Vorbereitungsturniere – Mit Spiel und Spaß wie die Großen fühlen

In der Vorbereitungszeit legen Fußballvereine im Fußball die Grundlagen für eine erfolgreiche Saison. In dieser Zeit geht es aber nicht nur darum, die körperlichen Grundvoraussetzungen im Fußball zu schaffen, um für den baldigen Spielbetrieb gewappnet zu sein. Stattdessen muss die Mannschaft auch taktisch und mental auf das Spiel selbst eingestellt werden. Am besten gelingt dies beim Fußball durch Vorbereitungsturniere. Dabei ist es egal, ob es sich um Junioren oder um eine Seniorenmannschaft handelt.

Vorbereitungsturniere

Der Austragungsort – Halle oder Rasen

Vorbereitungsturniere im Fußball können je nach Zeitpunkt oder Wetterlage als ein Hallenturnier in einer Sporthalle oder im Außenbereich abgehalten werden. Klassischerweise wird das Hallenturnier in Deutschland während der Winterpause veranstaltet, wohingegen sich die Saisonvorbereitung im Sommer auch auf dem Rasenplatz vollziehen kann. Jede Sportanlage bietet dabei unterschiedliche Vor- und Nachteile.

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Das Hallenturnier wirkt zunächst auf Junioren unheimlich motivierend. So erzeugt diese Sportanlage ein schnelles und spektakuläres Spiel, welches andere Anforderungen an die Spieler stellt. Des Weiteren können an Hallenturnieren in der Regel mehr Mannschaften teilnehmen. Schließlich fallen im Hallenturnier beim Fußball viele Tore und der Spielplan ist entsprechend zeitlich eng gestaffelt. Ein solches Vorbereitungsturnier wird demnach schnell zum Großereignis, an welchem viele Mannschaften aus der Region teilnehmen. Positiv wirken daneben noch die außergewöhnlichen Trainingsreize. So schult der Hallenfußball in der Sporthalle vor allem die Schnelligkeit und die anaerobe Ausdauer aus dem konditionellen Bereich sowie die Fußballtechnik.

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Allerdings gibt es auch kritische Stimmen, die sich gegen die Teilnahme an einem Vorbereitungsturnier in der Halle aussprechen. So besteht hier eine wesentlich höhere Verletzungsgefahr. Zudem profitieren die Spieler im Außenbereich beim Vorbereitungsturnier nur sehr bedingt vom Spiel in der Sporthalle, da sich dieses wesentlich von jenem auf dem Rasenplatz unterscheidet. Letztlich sind die Mannschaften aber auch recht klein, was wiederum dazu führt, dass nur ein Teil der Spieler mitgenommen werden kann oder während vieler Spieler in der Sporthalle auf der Auswechselbank Platz nehmen muss. Dies betrifft vor allem Junioren, wirkt wenig motivierend und ist damit kontraproduktiv.

Ein Vorbereitungsturnier auf der Sportanlage im Außenbereich verkehrt viele dieser Vor- und Nachteile des Hallenturniers in das Gegenteil. So kann hier zwar nur eine begrenzte Anzahl an Mannschaften teilnehmen und es werden keine anderweitigen Trainingsreize gesetzt. Jedoch sind die Kader größer, die Verletzungsgefahr nicht erhöht und es kann sich speziell taktisch auf die Saison eingestellt werden.

Die Wahl des Austragungsorts des Vorbereitungsturniers bringt demnach verschiedene Nachteile und Vorteile mit sich, welche bedacht werden sollten. Beiden gemeinsam ist lediglich die Motivation, die jedes Turnierformat bei den Spielern weckt.

Turnierformen eines Vorbereitungsturniers

Bei der Planung eines Fußballturniers stehen die Veranstalter stets vor der Frage, in welcher Turnierform der Wettbewerb ausgetragen werden soll. Es werden deshalb nun die wichtigsten Wettkampfformate vorgestellt, wobei auch darauf eingegangen wird, wann sich bestimmte Formate besonders eignen.

