Sozialverhalten – Softskills für Fußballer

Was ist Sozialverhalten?

Inwieweit hängt Fußballtraining mit dem Sozialverhalten zusammen? Um diese Frage beantworten und beurteilen zu können, ist es zunächst einmal wichtig zu wissen, was der Begriff überhaupt bedeutet.
Der Bereich Sozialverhalten umfasst im Wesentlichen drei wichtige Faktoren: Das Verhalten, die Person selbst und die Umwelt der Person. Dabei schafft es eine Person im Optimalfall sich so zu verhalten, dass sie bestmöglich mit ihrer Umwelt auskommt. Es gibt allerdings auch Personen, die große Probleme haben sich mit ihrer Umwelt zu arrangieren. Diese Problematik deutet häufig daraufhin, dass die Sozialkompetenz nicht besonders gut ausgeprägt ist. Den Betroffenen fällt es aus diesem Grund häufig wesentlich schwerer sich im Alltag zurechtzufinden. Das Ziel eines jeden Menschen sollte es somit, sowohl in seinem Interesse, als auch im Interesse seiner Mitmenschen, sein, ein gut ausgeprägtes Sozialverhalten zu besitzen.

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Lernen Kinder im jungen Alter besseres Sozialverhalten, wenn Sie Fußball spielen?

An dieser Stelle kommt der Fußball ins Spiel. Um für ein gut ausgeprägtes Sozialverhalten zu sorgen, ist es ratsam, direkt in der Kindheit anzusetzen. In vielen aktuellen Studien wird erläutert, dass das Sozialverhalten eine gewisse Grundlage verlangt. Diese Grundlage ist allerdings nicht direkt vorhanden, sondern wird Stück für Stück erlernt. Ein wesentlicher Bestandteil ist dabei der regelmäßige Kontakt mit Gleichaltrigen. Kinder, die isoliert aufwachsen, weisen häufig ein deutlich schlechteres Sozialverhalten auf, als Kinder die in ein soziales Netzwerk integriert sind.

Und welcher Ort könnte sich in der Kindheit besser für die Bildung eines sozialen Netzwerks eignen, als der Fußballverein? Regelmäßige Treffen, feste Regeln und das Knüpfen von Freundschaften sind essentiell wichtige Aspekte, um ein gesundes Sozialverhalten entwickeln zu können. Die regelmäßigen Treffen dienen dabei dem Ziel sich über persönliche Dinge oder Fußball austauschen zu können. Durch feste Regeln lernen Kinder, dass sie bestimmte Grenzen nicht überschreiten dürfen und welchen Wert eine gute Freundschaft für das Sozialverhalten hat, muss an dieser Stelle wohl nicht genauer erläutert werden. Darüber hinaus kann auch die Selbstverwirklichung beim Fußball eine Rolle spielen. Jüngere Menschen können einmal in der Woche auf dem Sportplatz ihren Idolen nacheifern und so den Stress um sie herum für 90 Minuten hinter sich lassen.

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Wie kann ein Mannschaftssport wie Fußball das Sozialverhalten verbessern?

Irgendwann ist schließlich der Punkt erreicht, ab dem Kinder bereits ein gewisses Sozialverhalten besitzen. Nun wird der Aspekt des Mannschaftssports wichtig. In unserem Alltag geraten wir immer wieder in Situationen, in denen es gar nicht anders geht, als in einem Team mit anderen zusammenzuarbeiten. Die Kompetenz Teamfähigkeit ist daher ein wichtiger Aspekt im Bereich des Sozialverhaltens. Diese Kompetenz kann gerade im Jugendbereich durch einen Fußballverein gefördert werden. Kinder treffen sich nach der Schule zusammen, um ihrem gemeinsamen Hobby nachzugehen. Dabei ist es in diesem Zeitraum noch nicht so wichtig, wie gut die einzelnen Mitglieder dieser kleinen Gemeinschaft Fußball spielen können. Der Spaß und das Wir-Gefühl stehen im Vordergrund. Diese beiden Aspekte reichen schon vollkommen aus, um das Sozialverhalten eines Kindes weiterzuentwickeln. Die nächste Stufe ist der Jugendbereich. In diesem befinden sich meist schon nur noch junge Heranwachsende, die für sich festgestellt haben, dass die Sportart Fußball ihnen zusagt, andere haben sich in der Zwischenzeit vielleicht schon für andere Hobbys entschieden.

Die Prägung durch den früheren Fußballverein ist jedoch ein Gut, das ihnen trotzdem erhalten bleibt. Im Jugendbereich selbst spielt die Leistung schon eine größere Rolle und der Aspekt der Verlässlichkeit kommt hinzu. Die Jugendlichen merken, dass ein Fehler ihrerseits zu Problemen für den Mannschaftkameraden führen kann und umgekehrt. Das Wir-Gefühl wird dadurch noch einmal vergrößert und die Kompetenz „Verlässlichkeit“ wird zur unabdingbaren Voraussetzung beim Zurechtfinden in dem sozialen Netzwerk. Im Seniorenbereich werden Spieler darüber hinaus häufig zusätzlich mit der „Konfliktfähigkeit“ konfrontiert. In der Mannschaft spielen nicht mehr nur die eigenen Freunde und Bekannten, sondern vermehrt auch Akteure, die man persönlich überhaupt nicht kennt. Streitthemen, wie Strategie, Laufleistung, Startelf etc. sind somit vorprogrammiert. In diesen Fällen müssen die Spieler trotzdem so gut miteinander auskommen, dass die Mannschaft an sich in der Lage ist einen Sieg einzufahren. Die Kompetenz mit jeder Person an einem Projekt arbeiten zu können, ist vor allem im Berufsleben oft unabdingbar.

