Was genau ist eigentlich eine Zerrung?

Der Muskel ist bei einer leichten Zerrung überdehnt, lediglich fünf Prozent der Fasern im Muskel sind gerissen. Also ist bei einer Muskelzerrung ein kompletter Verzicht auf den Sport auf lange Sicht nicht nötig. Laut Experten ist alles erlaubt, sofern der Fußballer dabei keine Schmerzen verspürt. Eine Muskelzerrung bedeutet für den Aktiven in erster Linie, dass er ruckartige Bewegungen und Sprints möglichst vermeiden sollte. Eine Verletzung am Bein ist für einen Kicker immer mehr als nur lästig, jedoch darf er unmittelbar nach der Verletzung am Muskel die Muskulatur niemals überanstrengen. Er sollte stets darauf achten, dass seine Muskulatur richtig warm wird, ansonsten ist ein Rückfall nicht auszuschließen.

Wir haben auch Infos zu weiteren Verletzungen, die Fußballer häufig erleiden

Der Fußballer muss seine Verletzung ernst nehmen. Auch wenn am Wochenende ein wichtiges Spiel ansteht, gilt sowohl für den Profi als auch für den Amateur: Drei Wochen lang sind Massagen und ein exzessives Dehnen absolut tabu. In jenen Sportarten, bei denen wie beim Fußball Sprünge, schnelle Antritte und explosive Richtungswechsel gefragt sind, treten Zerrungen häufig auf. Laut Statistiken soll durchschnittlich jeder fünfte Aktive eine Muskelzerrung erleiden.

Was ist eine Muskelzerrung?

Greift sich ein Spieler auf dem Platz mit schmerzerfülltem Gesicht ans Bein, dann ist nicht selten eine Verletzung am Muskel die Ursache. Eine Muskelzerrung bezeichnet man im medizinischen Fachjargon als Distension, dabei werden im betroffenen Muskel die Muskelfasern überdehnt, es entstehen dabei sehr kleine Risse bzw. Verletzungen im Muskel. Hierbei sind die Sarkomere betroffen, das sind im Muskel die kleinsten Funktionseinheiten.

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Wird der Muskel beim Sport auf falsche, unglückliche Weise beansprucht, wie etwa durch ruckartige, unkoordinierte und unnatürliche Bewegungen, so kann er diese aufgrund seines Aufbaues nicht unbeschadet überstehen. Die Distension erfolgt bei einer Muskeldehnung, die nicht korrekt physiologisch abläuft. Der Muskel ist bei einer Muskelzerrung in seiner Funktion und Struktur noch erhalten, da nur ganz wenige Fasern gerissen oder gedehnt sind. Bemerkbar macht sich eine Zerrung am Bein meist durch krampfartige und stechende Schmerzen. Der betroffene Muskel weist eine eingeschränkte Funktion auf.

Wird der Muskel beansprucht und wird auf die betroffene Partie Druck ausgeübt, dann fühlt sich der Muskel verhärtet an und es kommt zu starken Muskelkrämpfen. Die Schmerzen betreffen in der Regel nicht den ganzen Muskelstrang, sondern konzentrieren sich auf einen ganz bestimmten Punkt. Bei der Erstdiagnose durch den Mannschaftsarzt prüft dieser primär Funktion und Aussehen der Stelle, wo es schmerzt. Durch das Abtasten kann der Arzt schnell feststellen, ob ein Riss oder eine Schwellung vorhanden ist. Die Bewegung oder die Belastung der betroffenen Partie verursacht bei einer Zerrung Schmerzen.
Zerrung
Wird der Muskel bei der Untersuchung gedehnt, klingen die Schmerzen ab, die Muskelanspannung wiederum empfindet der Fußballer als äußerst unangenehm. In der Muskulatur liegt eine Ödembildung vor, die durch eine Kernspintomographie sichtbar wird. Zerrungen sind stets unangenehme Folgeerscheinungen des Leistungssports. Jedoch darf der aktive Kicker eine derartige Verletzung nicht bagatellisieren, beim Training gibt es genug Ausweichübungen.

