Indirekter Freistoß mit Durchlass

Spielsituation:

Eine sehr einfache, bei ihrer exakten Ausführung, aber eine äußerst effektive Freistoß-Variante. Grundsätzlich kann dieser Freistoß zu jedem Zeitpunkt eines Spiels ausgeführt werden. Von Vorteil sind spielentscheidende Spielsituationen, in denen ein entscheidender Vorteil im Sinne eines Punktgewinns oder Spielerfolgs erzielt werden kann.

Freistoss-Training

Ablauf:

Spieler A und Spieler B positionieren sich augenscheinlich zusammen mit Spieler C als auszuführende Akteure vor der Mauer beziehungswiese dem Abwehrblock der gegnerischen Mannschaft. Die abwehrende Mannschaft ist der Annahme, dass A und B sich kurz den Ball zuspielen, dieser durch B gestoppt wird und von C direkt über der Mauer oder an der Mauer vorbei auf das Tor geschossen wird. Der am Ende abschließende Spieler D hält sich unauffällig versetzt im Hintergrund. Kein Spieler von der gegnerischen Mannschaft darf erahnen, dass er Derjenige sein wird, der am Ende auf das Tor schießt.

Spieler A und B stellen sich gegenüber auf und täuschen ein kurzes Anspiel an. In der Regel spielt Spieler A mit einem Kurzpass Spieler B an – der den Ball kurz abstoppt und zum liegen bringt. Zu dem Zeitpunkt, wo der Ball durch A in Bewegung gebracht wird, startet Spieler C und täuscht einen direkten Torschuss an. Der Kulminationspunkt und damit die eigentliche Täuschung des Gegners, erfolgt, indem Spieler B den Ball nicht stoppt, sondern durch seine Beine laufen lässt. Spieler D, der etwas später als C aus dem Hintergrund startet, bekommt den Ball so direkt in den Lauf gespielt und hat aufgrund der ursprünglichen Stellung der gegnerischen Mauer freie Schussbahn auf das Tor.

Was ist wichtig?

Das Erfolgskriterium liegt bei der Version des Freistoßes vor allem in einem gut inszenierten Täuschungsmanöver. Durchschaut der Gegner im Vorfeld diese Freistoß-Variante, ist kaum noch mit einem erfolgreichen Torabschluss zu rechnen. Eine Ausnahme würde ein Spieler darstellen, der die veränderte Spielsituation erkennt und sich für eine andere Handlungslösung entscheidet.

Kleinigkeiten bei der Ausführung sind entscheidend, um diesen Freistoß zu einem erfolgreichen Abschluss zu bringen. Schon die Aufstellung aller an dem Freistoß beteiligten Akteure ist entscheidend. Minimale Fehlstellungen gefährden die erfolgreiche Abschlusshandlung. Orientierung findet man an der Entfernung und dem Winkel zum Tor sowie der Stellung und der Größe der gegnerischen Mauer. Schon das einfach wirkende Anspiel von A zu B ist sehr ernst zu nehmen. Der Ball muss durch den Spieler genau durch die Beine gespielt werden und die richtige Passschärfe besitzen, um am Ende zu Spieler D zu gelangen.

Spieler A eröffnet diese Freistoß-Variante. Alle am Freistoß beteiligten Akteure richten sich hinsichtlich des Zeitverlaufs daran aus. Spieler B lässt den Ball so passieren, dass zum einem vorab nicht ersichtlich wird, was er vorhat (Beine öffnen) und zum anderen, ohne den Ball zu berühren. Spieler C muss einen Schuss täuschend echt imitieren. Im richtigen Moment anlaufen und sich auf das Spielgerät konzentrieren. Erst unmittelbar vor B stoppt er ab und beendet seinen Anlauf. Für D ist das Timing von maßgeblicher Bedeutung. Er muss im richtigen Moment starten. Im Training sollte dieser Ablauf mehrmals geübt werden, damit vor allem Spieler D ein Gefühl für das richtige Timing entwickelt. Durch die freie Schussbahn zum Tor ist es angebracht, den Ball scharf mit Vollspann zu treten.

Alternative Variante:

Ein Alternative oder Abwandlung stellt die Sohlenablage von Spieler A in die entgegengesetzte Richtung dar. Hier steht dann ein vierter Mitspieler (E), der durchstartet und auf der anderen Seite der gegnerischen Mauer den Ball in Empfang nimmt und ihn direkt auf das Tor schießt.