  • Der Klassiker: das K.O.-Turnier
    Hier treten wahlweise 4, 8, 16 oder 32 Teams nach voriger Auslosung in Duellen gegeneinander an, wobei nur der jeweilige Sieger in die nächste Runde vorrückt. Im Falle eines Unentschieden wird die Entscheidung per Verlängerung oder Elfmeterschießen erzwungen. Positiv fällt bei diesem Format auf, dass sehr viele Teams an einem Turnier teilnehmen können, jedes Spiel die volle Aufmerksamkeit und Konzentration verlangt und auch Außenseiter Siegchancen haben. Jedoch wiegt der große Nachteil eines reinen K.-o.-Turniers deutlich schwerer. So kann die Teilnahme an einem Turnier für eine Mannschaft nach nur einem Spiel schon vorbei sein. Dies wirkt äußerst demotivierend und bietet auch kaum Zeit zur Saisonvorbereitung. Vorbereitungsturniere im reinen K.-o.-Format sollten deshalb in der Regel im Amateurbereich mit maximal vier Mannschaften abgehalten werden. Die Dauer der einzelnen Spiele kann in einem solchen Fall hoch angesetzt und zudem noch ein kleines Finale abgehalten werden. Ein solcher Spielplan kombiniert dann die gewünschte Spannung mit zwei unterschiedlichen Gegnern und spannenden Partien.
  • Das Rundentunier
    Dem gegenüber steht das Rundenturnier im Fußball. Hier spielt im Spielplan jede Mannschaft gegen jede andere Mannschaft, wobei Punkte wie im Ligabetrieb vergeben werden. Am Ende wird nach vorheriger Festlegung eine Tabelle gebildet und jede Mannschaft kann deutlich erkennen, wie sie im Turnier abgeschnitten hat. Hierbei handelt es sich bereits um einen Vorteil des Rundenturniers. Daneben profitieren im Fußball die Mannschaften aber auch von der Vielzahl der Gegner, was einen guten Trainingseffekt nach sich zieht. Nachteilig ist jedoch die hohe Spielanzahl anzumerken, so dass nur eine begrenzte Anzahl von Teams in den Spielplan integriert werden kann. Zudem wirkt dieses Turnierformat vor allem im Duell um den Sieg nur wenig spannend, da Sieger häufig schon vor Turnierende feststehen und die besten Mannschaften in Entscheidungsspielen häufig nicht direkt gegeneinander antreten.
  • Die Kombination
    Beide Extreme, das reine K.-o.-Turnier sowie das Rundenturnier, werden in der Praxis der Turnierplanung deshalb häufig kombiniert. Wie eine solche Kombination sinnvoll gestaltet werden kann, zeigen Beispiele aus dem Profifußball, an dem sich deshalb auch Amateure orientieren können.
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Im Falle des Formats der Weltmeisterschaft treten zunächst 32 Teams in 8 Gruppen in Form kleiner Rundenturniere gegeneinander an. Anschließend kommen die zwei besten Mannschaften weiter und setzen das Turnier nun im K.-o.-Format fort. Hier paart sich dann die Mindestanzahl von zwei Spielen mit späterer Spannung und der klaren Ermittlung eines Siegers.

Ähnlich gestaltet sich das Format der Champions League. Hier wird jedoch der Abschnitt der K.-o.-Phase im Spielplan noch entschärft, indem die Begegnungen in Form eines Hin- und Rückspiels ausgetragen werden. Im Falle eines Vorbereitungsturniers macht diese Erweiterung jedoch keinen Sinn, weshalb hier dem WM-Format der Vorzug gegeben werden sollte.

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Bezüglich des Grundformats bleibt demnach festzuhalten, dass im Falle weniger Mannschaften sowohl K.-o.-Turniere als auch Rundenturniere als Spielplan in Frage kommen. Sobald jedoch mehr Mannschaften in den Spielplan integriert werden sollen, ist eine Kombination dieser Formate ratsam.

Zielsetzung des Trainers – die spielerische Vorbereitung

Mit der Teilnahme an einem Vorbereitungsturnier besteht natürlich das Ziel, das Spielniveau des eigenen Teams zu steigern und eigene Potentiale auszuschöpfen. Doch welche Möglichkeiten stehen dem Trainer offen, das Beste aus seiner Mannschaft herauszuholen?

