Rangnick mistet aus, Magath lästert, Rangnick kontert

Die Bundesliga ist bereits seit Hinrundenbeginn in dieser Saison nur noch schwer zu verstehen: frühere Meister, die um Klassenerhalt kämpfen, geschasste Trainer, hitzige Wortgefechte – der Sport rückt bisweilen ein wenig in den Hintergrund. Nachdem sich Schalke von Magath getrennt und stattdessen Rangnick ins Boot geholt hat, während Magath die schwer angeschlagenen Wölfe wieder fit machen soll, fliegen die Fetzen.

„Mit diesem Kader ist ein vernünftiges Training nicht möglich“, erläuterte Rangnick bei seinem Amtsantritt die Situation auf Schalke. Magaths Einkaufswut bescherte dem Club 32 Spieler im königsblauen Trikot, Rangnick hält ein Training so für unmöglich und kündigte ein ganzes Streichkonzert an. Magath schoss dagegen: „Zu mir hat Herr Rangnick nichts gesagt. Aber Herr Rangnick ist ja Professor. Er wird sich noch etwas einfallen lassen.“ Rangnick konterte wiederum, die Fans und der Kader seien durch die Hire-and-fire-Politik der vergangenen Monate völlig aus dem Takt, denn „als sie gerade ein Trikot beflocken ließen, war der Spieler schon wieder weg. Wir brauchen eine gewisse Kontinuität und Beständigkeit, um langfristig erfolgreich zu sein!“ Auch die Facebook-Aktivitäten von Felix Magath wurden mit einer Spitze seitens Ralf Rangnick belegt – die beiden Trainer werden sich vermutlich noch eine ganze Weile öffentlich mit Sandförmchen bewerfen.

Indes sind erste Details über Rangnicks Streichungen bekannt geworden: die Verträge von Hao, Karimi, Charisteas und Avelar laufen zum Saisonende aus und werden nicht verlängert, weitere Spieler werden sich wohl in der Sommerpause einen neuen Arbeitgeber suchen müssen. Rangnicks erklärtes Ziel ist eine Verschlankung des Kaders – wer sonst noch auf seiner Abschussliste steht, werden wir wohl in den kommenden Wochen erfahren.