Fußballberufe und ihre Chancen und Tücken

Die WM 2018 in Russland steht vor der Tür: Die meisten Deutschen lieben Fußball und freuen sich schon, bald wieder live im Stadion, beim Public Viewing, in der Lieblingskneipe oder einfach zuhause vor dem TV dabei zu sein.

Als amtierende Weltmeister haben wir Deutschen hohe Erwartungen an unsere Fußball-Jungs, doch selbst als Profi-Spieler dabei zu sein schaffen wir wohl bis 2018 nicht mehr. Doch funktioniert Fußball allein mit den elf Spielern auf dem Platz? Ganz bestimmt nicht – das wissen wir. Aber welche Fußballberufe gibt es noch? Weiterlesen und mehr erfahren!

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Fußballberufe Teil 1: Direkt am Team

Folgende Fussballberufe haben den direkten Teamkontakt:

1. Fussballberuf: Der Manager1. Fussballberuf: Der Manager

Für das deutsche Nationalteam ist der Manager Oliver Bierhoff zuständig. Den kennen wohl die meisten, aber was macht er genau? Zum einen vertritt er den Deutschen Fußball-Bund nach außen. Zum anderen organisiert er zum Beispiel Pressekonferenzen und entscheidet über die Unterbringung der Spieler. Damit ist er Bindeglied zwischen Mannschaft, Trainer und Verein. Früher gab es kein Studium zum Sportmanagement und damit erst recht kein Fußballmanagement. Das Berufsbild des Managers im Fußball war in den Köpfen vieler Menschen dementsprechend, dass er seinen Beruf bekommt, weil er einen bekannten Namen trägt.


Unser Fußballberufe – Fazit für den Fußball-Berufs Manager: Sport und Fußballberufe werden mittlerweile immer beliebter und die Rolle des Sportbereichs wächst auch in der Wirtschaft. Gerade das Fußballmanagement wird immer stärker professionalisiert. So steigt auch von Vereinsseite das Verlangen nach betriebswirtschaftlichen Kenntnissen des Managers. Werden die Kenntnisse gekonnt mit der Freude am Fußball kombiniert, bietet sich hier ein spannendes Berufsfeld.
Für den Beruf des Sportmanagers finden wir heute viele Hochschulen im Bachelor-Master-System die eine Ausbildung in diesem Bereich anbieten. Aber auch Sportmanagement lässt sich spezialisieren. So gibt es zum einen den Studiengang Fußballmanagement. Zum anderen aber kann auch ein Hochschulzertifikat im Bereich Spielanalyse im professionellen Fußball oder ein Institutszertifikat im Bereich Spielanalyse im Nachwuchs- und Amateurfußball erworben werden.

2. Fussballberuf: Der Trainer

Trainer wären wohl die meisten von uns gerne. Vor allem vom Fernseher aus haben wir immer die besten Ideen, den Überblick und wollen am liebsten auf das Spielfeld laufen und das Spiel steuern. In einer Pressekonferenz würden wir selbstverständlich die besten Worte finden und eine perfekte Spielanalyse abgeben. Doch würden wir uns tatsächlich dem Druck stellen? Besonders bei Europa- und Weltmeisterschaften muss sich die Mannschaft bewähren. Tut sie es nicht, wird auf den Trainer heftig geschimpft. Denn er ist es schließlich derjenige, der aus einzelnen Charakteren die Mannschaft formt. Er sorgt für Fitness, Taktik und die richtige Spielanalyse. Er bestimmt die Zusammensetzung der Mannschaft und entscheidet, welche Spieler in die Start-Elf dürfen: Das alles kann natürlich bei Erfolg zu viel Lob und Schulterklopfen führen, aber eben auch zu hitzigen Diskussionen und Kritik.

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Unser Fußballberufe – Fazit für den Trainer: Jogi Löw als Trainer der Nationalmannschaft verdient sicher nicht wenig. Hat aber auch einen großen Leistungsdruck. Und trainieren wir eine Kreisliga Mannschaft, machen wir das oft in unserer Freizeit. Trainer ist einer der Fußballberufe, für den wir wohl die stärksten Nerven brauchen.

3. Fussballberuf: Der Mannschaftsarzt

Der erste und einzige Name, der uns jetzt wahrscheinlich in den Sinn kommt, ist Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt – Mannschaftsarzt der Nationalmannschaft seit 1995.
Der Mannschaftsarzt muss keine Spielanalyse abgeben. Auch von Sportmanagement und erst recht nicht Fußballmanagement muss er viel verstehen. Wichtig ist, dass er den Spielern mit medizinischer Hilfe zur Seite steht und sich um die Gesundheit der Spieler in der Vorbereitung wie auch während des Spiels kümmert. Dazu muss er selbstverständlich über die extremen Belastungen des Körpers von Fußballern bescheid wissen.

