eine Kugel im Kasten unter. Nach jedem Treffer verpasste Ribéry dem Youngster eine ordentliche „Kopfwäsche“, indem er ihm mehrmals spielerisch auf den Kopf schlug und somit die Haarpracht von Usami durcheinander wirbelte. Dieser gab jedoch nicht auf und forderte den Franzosen immer wieder heraus, so dass sich dieses Spiel zur Belustigung der Zuschauer mehrmals wiederholte.

Autor: Dominik Langenegger

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