Siegerduell im Westen, Verliererduell im Norden

Nach erfolgreichem Start in die Champions League mit jeweils einem 3:0 treffen die beiden deutschen Gewinner des ersten Spieltags am Samstag auf Schalke aufeinander. Derweil stellen sich im Nordderby die Fragen: Quo vadis, Werder Bremen? Und quo vadis, HSV?

Während die beim 1:2 in Neapel von Pech und Unvermögen verfolgten Dortmunder ein scheinbar einfaches Auswärtsspiel in Nürnberg vor der Brust haben, trifft es die mit 2:4 in Manchester punktlos gebliebenen Leverkusener mit der Auswärtspartie in Mainz ungleich härter. Dafür treffen die beiden siegreichen deutschen Clubs (Bayern 3:0 gegen Moskau, Schalke ebenfalls 3:0 gegen Steaua) in Gelsenkirchen zum Klassiker direkt aufeinander. Die Münchner müssen unbedingt voll punkten, um den großen Rivalen aus Dortmund nicht noch weiter wegziehen zu lassen. Für Schalke geht es aber um einiges: den Anschluss nach oben herstellen oder, bei einer Pleite, mittelfristig im Niemandsland der Tabelle verharren.

Dort verbleibt übrigens auch der Verlierer der Partie Stuttgart gegen Frankfurt. Dabei wäre das Niemandsland für den HSV derzeit gar nicht so unwillkommen, derzeit steht die trainerlose Truppe auf Rang 15. Im Nordderby gegen Werder, das sich im freien Fall befindet, wollen die Hamburger die drei Punkte für sich behalten. Für den HSV wäre ein Punkt wohl zu wenig, für die Bremer immerhin mal wieder etwas Zählbares nach drei Niederlagen in Serie. Und vielleicht sogar ein gefühlter Sieg nach dem bitteren 0:3 gegen Frankfurt.

Kann der FCA die Siegesserie in Hannover ausbauen?

Verunsicherte Mannschaften dürfte es in der Liga, neben den beiden Clubs aus dem Norden, noch mehr geben. Etwa die zählerlosen Mannschaften aus Braunschweig, Freiburg und Nürnberg. Wobei der Aufsteiger aus Niedersachsen gegen den Club endlich den ersten Punkt eingefahren hat und im Aufwind sein dürfte. Wie ein Trainer einem verunsicherten Team dennoch durch taktische Anpassungen helfen kann, haben wir in diesem Artikel beschrieben. Ob es was hilft? Das wird sich zeigen. Der Club empfängt Dortmund, Freiburg die Hertha und Braunschweig reist nach Mönchengladbach.

In den beiden verbleibenden Partien wird sich für die Clubs zeigen, wohin die Reise geht. Der dreimal in Folge siegreiche FC Augsburg tritt bei Hannover 96 an, der Sieger bleibt ganz oben dabei. Allerdings sind die Niedersachsen am Samstagnachmittag im heimischen Stadion der klare Favorit. Keinen eindeutigen Favoriten gibt es hingegen bei der Partie Wolfsburg gegen Hoffenheim (sechs bzw. acht Punkte). Während die Gäste mit dem zweitbesten Sturm und der zweitschlechtesten Abwehr der Liga anreisen, Torverhältnis 14:13, geben sich die Wolfsburger vergleichsweise minimalistisch bei zwei Heimsiegen, drei Auswärtspleiten und 7:7 Toren. Mit einem Erfolg können die Kraichgauer an den Champions-League-Plätzen schnuppern. Der gastgebende VfL dagegen würde wohl einen großen Sprung nach oben machen und dann zumindest jene Ränge im Visier haben, die zur Teilnahme an der Europa League berechtigen.