Wie bekommt man eine Muskelzerrung?

Eine gründliche Aufwärmphase gehört zu jedem Fußballtraining dazu. Ist diese Phase des Aufwärmens jedoch unzureichend, so ist auch die Durchblutung des Kickers nicht ideal. Daraus resultiert nicht selten ein fehlerhafter Informationsaustausch zwischen den Gelenks- und Muskelrezeptoren sowie der Haut. Das kann schon genügen und es kommt zu einer Zerrung. Schnelles Anhalten und schnelles Beschleunigen begünstigen Zerrungen in allerlei Beinpartien. Je geschmeidiger, elastischer und trainierter die Muskulatur des Fußballers ist, desto geringer besteht die Gefahr, sich eine Zerrung zuzuziehen. Die Hauptursache für eine Zerrung am Bein liegt beim Sport in einem falschen Verhalten. Vor allem dann, wenn plötzlich unkoordinierte Bewegungsabläufe ohne vorheriges Warm-up erfolgen. Zerrungen entstehen aber auch dann, wenn der Sportler übermüdet oder schlichtweg überfordert ist. Ausgeruht und körperlich-mental fit zum Training zu kommen, erspart vielen leidenschaftlichen Kickern unnötige Schmerzen und peinliche Spielausfälle.

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Das Risiko einer Zerrung wird außerdem durch einen Mangel an Elektrolyten und Flüssigkeit erhöht. Eine Muskelzerrung entsteht nicht durch einen Schlag oder Tritt auf die Beinpartie, es kommt zur Zerrung ohne ein Trauma. Wird während des Spiels nach dem Ball gegrätscht, dann ist die Gefahr einer Zerrung der Oberschenkelmuskulatur (Innenseite) hoch. Doch viele Sportler wissen genau, dass oftmals nur ein falscher Tritt genügt, um sich eine lästige und schmerzhafte Muskelzerrung einzufangen. Das Training ist dann natürlich vorerst gelaufen. Aber so ärgerlich die Situation auch sein mag, mit stichartig einziehenden Schmerzen pausiert jeder gerne. Deshalb ist es ratsam, nicht unüberlegt weiterzumachen, damit es zu keinem Muskelfaserriss kommt. Die Muskelzerrung gehört zu den harmlosesten aller bekannten Muskelverletzungen, aber der Fußballer sollte sie nicht unterschätzen. Die Symptome dürfen just aus diesem Grunde nicht missachtet werden. Vorbeugende Maßnahmen sind wichtig, vor allem Stretchingübungen der Beinmuskulatur sind entscheidend. Ausschließbar ist eine Muskelzerrung zwar nicht, dennoch wird das Risiko stark verringert, da der größte Risikofaktor für eine Zerrung am Bein eine steife Muskulatur darstellt.

Was macht man, wenn man eine Muskelzerrung erlitten hat?

Damit die Verletzung am Bein oder an der Wade nicht schlimmer wird, sollte in jedem Fall sofort Schluss sein mit Fußball. Die vier Eckpfeiler nach einer Muskelzerrung sind: Pausieren (P), mit Eis (E) die Stelle kühlen (20 Minuten und mehr), eine Compression anlegen (C) und das Bein hochlegen (H). Das Pausieren verhindert eine weit schlimmere Muskelverletzung und beim Kühlen ziehen sich die Muskelgefäße dank der Kälte zusammen. Eine Erfrierung muss unbedingt vermieden werden, das Eis sollte deshalb niemals auf die blanke Haut gelegt werden. Durch das Zusammenziehen der Gefäßmuskeln kann es ins Gewebe nicht weiter einbluten. Der angelegte elastische Verband wirkt dabei unterstützend. Durch das Hochlegen des Beins kann das Blut von der gezerrten Partie wegfließen und so schwillt das Gewebe nicht an.

