Duell der Gebeutelten

In Braunschweig kommt es am Samstag zu einem Duell, auf das das ganze Land schaut. Das liegt aber leider nicht an den sportlichen Leistungen der beiden Mannschaften.

Vielmehr ist es das Malheur, das dem Hamburger SV derzeit widerfährt. Sieben Pleiten in Folge, davon sechs Punktspiele und nun das hoffnungslose, deprimierende 0:5 im Pokal gegen München, und das vor eigener Kulisse. Sieben von 30 möglichen Punkten hat der HSV aus den letzten zehn Punktspielen geholt. Und der Gegner, die Eintracht? Ganze sechs. Sollte Braunschweig das Duell der Gebeutelten gegen Hamburg verlieren, ist der Klassenerhalt kaum noch zu schaffen. Geht der HSV allerdings im Stadion an der Hamburger Straße erneut baden, dürfte es spätestens dann zu einem Trainerwechsel kommen – wenn nicht schon früher. Zum Zeitpunkt der Redaktion dieses Textes jedenfalls war van Marwijk jedenfalls noch Trainer beim selbsternannten „Dino“, bei dem es auch in den Gremien derzeit immer chaotischer zugeht.

Immer enger wird es auch für Stuttgart, fünf Niederlagen in Folge zeugen davon. Das jüngste 1:4 gegen Augsburg war dabei ein Offenbarungseid, zuvor hatten die Schwaben gegen Leverkusen und München ordentlich bis gut gespielt und unglücklich verloren. Mit einem Sieg in Hoffenheim zöge man die Konkurrenz aus dem Kraichgau aber wieder mit unten hinein. Hinter dem VfB steht der SC Freiburg – und das dürfte erst einmal so bleiben, müssen die Breisgauer am Samstag doch beim FC Bayern antreten. Auch Werder hängt im Abstiegskampf, das 1:5 gegen Dortmund hat das verdeutlicht. Noch ein Heimspiel steht für die Bremer an, wieder gegen eine Borussia. Verlieren ist wohl verboten.

Mainz mit Ambitionen

Der letzte akut gefährdete Verein ist Nürnberg, das gegen die Münchner vergangene Woche ganz gut mithalten konnte. Nun geht es zum starken FC Augsburg, das derzeit selbstbewusst durch die Liga marschiert. Mainz und Hannover begegnen sich am Freitagabend am Bruchweg, der FSV hegt Ambitionen auf die internationalen Plätze, in Hannover stehen sie derzeit jenseits von Gut und Böse. Und der VfL Wolfsburg, aktuell Sechster, will nach dem Pokalcoup in Hoffenheim nun in Berlin nachlegen und die Hertha auf Distanz halten. Die Berliner wiederum könnten den Rivalen mit einem Sieg in der Tabelle überholen.

Ein bitteres, unerwartetes Pokal-Aus gab es unter der Woche in Leverkusen, und zwar mit einer 0:1-Pleite im eigenen Stadion – gegen den Zweitligaclub aus Kaiserslautern. Zum Toppspiel gastiert am Samstag der derzeit starke FC Schalke 04 im Rheinland und möchte dort sicher nicht leer ausgehen. Nach drei Niederlagen zum Ende der Hin- und Beginn der Rückrunde konnten die Gastgeber zuletzt wieder zweimal dreifach punkten. Ein echtes Schmankerl steigt in Dortmund, wenn die Frankfurter Eintracht für die Pokalpleite am Dienstag vor heimischer Kulisse nun auswärts Zählbares ergattern will. Allerdings ist die Borussia nach einem Zwischentief auf deutlich aufsteigendem Ast.