Unser Fußballberufe – Fazit für den Mannschaftsarzt: Mannschaftsarzt „direkt lernen“ kann man heute (noch) nicht. Meist werden Sportärzte durch Empfehlung bekannt und dann von den Fußballvereinen angesprochen. Also sollten wir uns zunächst einen guten Namen als Sportarzt machen. Im medizinischen Bereich können wir auch als Physiotherapeut mit den Fußballern arbeiten.

4. Fussballberuf: Der Spielervermittler

Ja, die Profi-Spieler haben es schon schwer: sie haben viel Geld und benötigen professionelle Beratung zu Finanzen, Sponsoren, Sportmanagement, ihrer Karriere heute und wie sie in Zukunft weiter erfolgreich bleiben. Dabei hilft ihnen der Spielervermittler bzw. Spielerberater. Sie bekommen bis zu 15 Prozent des Jahresgehaltes des Spielers, den sie beraten.
Damit wir uns als Spielerberater betiteln dürfen, brauchen wir die Lizenz des DFB. Voraussetzung dafür ist eine Berufshaftpflichtversicherung, ein Führungszeugnis ohne Eintragungen und wir müssen eine theoretische Prüfung bestehen.

Unser Fußballberufe – Fazit für den Spielervermittler: Das klingt doch nach einem modernen Berufsbild und riecht nach großem Geld, oder? Dass uns ein gut verdienender Spieler vertraut, müssen wir uns aber erst erarbeiten und sicher sind wir nicht die einzigen mit der Idee.

Fußballberufe Teil 2: im Hintergrund

Andere Berufe arbeiten zwar im Fussball, sind aber nicht in dauerhaft direktem Kontakt mit der Mannschaft, sondern sorgen viel mehr um das gesamte Drumherum.

Die Fussballberufe auf einen Blick

5. Fussballberuf: Der Platzwart

Er agiert meist im Hintergrund und damit von Vielen unbemerkt. Dennoch ist er unverzichtbar: der Platzwart. Wollen wir unseren Beruf mit dem des Platzwartes tauschen? Mal sehen…

Der Platzwart ist ein Allrounder. Das Berufsbild des Platzwartes ist wohl, dass dieser sich „nur“ um den Rasen zu kümmern hat. Damit liegen wir gar nicht mal so falsch. Vergessen werden sollte aber nicht die Bedeutung des Grüns im Fußball, das stets perfekt sein muss und die Qualität kann durchaus das Spiel entscheiden. Ist der Rasen in Schuss, wird das meist als selbstverständlich gesehen. Wenn der Platz allerdings matschig ist, wird der Platzwart verantwortlich gemacht – nicht unbedingt ein dankbarer Job. Und noch dazu ist der Platzwart etwas wie der Hausmeister des Stadions. Dazu braucht er selbstverständlich handwerkliches Geschick, da er kleine Schäden selbst behebt. Von Spielanalyse, Sportmanagement und Fußballmanagement muss er zwar nicht viel verstehen, dennoch dürfte auch er sich auch hier oft bestens auskennen.

Unser Fußballberufe – Fazit für den Platzwart: Haben wir einen grünen Daumen und arbeiten wir gerne außerhalb des Mittelpunktes, könnte es vielleicht ein Beruf für uns sein. Bei einem reichen Verein in der Bundesliga dürfte der Beruf gar nicht mal schlecht sein. Es sind Gelder vorhanden, die auch der Platzwart verwenden kann, um das „Green zu keepen“. Bei kleineren Vereinen muss sich der Platzwart wohl kreativer sein, damit Gelder gespart werden.

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6. Fussballberuf: Der Ehrenamtliche

Laut DFB arbeiten im Fußball Amateurbereich 1,7 Millionen ehrenamtliche Helfer und Freiwillige. Das muss ganz einfach aus Leidenschaft zum Fußball geschehen. Und bekanntlich ist mit Freude auch die Motivation groß. Das Leben im Verein steht und fällt mit den ehrenamtlichen Helfern. Sicher gibt es Viele die jetzt denken, dass sie sich auch vorstellen können, in einem Verein mitzuwirken. Und dann kommt den meisten vermutlich der Gedanke: Wie soll ich das mit meinem Beruf und meiner Familie zeitlich schaffen?

Über die Probleme weiß auch der DFB bescheid und arbeitet daran, neue Ehrenamtliche zu binden und alte Mitglieder zu halten. Das Berufsbild des Ehrenamtlichen wollen sie vor allem durch Wertschätzung – zum Beispiel durch ein einfaches „Danke“, das den Menschen gut tut – aufwerten. Schließlich sind es oft die Freiwilligen, die viel Know-How von Fußballmanagement und Spielanalyse haben.

Unser Fußballberufe – Fazit für den Ehrenamtlichen: Viele Vereine freuen sich, wenn wir sie freiwillig unterstützen. In einem Verein sollten die Ehrenamtlichen zusammenhalten und sich gegenseitig wertschätzen – so können wir sogar neue Freunde finden und unsere Freizeit sinnvoll und mit Spaß nutzen.