Zunächst einmal eignet sich im Fußball ein Vorbereitungsturnier, um taktisch mit verschiedenen Konstellationen zu experimentieren. Dies betrifft einerseits die Aufstellung, welche flexibel innerhalb oder zwischen Partien geändert und anschließend reflektiert werden kann. Denkbar wäre es hier zum Beispiel, eine Dreier- und Viererkette aufzustellen oder zu ermitteln, ob ein oder zwei Stürmer im jeweiligen Kader bessere Siegchancen versprechen. Zudem können Spieler auf verschiedenen Positionen eingesetzt und mit unterschiedlichen Spielvorgaben betraut werden. Das Vorbereitungsturnier wird in der Folge zu einem Experiment, mit dessen Hilfe der Trainer optimale Taktiken ermitteln und zusammen mit der Mannschaft reflektieren kann.

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Das Vorbereitungsturnier sollte aber auch seitens des Trainers genutzt werden, um der Mannschaft Spielpraxis zu gewähren und Routine entstehen zu lassen. So haben die Fußballer dann die Möglichkeit, sich an ihren Einsatzort und ihre Zielsetzungen anzupassen, indem in kurzer Zeit gegen verschiedene Gegner angetreten wird. Zudem regen die Pausen im Turnier zu Absprachen an, welche die Abstimmung der Gruppen- und Mannschaftstaktik verbessern. Insbesondere im Falle von Junioren ist dieser Aspekt besonders wichtig. So wechseln im Falle von Junioren aufgrund des Aufrückens in neue Altersstufen die Kader häufig, was es umso wichtiger macht, dass die Spieler sich als Team finden.

Der beste Zeitpunkt eines Vorbereitungsturniers

Wann an einem Vorbereitungsturnier teilgenommen werden sollte, lässt sich mit der pauschalen Antwort „spät, aber nicht zu spät“, am besten beantworten. Doch was ist damit gemeint?

Ein Vorbereitungsturnier sollte einerseits dem Grundlagentraining in der Vorbereitung folgen. Schließlich macht es wenig Sinn, an einem Turnier unter Wettkampfbedingungen teilzunehmen, solange die Fitness der Spieler eine effektive Teilnahme verhindert. Zudem ist in einem solchen Fall das Verletzungsrisiko noch deutlich erhöht, weshalb zunächst sichergestellt sein muss, dass alle Spieler im Fußball den nötigen Trainingszustand aufweisen. Zudem kann ein Vorbereitungsturnier das Technik- und Taktiktraining nicht ersetzen, sondern lediglich ergänzen und analysieren. Vorbereitungsturniere im Fußball sollten deshalb im letzten Drittel der Saisonvorbereitung erfolgen.

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Gleichzeitig ist aber auch von einer Teilnahme zum spätmöglichsten Zeitpunkt Abstand zu nehmen. Schließlich deckt ein Vorbereitungsturnier auch Schwächen der Mannschaft auf, an welchen gearbeitet werden kann. Wird das Turnier nun direkt vor dem ersten Punktspiel abgehalten, besteht keine Zeit mehr, auf die gewonnenen Erkenntnisse zu reagieren. Dies lässt sich leicht durch eine entsprechende Planung vermeiden.

Das passende Vorbereitungsturnier finden

Finden lassen sich passende Vorbereitungsturniere bei Amateuren am leichtesten durch Ausschreibungen des Verbands, Anzeigen von lokalen Vereinen oder einer Kontaktaufnahme mit anderen Nachbarsvereinen.

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Daneben kann es aber auch reizvoll sein, ein Vorbereitungsturnier mit einem Trainingscamp zu kombinieren oder an besonderen Turnieren teilzunehmen. Insbesondere auf Mannschaften der Junioren wirken Vorbereitungsturniere sehr motivierend, bei welchen sie sich fernen Mannschaften aus unterschiedlichen Regionen stellen. Solche VorbereitungstTurniere lassen sich beispielsweise über die online verfügbare Turnierbörse des DFB finden.

Vorbereitungsturniere sollten demnach bei keiner Vorbereitung im Fußball fehlen. Insbesondere die Junioren zeigen sich von diesem spielerischen Training begeistert und es kann Fußball in all seiner Spannung von den Spielern und Zuschauern bereits vor der Saison erlebt werden.

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Bildquelle: matimix / 123RF Standard-Bild