Mit Niederlagen umgehen – Welche Fehler unbedingt vermieden werden sollten

Niederlagen gehören zu den unangenehmen Seiten des Sportlerlebens. Doch sie sind ein Teil des Sports und der Umgang mit Niederlagen ist eine Aufgabe, die einem Trainer viel abverlangt. Es gibt einige Fehler, die möglichst nicht gemacht werden sollten.

Konstruktiv bleiben

Nach einer schlimmen Niederlage ist die Versuchung groß, die Spieler zu attackieren. Dabei muss sich ein Trainer aber immer vor Augen führen, dass er mit derselben Mannschaft auch das nächste Spiel bestreiten muss. Bei jeder Ansprache und bei jeder Maßnahme muss deswegen hinterfragt werden, ob damit die die Chancen im nächsten Spiel steigen. Wenn ein Trainer seine Spieler vorführt und lächerlich macht, vielleicht aus einer verständlichen Wut, trägt dies meist nicht dazu bei, dass die Spieler beim nächsten Mal besser sind.

Fehler analysieren, aber nicht ewig

Zu Beginn der Woche ist eine Fehleranalyse sinnvoll. Ob die Besprechung mit der gesamten Mannschaft oder mit einzelnen Spielern erfolgt, ist dabei nicht unbedingt wichtig. Entscheidend ist, dass die Fehler nachvollziehbar aufgezeigt werden und eine Lösung präsentiert wird. Es nutzt einem Spieler nichts, wenn der Trainer ihm nur erklärt, was er alles falsch macht. Der Trainer muss dem Spieler auch erklären, wie er die Fehler vermeidet.

Völlig unsinnig ist es, die ganze Woche nur über Fehler zu diskutieren. Diese Thematik sollte möglichst zeitnah nach dem Spiel abgehandelt werden. Ansonsten kann es passieren, dass das vielleicht schon angeknackste Selbstbewusstsein des einen oder anderen Spielers noch mehr leidet. Spätestens ab Mitte der Woche muss der Fokus auf der Vorbereitung des nächsten Spiels liegen. Dazu können natürlich auch praktische Übungen gehören, die sich aus der Fehleranalyse ergeben haben.

Den Spielern ein Alibi geben

Eine Niederlage hat immer Gründe. Doch wenn ein Trainer anfängt, den Schiedsrichter, den Platz, das Wetter, Verletzungspech oder höhere Gewalt dafür verantwortlich zu machen, bekommt er ein Problem. Die Spieler registrieren dies sehr genau. Fortan haben sie eine Entschuldigung für schlechte Leistungen.

Ein Trainer sollte seinen Spielern stets vermitteln, dass sie sich nur um den Teil des Spiels kümmern müssen, den sie beeinflussen können. Dazu gehören die oben genannten Gründe eben nicht. Doch es ist fatal, diese unbeeinflussbaren Faktoren zu entscheidenden Faktoren umzudeuten. Sicher kann es passieren, dass ein falscher Elfmeterpfiff zu einer Niederlage führt. Aber wäre es nicht die Aufgabe des Trainers, die Spieler darauf hinzuweisen, dass sie vorher schon das eine oder andere Tor hätten schießen können? Die Fokussierung auf die eigenen Einflussmöglichkeiten ist langfristig die beste Strategie.

Keine Beleidigungen

Es ist manchmal für einen Trainer schwer, nach einem sehr schwachen Spiel die Fassung zu bewahren. Dennoch dürfen persönliche Beleidigungen niemals stattfinden. Beleidigungen helfen niemandem weiter. Sie werden mit Recht als abwertend und demütigend empfunden. Es spricht überhaupt nichts dagegen, massive Kritik zu üben. Allerdings muss diese stets sachlich fundiert sein und den sportlichen Bereich betreffen. Dazu gehört auch das Verhalten des Spielers außerhalb des Platzes. Keinesfalls gehört aber eine Kritik am Charakter dazu. Wenn ein Spieler charakterlich nicht zu einem Team passt, muss er entlassen und nicht beleidigt werden. Der Trainer sollte aber immer den Menschen respektieren, auch wenn er den Spieler kritisiert.

Schlechte Leistungen schönreden

Wenn die Öffentlichkeit involviert ist, kann es manchmal sinnvoll sein, eine Mannschaft zu schützen. Dazu gehört es, nach außen die Kritik gering zu halten. Das ist aber dann zulässig, wenn intern Klartext geredet wird. Ein Trainer verliert schnell an Glaubwürdigkeit, wenn er offensichtlich schlechte Leistungen schönfärbt.

Alles in Frage stellen

Eine Niederlage ist kein Weltuntergang. Wenn ein Trainer nach einer einzigen Niederlage oder nach einer kurzen schlechten Phase die ganze Mannschaft in Frage stellt, sorgt das für Verunsicherung. Auch nach Niederlagen sollte ein Trainer ruhig und sachlich weiterarbeiten. Hektisch durchgeführte Notmaßnahmen nutzen nur selten. Sie sorgen meist nur dafür, dass die Mannschaft das Vertrauen in den Trainer verliert.