Werder und die Trennung von Schaaf: kein gutes Bild

Paradies, Unsicherheit oder Hölle? Für drei Erstligisten geht es am letzten Spieltag um alles. Hoffenheim, Augsburg und Düsseldorf – einer rettet sich sicher, einer muss in die Relegation, und einer steigt direkt ab. Wie stehen die Chancen für die einzelnen Teams?

Anfangen müssen wir allerdings mit einer Nachricht, die einigermaßen erstaunt. Werder Bremen, am 33. Spieltag endgültig  vor dem Abstieg gerettet, hat drei Tage vor dem letzten Spiel den seit 1999 im Amt befindlichen Coach Thomas Schaaf vor die Tür gesetzt. Schaafs Trainerstuhl hatte stark gewackelt, man konnte davon ausgehen, dass die Club und Trainer im Sommer einvernehmlich trennen würden.

Stattdessen heißt es in Bremen schon jetzt: Trainer gesucht! Es ist kein gutes Bild, was die Werder-Führung dabei abgegeben hat. Einen Mann, der noch nie in seinem Leben, weder als Spieler noch als Trainer, für einen anderen Verein gearbeitet hat, setzt man nicht vor dem 34. Spieltag vor die Tür. Das ist auch mit der sonst gern bemühten Floskel, dass das professionelle Fußballgeschäft „nun mal so ist“, nicht abgetan. Schaaf hätte einen anderen Abgang verdient gehabt.

Einer muss absteigen

In Düsseldorf, Augsburg und Hoffenheim haben sie andere Sorgen. Am dichtesten vor dem direkten Abstieg steht die TSG, die unbedingt in Dortmund gewinnen muss, um überhaupt noch eine Chance auf die Relegation oder den direkten Erhalt der Klasse zu haben. Das Unterfangen ist zwar nicht aussichtslos, aber ein Sieg beim noch amtierenden Meister wäre eine faustdicke Überraschung, das steht fest. Es dürfte alles auf einen Zweikampf zwischen dem FC Augsburg und Fortuna Düsseldorf hinauslaufen. Die beiden punktgleichen Mannschaften sind nur durch das um fünf Treffer bessere Torverhältnis der Rheinländer getrennt. Doch die Ausgangslage vor dem letzten Spiel könnte unterschiedlicher kaum sein.

Denn während Augsburg (21) das neuntbeste Rückrundenteam stellt, rangiert Düsseldorf in dieser Kategorie mit neun Punkten auf dem letzten Platz. Die Fortuna wartet seit dem 16. Februar (22. Spieltag, 1:0 gegen Fürth) auf einen Sieg; der FCA holte zwar auch nur zwölf Zähler aus den letzten zehn Partien, hat auf dem Papier aber die leichtere Aufgabe. Es geht zuhause gegen den Absteiger aus Fürth, während Düsseldorf in Hannover ran muss. Für 96 geht es jedoch um nichts mehr, was für Düsseldorf auch gefährlich sein kann. Man darf gespannt sein, wie die jeweiligen Trainer ihre Teams mental auf das Spiel des Jahres einstellen werden. Am Samstag um halb Sechs sind wir alle schlauer.