Freiburg verliert das Spiel und den Anschluss

Beim 0:3 im heimischen Stadion gegen den HSV sieht der SCF wenig Land. Auch im zehnten Saisonspiel gelingt dem Team von Christian Streich kein Sieg. Dem sonst so zuverlässigen Torwart Oliver Baumann unterlaufen bei allen Gegentoren böse Fehler.

Oliver Baumann ist ein sehr guter Bundesligatorwart. Das haben schon viele Experten, Gegenspieler und Trainer über den Freiburger Keeper gesagt. Vergangene Saison brachte er die gegnerischen Stürmer reihenweise zur Verzweiflung und seinen Club, den SC Freiburg, in den Europapokal. Doch dort sind die Freiburger noch ebenso sieglos wie in der laufenden Bundesligaspielzeit. Dass dem so ist, hatte am zehnten Spieltag auch mit Oliver Baumann zu tun.

Freiburg spielte im 4-4-1-1 und setzte nach Ballgewinn auf schnelles Umschalten, Hamburg agierte im 4-2-3-1 und wartete erst einmal ab, ließ die Gastgeber kommen. Und entwickelte im Verlauf der ersten Halbzeit mehr und mehr Zug nach vorn, woraus sich erste Chancen ergaben. Noch vor der Pause dann der erste Patzer von Baumann, der sich bei einem langen Ball verschätzte und Beister zum 0:1 einlud. Christian Streich stellte in der Halbzeit auf ein 4-4-2 um, was jedoch nichts daran änderte, dass der Abstand zwischen Viererkette und Mittelfeld oft zu groß war – das entscheidende Manko in der Freiburger  Taktik, deren Erfolg meist darin besteht, es dem Gegner auf dem Platz so eng wie möglich zu machen. Weil sich aber die beiden Sechser weniger nach hinten orientierten und stattdessen eher die Viererkette zum Mittelfeld hin verschob, um die Räume einzuengen, ergaben sich für den HSV Gelegenheiten, diese Viererkette mit langen Bällen auszuhebeln.

Hamburg nutzt die Freiburger Unsicherheiten

Auf diese Weise fiel gleich nach der Pause das 0:2, auf nahezu identische Art und Weise wie die Führung. Wieder verschätzte sich Baumann nach einem langen Ball der Gäste, Lasogga staubte ab. Der SCF behielt zwar das Spielschema bei, machte es den Hamburgern aber nach deren Ballgewinn viel zu einfach. Denn die wandten nun jene Taktik an, die ursprünglich Freiburg verfolgte. Balleroberung, das Tempo anziehen, frei vor das Tor kontern. Freiburg war völlig verunsichert und konnte nur noch hilflos zusehen.

So war das 0:3 nur eine logische Folge. Baumanns Nervenkostüm war down, seinen dritten schweren Fehler bestraften die Gäste mit dem 0:3. Van der Vaart musste den Ball, den Baumann nach einem harmlosen Fernschuss völlig verunsichert nach vorne abprallen ließ, nur über die Linie drücken. Selbst die Hamburger zeigten nach dem Spiel Mitgefühl mit Oliver Baumann, dem in seiner noch jungen Karriere Ähnliches noch nicht widerfahren war. Mit null Siegen, fünf Remis und fünf Niederlagen sitzen die Breisgauer weiter ganz hinten fest und müssen am nächsten Spieltag im Kellerduell bei den ebenfalls noch sieglosen Nürnbergern ran. Der aufstrebende HSV empfängt dann den Tabellenvierten aus Mönchengladbach.