HSV: Sammer weist Schuld an HSV-Lage von sich

Das Debakel um Matthias Sammer und den verpatzten Wechsel vom DFB zum Hamburger Sportverein geht in die nächste Runde. Nachdem HSV-Aufsichtsratsvorsitzender Rieckhoff öffentlich seine „Enttäuschung“ über den geplatzten Deal kundtat, setzt sich der amtierende DFB-Sportdirektor Sammer zur Wehr und weist jegliche Schuld von sich.

Von Anfang an, so Sammer, habe er offen auf den Tisch gelegt, dass zur Entscheidung über einen Wechsel nach Hamburg vier entscheidende Faktoren einbezogen werden müssen: seine persönliche Konstellation, die konzeptionelle und personelle Seite, den DFB und vor allem auch Matthias Sammers Familie. Der HSV-Aufsichtsrat habe mit seinem öffentlichen Beschluss über eine Neubesetzung unnötigen Zeitdruck in die bis dahin positiv verlaufenden Verhandlungen gebracht und Sammer so durch den Druck dazu gezwungen, die Verhandlungen zu beenden, woraufhin er sich für einen Verbleib beim DFB entschied.

Der Aufsichtsrats-Vorsitzende Rieckhoff hingegen dementiert seinerseits ein Verschulden des geplatzten Wechsels und geht in die Gegenoffensive: Er suche weder eine Konfrontation, noch wolle er sich den Schuh anziehen, ließ er nach ersten Rücktrittsforderungen verlauten. Die Krise des HSV wird sich also vermutlich noch weiterziehen – zumal Rieckhoff gleich die Gelegenheit nutzte, Armin Veh und Bastian Reinhardt öffentlich zu maßregeln und sie zu einer Einigung zu drängen – offenbar maß er Armin Vehs Bemerkung, dass Reinhardt mit 35 Jahren noch recht jung für das Amt als Sportchef sei, übergroße Bedeutung bei. Von Titelträumen dürfte der HSV angesichts solcher personeller Querelen weit entfernt sein…