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Je effektiver die Erstversorgung nach der PECH-Regel durchgeführt wird, desto weniger Schaden erleidet der Kicker aufgrund seiner Verletzung und umso schneller erfolgt seine Genesung. Die Heilung braucht seine Zeit – von heute auf morgen, das ist bei einer Muskelzerrung nicht drin. Die schmerzhafte Beinpartie muss geschont werden, mindestens eine gute Woche ist Ruhe angesagt. Das Bein darf zu Anfang nur schmerzfrei bewegt werden, mit der Zeit wird die betroffene Muskelstelle wieder weich und auch die Schmerzen verschwinden allmählich. Die Heilung kann unter Umständen auch drei Wochen dauern, im Normalfall ist eine Zerrung aber in vier bis sechs Tagen ausgeheilt. Das lädierte Bein sollte der Sportler nicht zu schnell wieder belasten, Warten und Geduld sind die beste Medizin für den Heilungsprozess. Im Idealfall sollte das komplette Training erst wieder nach zwei bis drei Wochen starten. Niemals jedoch darf der Fußballer mit Schmerzen sportlich aktiv sein, er sollte auf die Warnsignale seines Körpers achten und dementsprechend reagieren. Durch das Tragen einer Bandage kann die anfällige Stelle unterstützt werden.

Wie lange dauert die Regeneration nach einer Muskelzerrung?

Wie bereits angedeutet, hängt die Regeneration vom Grad der Zerrung ab. In manchen Fällen kann sich die Regenerationsphase über mehrere Wochen ziehen, bei vielen Fußballern jedoch ist sie in knapp oder gut einer Woche ausgestanden. Nach den Sofortmaßnahmen gilt es für den aktiven Sportler, dosierte Stretchingübungen durchzuführen. Eine Wettkampf- und Trainingspause von mindestens fünf Tagen ist empfehlenswert und am ersten Trainingstag erfolgt die notwendige Stoffwechselanregung durch einfache Dehnungsübungen und eine leichte Laufbelastung. Begleitend können Massagen und eine Elektrotherapie den Regenerationsprozess begünstigen. Der Fußballer sollte Schnellkraftbewegungen zu Beginn seiner Trainingseinheiten vermeiden und das Bein belasten, allerdings nur im schmerzfreien Bereich.

Exzentrische Muskelbewegungen und im Fußball typische Tempowechsel sollte der Verletzte auch nach Aufnahme des Trainings tunlichst unterlassen. Die Regeneration nach einer Muskelzerrung kann durch Weichmacher wie Magnesium beschleunigt werden. Doch auch hier gilt die Regel: Die Zeit heilt alle Wunden. Sind es auch nur einige Tage bis wenige Wochen, bedeutet dies für den Aktiven nicht, dass er anderweitig seinen restlichen gesunden Körper nicht fit halten kann. Unumstritten ist die Dauer einer Muskelzerrung abhängig davon, inwieweit die Sofortbehandlungen richtig gehandhabt wurden. Natürlich spielen hierbei auch die individuellen Beschwerden des Fußballers eine Rolle. Eine auftretende Muskelzerrung muss sofort behandelt werden, alles andere würde die Regeneration zeitlich verlängern. Sobald eine Zerrung auftritt, zählt jede Minute. Ein zu frühes Training würde den Heilungsverlauf des Betroffenen deutlich verschlechtern.

Wo bekommt man am häufigsten eine Zerrung?

Ein Fußballer bekommt hauptsächlich beim Grätschen eine Zerrung, denn für eine Muskelzerrung sind stets Über- und Fehlbelastungen die Auslöser. Eine Fußfehlstellung, ein ungeeigneter Laufuntergrund, eine zu hohe Trainings- oder Wettkampfleistung und kalte Witterung sind Gründe, die zu einer Zerrung am Bein führen können. Oberschenkel- und Wadenzerrungen zählen zu den häufigsten Muskelzerrungen im Fußballsport. Doch auch Leistenzerrungen treten auf. Sind die Muskeln am Anfang des Spiels schlecht aufgewärmt oder gegen Ende des Spiels schon müde, dann kann es zu Verletzungen kommen. Bei vielen Kickern ist oftmals auch eine verkürzte Muskulatur die Ursache einer Zerrung, so ist nicht selten die rückseitige Oberschenkelmuskulatur verkürzt und dadurch kann es bei einem schnellen Sprint zur Zerrung der Muskelpartie kommen.

