Kreuzbandriss beim Fußball

Das große Champions-League-Finale steht vor der Tür: Borussia Dortmund gegen den FC Bayern München. Doch wer wird an dem Abend, an dem der silberne Henkelpott im Konfettiregen endlich wieder an eine deutsche Mannschaft überreicht wird, tragischerweise nicht mitspielen können? Ja genau, Holger Badstuber! Dieser zog sich bekanntlich in der Hinrunde – ausgerechnet im Spiel gegen die Borussia aus Dortmund – einen Kreuzbandriss zu. Doch was genau ist dieser gefürchtete Kreuzbandriss, wie kommt er zustande und was sind seine Konsequenzen?

In jedem Knie befinden sich zwei Kreuzbänder. Sie kommen zu ihrem Namen, weil sie sich im Zentrum des Kniegelenks kreuzen. Ihre Aufgabe ist die Stabilisierung des Kniegelenks bei dessen Bewegung. Es fällt also insbesondere beim Sport schnell auf, wenn eines dieser Bänder beschädigt ist.

Verletzungen an den Kreuzbändern treten auf, wenn deren Reißfestigkeit überschritten wird. Ein Kreuzbandriss kann eintreten, wenn bei Bewegungen ein zu schneller Richtungswechsel stattfindet und das Band so überstrapaziert wird. Fußballer sind davon besonders betroffen, weil sie oft rapide, ungeplante Bewegungen durchführen und ihre Kreuzbänder so im Allgemeinen stärker belasten als andere Sportler.

Verhindern lassen sich Kreuzbandrisse durch vorgängige Aufwärmübungen mit vernünftigem Stretching. Das macht die Bänder belastbarer und geschmeidiger und bereitet das Knie auf sportliche Leistungen vor. Längerfristig ist es ratsam, gewisse Bewegungsabläufe zu trainieren und so Körper und Geist auf Belastung vorzubereiten – das betrifft besonders Bewegungen, die sonst immer intuitiv und ohne große Vorbereitung ausgeführt werden, beispielsweise beim Dribbling. Solche unvorhersehbaren Bewegungen sind meist auch für andere Übel wie Verstauchungen oder Stürze verantwortlich. Geschehen Bewegungsabläufe bewusst, lassen sich solche Vorfälle teilweise vermeiden.

Sollte der Ernstfall eingetreten sein, ist ein Besuch beim Arzt unumgänglich. Hat dieser per MRI den Kreuzbandriss diagnostiziert, bietet sich je nach Fall eine Operation an, in der das defekte Kreuzband wieder zusammengefügt wird. Einige Kliniken sind sogar auf die Behandlung und Restabilisierung der Kreuzbänder spezialisiert. Ist das Kreuzband nur angerissen oder ist der Riss nicht gravierend, ist ein Eingriff teilweise nicht einmal nötig. In jedem Fall empfiehlt sich aber eine Physiotherapie, um den Bewegungsapparat wieder auf den Gebrauch vorzubereiten.

Ob ein Kreuzbandriss einem Karriere-Aus gleichkommt, ist pauschal nicht zu sagen. Fest steht, dass einige Monate Trainingspause kaum zu vermeiden sind. Alles Weitere liegt im Ermessen des behandelnden Arztes, sicher aber auch des betroffenen Sportlers – allzu lange Schonfristen können durchaus kontraproduktiv sein!

Ein Kreuzbandriss kostet Zeit und Nerven. Er ist eine der häufigsten Sportverletzungen, insbesondere beim Fußball. Spezifisches Training, um falsche Bewegungen zu vermeiden, lohnt sich und sollte auf alle Fälle in jedem Trainingsplan seinen Platz finden.