Magath wettert gegen den VfL Wolfsburg

Kurz vor dem entscheidenden Spiel gegen Hoffenheim gab Felix Magath ein Interview in der Süddeutschen Zeitung, in dem er über seine Rückkehr nach Wolfsburg, die aktuelle Situation und die Zukunftsaussichten berichtet. Eines kommt dabei besonders deutlich zum Ausdruck: Magath weist die Schuld an der verfahrenen Situation der Werksmannschaft von sich und sieht die zentrale Rolle des Versagens in der Mannschaft. Was im Kern sicher nicht ganz falsch ist, kommt allerdings zu einem sehr fragwürdigen Zeitpunkt…

Denn: auch wenn Magath cool und gelassen wie üblich agiert, dürfte doch auch er den Druck spüren, unter dem das Team gerade heute steht. Der VfL muss heute punkten, sonst droht der Relegationsplatz, auf dem momentan Borussia Mönchengladbach logiert – allerdings punktgleich mit dem VfL. Gladbach tritt heute in der Hamburger Imtech-Arena gegen den HSV an und wird dort sicher keinen leichten Gegner antreffen, es ist aber nicht ausgeschlossen, dass der Club heute noch einmal Punkte sammelt – und dann wird es ernst für Wolfsburg.

Magath zeigt sich allerdings nach der neuerlichen Niederlage enttäuscht: „Es ist gar keine Mannschaft. Das kann ich seit der Heimniederlage vom vergangenen Samstag gegen Kaiserslautern sagen. Wir hatten ja den richtigen Weg gefunden. Nach den Siegen gegen Köln und Bremen war für mich klar, die Mannschaft hat verstanden, sie ist über den Berg. Das war ein Trugschluss.“ Entgegen bisherigen Vermutungen hat er zudem bereits in Aussicht gestellt, dem Club auch in der zweiten Liga beizustehen. Was Martin Winterkorn als VW-Chef und gleichzeitig Mannschaftsboss dazu sagt, bleibt noch offen. Für Magath allerdings ist Abstieg derzeit kein Thema – von Anfang an wollte er nie betonen, dass ein Spiel wichtiger sei als das andere. „Diese Diktion vom wichtigsten Spiel benutze ich nicht. Ich will meine Spieler zu Profis erziehen. Und professionell würde für mich heißen: Ich gehe jedes Spiel gleich an. Ich will gewinnen – egal, gegen wen es geht, egal, um was es geht. Ich mache mich nicht abhängig von der aktuellen Lage.“ Eine Ausnahme macht er allerdings dann doch: sollte Wolfsburg tatsächlich in die Relegationsrunde gehen, wäre das letzte Spiel dann doch das wichtigste.