Was ist der Unterschied zu Muskelkrampf, Muskelkater, Muskelfaserriss und Muskelbündelriss?

Der Muskelkrampf wird bedingt durch einen Mineralstoffmangel, aber in der Regel kommt es zu einem Krampf ohne eine erkennbare Ursache. Die Schmerzen treten abrupt auf, oftmals bedingt durch eine ungewollte Muskelanspannung. Die unmittelbaren Folgen sind, dass in den Muskelabschnitten eine Zwangshaltung und eine krampfartige Spannungsvermehrung akut auftreten.

Vom Muskelkater spricht der Sportler dann, wenn nach einer ausgiebigen sportlichen und körperlichen Betätigung Schmerzen an bestimmten Muskelpartien zu spüren sind. Zu den wenig schlimmen Blessuren zählt man den Muskelkater, der oft erst nach wenigen Stunden oder gar erst am darauffolgenden Tag wahrgenommen wird. Es handelt sich hierbei um einen ganz gewöhnlichen Dehnungsschmerz. Die betroffene Muskelpartie reagiert auf Druck empfindlich und fühlt sich zudem kraftlos und hart an.

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Der Muskelfaserriss tritt ohne Vorzeichen auf, beim Ballsport Fußball explizit bei einer typischen Schnell-Kraftbeanspruchung, bei exzentrischer Belastung wie etwa plötzlichem Abbremsen und Anhalten. In der Muskulatur spürt der Fußballer nach einer konzentrischen Belastung wie einer abrupten Beschleunigung einen messerstichartigen Schmerz. Die Ursachen für einen Muskelfaserriss ähneln denen der Zerrung. Es bildet sich an der betroffenen Stelle ein Hämatom, da es zur Einblutung in die Muskulatur kommt. Trotz intensiver Nachversorgung und unmittelbarer Sofortversorgung ist bei einem Muskelfaserriss mit einer Training- und Wettkampfpause von drei bis sechs Wochen zu rechnen.

Ein Muskelbündelriss bzw. Muskelriss bewirkt einen stark auftretenden Schmerz. Die Symptome sind mit denen eines Muskelfaserrisses vergleichbar, sind jedoch, insgesamt betrachtet, deutlich stärker ausgeprägt. So kann es ein kompletter Muskelriss etwa zur Unterbrechung der Muskelkontinuität führen. Der Muskelriss gilt als die schwerste Muskelverletzung, da es in den meisten Fällen zu einem totalen Muskelabriss kommt. Die verletzte Muskelpartie lässt sich nicht mehr bewegen und der Fußballer verspürt starke Schmerzen. Häufig sind an der betroffenen Stelle Einbuchtungen oder Dellen zu erkennen. Im Gewebe kommt es zu starken Blutungen. Nicht selten ist bei einem stark ausgeprägten Riss eine Operation angesagt. Ein chirurgischer Eingriff ist zudem ebenso bei stark ausgeprägten Blutergüssen vonnöten. Auf alle Fälle sollte ein Muskelbündelriss von einem Facharzt konservativ behandelt werden, damit keinesfalls bleibenden Schäden zurückbleiben.

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Schlussgedanken

Zerrungen, gleich welcher Art und wo sie Schmerzen bereiten, müssen schnell und medizinisch einwandfrei versorgt und behandelt werden. Ein Fußballer sollte bei seiner Lieblingsaktivität auf seinen Körper Rücksicht nehmen und nichts auf die leichte Schulter nehmen. Eine Zerrung ist schnell kurierbar, sofern sich der Betroffene dafür die zur Heilung dienliche Zeit lässt. Ungeduld und Frustration lassen eine Muskelzerrung ebenso wenig schnell ausheilen wie Übermut und Verantwortungslosigkeit gegenüber der eigenen Physis. Im Fußball zählten Spaß und Erfolg, doch nur bei bester Gesundheit, sei es im mentalen wie im körperlichen Sinne.

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Bildquelle:
Janni / www.fotolia.de