Fußballberufe Teil 3: im Vordergrund

7. Der Stadionsprecher

Mit Hilfe Lautsprecherdurchsagen macht der Stadionsprecher die Stadionbesucher auf wichtige Spielgeschehnisse aufmerksam: die Tore, die gelben oder roten Karten und Auswechslungen. Dabei soll er für gute Stimmung sorgen und wenn sich Ausschreitungen ankündigen, möglichst beruhigend und regelt eingreifen, um eine Eskalation zu verhindern. Kommentieren dürfen Stadionsprecher auf Grund einer FIFA Regelung nicht. Trotzdem sollten sie viel Ahnung von Spielanalyse haben.
Bekannte Stadionsprecher sind zum Beispiel Stephan Lehmann (FC Bayern München) und Norbert Dickel (Borussia Dortmund).

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Welchen ursprünglichen Beruf haben sie gelernt? Lehmann ist Journalist und Radiomoderator bei Antenne Bayern, Dickel ist Ex-Fußball-Profi. Die erste Stadionsprecherin der Bundesliga gab es 1998 mit Katja Wunderlich (1. FC Nürnberg), die ebenfalls Radiomoderatorin ist. Aufgrund enger Medien Partnerschaften zwischen Vereinen und Radio Sendern, kommt es nicht selten vor, dass die Radio Sender einen Mitarbeiter als Stadionsprecher stellen.

Unser Fußballberufe – Fazit für den Stadionsprecher: Haben wir Spaß daran, Spielgeschehnisse live im Stadion zu verkünden und sind dabei selbstbewusst und mit einer kräftigen Stimme gesegnet? Sicher keine schlechte Idee. Stadionsprecher ist aber meist kein einzelner Beruf – wir sollten noch einen Zweiten haben.

8. Fussballberuf: Der Kommentator

Ein Fußballkommentator arbeitet sowohl im Radio als auch im Fernsehen. Dazu muss er sich gut vorbereiten und interessante Hintergrundinformationen bieten. Er sollte das Publikum fesseln und an passenden Stellen Spannung aufbauen können, eine angenehme Stimme haben und Leidenschaft versprühen.
Durch ein Volontariat in der Sport Redaktion kann man einen guten Weg einschlagen, wenn jemand von sich selbst glaubt das Zeug zum Fußballkommentator zu haben.

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Unser Fußballberufe – Fazit für den Kommentator: Einfach haben es die Kommentatoren nicht, denn sie brauchen viel Wissen über einzelne Spieler und müssen eine gute Spielanalyse abgeben. Dazu ist eine genaue Spielbeobachtung essentiell. Des Weiteren sollten Kommentatoren etwas von Sportmanagement und Fußballmanagement verstehen und über gute journalistische Kenntnisse verfügen sowie uns sehr gut und auch spontan ausdrücken können.

9. Fussballberuf: Der Schiedsrichter
Schiedsrichter

Und zu guter Letzt und doch so wichtig: der Schiedsrichter. Die Regeln sind nun einmal in jeder Sportart elementare Bestandteil und die Einhaltung unverzichtbar. Ohne den Schiedsrichter würde wohl auch im Fußball alles drunter und drüber gehen. Präsent sind uns derzeit eventuell die Attacken gegen Schiedsrichter in den Kreisligen. Im Sauerland wurde am 7. November 2017 ein ganzer Spieltag abgesagt, um ein Zeichen gegen Gewalt und Pöbeleien gegenüber Schiedsrichtern zu setzen.

Zu beachten ist, dass die Schiedsrichter in den unteren Ligen häufig ohne Gehalt oder nur mit Aufwandsentschädigungen arbeiten. Sie machen es aus Freude – aber wer freut sich schon über Angriffe? Kein Wunder also, wenn immer mehr freiwillige Schiedsrichter ihr Amt niederlegen.

Unser Fußballberufe Fazit als Schiedsrichter: Es spricht vieles dafür, das Berufsbild des Schiedsrichters aufzuwerten und ihn mehr zu respektieren. Sie sind schließlich die aufmerksamsten in der Spielbeobachtung. Bis wir als Schiedsrichter eventuell in der Bundesliga oder sogar international pfeifen dürfen und gutes Geld verdienen, dauert es einige Jahre.

Fazit zur Berufsauswahl im Fussball

Sicherlich gibt es rund um den Sport noch deutlich mehr Fußballberufe, als wir hier aufgezählt haben. Dennoch wurde klar: Das Spielen selbst betrifft nur den kleineren Anteil. Rund um den Fußball gibt es unglaublich viele Möglichkeiten zu arbeiten – ob im Vorder- oder Hintergrund. Ob Stärken im Sportmanagement oder sogar speziell im Fußballmanagement, in der Spielbeobachtung oder einfach handwerkliches Geschick. Für fast jeden lässt sich etwas finden. Winkt auch nicht immer das große Geld, so kann auch ein „Danke“ für freiwilliges Engangement eine tolle Bezahlung sein!

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