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Wie können Trainer aktiv darauf einwirken?

Gerade im Bereich des Trainings mit Kindern und Jugendlichen ist es wichtig, dass es eine Person gibt, die verlässlich und für jedes Problem ansprechbar ist. Der Trainer ist in dieser Phase nicht nur der Leiter einer Gruppe junger Sportler, sondern kann seine Autorität auch einsetzen, um als eine Art Erzieher positiv auf seine Schützlinge einzuwirken. Um das richtige Sozialverhalten zu fördern, ist es die erste Aufgabe des Trainers vorab Regeln und Grenzen zu verdeutlichen. Eine sinnvolle Regel wäre beispielsweise, dass das Training donnerstags pünktlich um 19:00 Uhr startet. Die Jugendlichen würden in diesem Fall die Wichtigkeit von Zuverlässigkeit weiter verinnerlichen. Das Auslachen oder gar Ausschließen von anderen ausnahmslos zu verbieten, wäre eine sinnvolle Grenze.

So würde früh gelehrt werden seine Mitmenschen zu akzeptieren, auch wenn diese sich auf einem höheren oder niedrigeren Stand befinden, als man selbst. Essentiell wichtig ist ein Trainer zudem, damit eine Herrschaft der Stärkeren ausgeschlossen ist. Der Trainer hat darüber hinaus die Möglichkeit zu zeigen, dass Anstrengung im Leben wichtig ist, indem er einen vermeintlich schlechteren Spieler von BSozialverhalteneginn an spielen lässt, wenn dieser zuvor gute Trainingsleistungen gezeigt hat. Alles in allem gibt es somit viele Schrauben an denen ein Trainer drehen kann, um gezielt eine negative Entwicklung im Bereich des Sozialverhaltens zu unterbinden.

Wie kann man das Sozialverhalten speziell fördern?

Ein Trainer hat nicht nur die Möglichkeit einer Mannschaft das Wir-Gefühl einzuhauchen, er kann auch Einfluss auf einzelne Personen nehmen. Wenn beispielsweise auffällt, dass ein Kind immer wieder Probleme dabei hat, in einer Gruppe Fußball zu spielen, wäre es beispielsweise sinnvoll das Sozialverhalten eventuell erst mit einem Partnertraining zu fördern, ehe es in der Gruppe funktioniert. Sollte auffallen, dass ein Jugendlicher nie pünktlich zum Training erscheint, ist teilweise ein Strafenkatalog nötig, der verdeutlicht, dass es bestimmte Regeln gibt, an die sich jeder zu halten hat. Im Seniorenbereich gibt es zudem, wie im Jugendbereich auch, die Möglichkeit, Spieler konsequent nicht aufzustellen, wenn diese sich wiederholt unfair verhalten oder permanent unnötige gelbe und rote Karten abholen. Auch in diesem Bereich gibt es durch das Fördern-und-Fordern-Prinzip viele Möglichkeiten für den Trainer, individuell auf seine Spieler einzuwirken.

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Wie profitieren Fußballer davon im Alltag?

Die Liste der Vorteile die das Fußballtraining für den Alltag mit sich bringt ist lang. Wie bereits in den oberen Absätzen beschrieben, sind hierbei vor allem die Kompetenzen entscheidend, die das Sozialverhalten beeinflussen. Die Teamfähigkeit, die beim Fußball an erster Stelle steht, ist Voraussetzung für nahezu jeden Schüler, Studenten oder Arbeitnehmer. Auch der verwandte Bereich der richtigen Kommunikation zählt dazu. Fußballspieler merken oft, dass die falsche Wortwahl zu Konflikten um und auf dem Platz führen kann. Um dies zu vermeiden, gilt es die Wortwahl anzupassen. Ebenfalls ausnahmslos vorausgesetzt wird heutzutage Pünktlichkeit.

Zu spät zum Anpfiff zu kommen, oder die Trikots nicht bis zum nächsten Spiel gewaschen zu haben, sind im Fußball absolute No-Gos, die von keinem Verein akzeptiert werden. Zu guter Letzt, und als wichtigster Faktor, bleibt das soziale Netzwerk zu erwähnen. Im Kindesalter ist es für das Sozialverhalten wichtig, bereits frühzeitig ein Umfeld zu haben, mit dem man sich auch über mehr als nur die Hausaufgaben austauschen kann. Im Bereich der Jugend dient ein Fußballclub dazu, erste feste Freundschaften zu knüpfen und auch über den Spieltag hinaus mit den Freunden feiern zu gehen. Im Seniorenbereich ist es schließlich für viele Menschen wichtig, neben ihrer Arbeit oder ihrem Studium, noch einen festen Anlaufpunkt zu haben, um sich mit Gleichaltrigen und Gleichgesinnten über die neuesten Entwicklungen im Bereich des Fußballs zu unterhalten und zudem selbst noch einmal auf dem Platz zu stehen. Die Bedeutung eines Fußballvereins sollte daher in der Gesellschaft in keinem Fall unterschätzt werden.

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