Positionstraining I – fussballtraining special
Eine Fußballmannschaft besteht – neben dem Torwart – aus drei Blöcken: Abwehr, Mittelfeld und Angriff. Eigentlich. Andererseits hört man im modernen Fußball oft, dass die gesamte Mannschaft gemeinsam angreift und gemeinsam verteidigt; auch diese Sichtweise ist natürlich nicht falsch. Für seine Gedanken zum Positionstraining innerhalb der DFB-Leitfadenreihe „fussballtraining“ wählt der Autor Ralf Peter (DFB-Trainer) den goldenen Mittelweg: die Mannschaft teilt er in zwei Blöcke auf. Die Innenverteidiger in der Viererkette, die zu dieser Kette gehörenden Außenverteidiger sowie die defensiven Mittelfeldspieler, also die „Sechser“, bilden den defensiven Block, für den er das Positionstraining I entworfen hat. (Im nächsten Heft stellt der Autor das Positionstraining II für die Offensive dar.)
Nach einer kurzen Einführung (Kapitel 1) mit grundsätzlichen Überlegungen zum Positionstraining und speziell zum defensiven Positionstraining, in der es um organisatorische Aspekte und Spezifika der Positionen geht, erläutert Peter in drei Kapiteln auf fast 100 Seiten, wie Innenverteidiger (Kapitel 2), Außenverteidiger (Kapitel 3) und Sechser (Kapitel 4) positionsspezifisch trainieren können. Dabei geht es für jede der Positionen nacheinander die individual-, die gruppen- und die mannschaftstaktischen Aufgabenstellungen durch, die es zu trainieren gilt. Doch erwähnt Peter auch, wie nach erfolgreichem Defensivspiel der erste Schritt im Spiel nach vorn aussehen kann, indem er einige Varianten der Spieleröffnung für die einzelnen Positionen durchgeht.
In einem letzten, dem fünften Kapitel bringt der Verfasser den schwierigsten fußballtheoretischen Part unter: Wie werden die Positionen sinnvoll zusammengeführt, so dass die erlernten Einzelelemente aus Individual-, Gruppen- und Mannschaftstaktik ein ideales Abwehrverhalten ergeben? Dieser Frage widmet sich Peter auf 25 Seiten, was bereits zeigt, wie komplex die Aufgabenstellung ist. Anhand von 37 graphisch dargelegten, höchst unterschiedlicher Übungsformen widmet er sich dem Spielaufbau aus der Viererkette heraus und betont im Abschnitt „Viererkette plus Sechser“, wie wichtig letztere Position im modernen Fußball ist – als Schaltstelle zwischen hinten und vorn.
Die Übungen simulieren allesamt recht treffend die im Spiel eintretenden unterschiedlichen Situationen, weswegen Peters Motto „Der beste Lehrmeister ist das Spiel selbst“ zu Recht gewählt ist. Entscheidender Ausgangspunkt einer jeden Situation ist für ihn „eine genaue Beobachtung und Analyse“: Wo spielen sich die Aktionen ab? Welche Spieler sind direkt, welche indirekt beteiligt? Und vor allem: Wie verhält sich der Gegner? Es ist gerade dieser letzte Punkt, der den von Peters erstellten Leitfaden so wertvoll macht – schließlich glauben viele Trainer, dass ihre Mannschaft allein über Spielsituation und Spielverlauf entscheiden müsste. Wenn das dann nicht klappt, fehlt die Möglichkeit zur richtigen Reaktion. Und damit auch zu entsprechenden Lösung einer schwierigen Situation.
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