Interview: Benjamin von Allwörden – 1.FC Lorsbach – A-Jugend

Heute im Interview der A-Jugend-Trainer des 1. FC Lorsbach Benjamin von Allwörden.

fussballtraining.de: Für welchen Verein bist Du aktuell tätig sind und welche Mannschaft betreust Du?

Benjamin von Allwörden: Aktuell bin ich beim 1.FC Lorsbach tätig. Zurzeit trainiere ich die A-Jugend (Jahrgang 1995/1996).
Dies war nur möglich durch das Vertrauen vom damaligen Jugendleiter Turan Kaymakci, der mir den Job als Trainer in der A-Jugend zutraute, nachdem ich im Frühjahr 2013 meine C-Lizenz gemacht hatte.

fussballtraining.de: Wie zufrieden bist Du mit dem Verlauf der aktuellen Saison?

Benjamin von Allwörden: Die Saison verläuft größtenteils sehr gut. Wir haben die neuen Spieler erfolgreich in die bereits bestehende Gruppe integriert und die Spieler haben sich auch teils stark weiterentwickelt. Spielerisch und auch taktisch haben wir uns ebenfalls weitergebildet. Wir sind aktuell Tabellenführer der Kreisliga A MTK. Haben 1 Spiel weniger als der Zweite aber auch ein Punkt mehr. Ebenfalls sind wir auch ohne Niederlage in die Winterpause gegangen, was eine deutliche Sprache spricht. Leider haben wir 2 unnötige Unentschieden in der Hinrunde hinnehmen müssen, wo wir einfach in der Schlussphase der Spiele gegen Höchst und Schwanheim gepennt haben und dadurch fehlen uns nun 4 wichtige Punkte um Abstand gewinnen zu können. Wenn wir allerdings weiterhin so arbeiten und mit Konzentration an unseren Schwächen und Stärken arbeiten, dann sehe ich da noch viel Potenzial.

fussballtraining.de: Was ist in dieser Saison für Euch noch möglich?

Benjamin von Allwörden: Wie ich in Frage 2 schon erwähnt habe, ist für uns die Meisterschaft oberstes Ziel. Wenn wir so weiter arbeiten und spielen, dann sehe ich da auch keinen Grund, warum wir diese nicht einfahren sollten. Ein Aufstieg in die Gruppenliga Wiesbaden wäre für die Spieler und das gesamte Trainerteam ein großer Erfolg. Daran arbeiten wir hart und wollen uns dann auch am Ende der Saison selbst dafür belohnen.
Das Potenzial der Mannschaft ist definitiv da und muss nur abgerufen werden, in erster Linie von den Spielern, aber auch vom Trainerteam.

fussballtraining.de: Welche Philosophie verfolgst Du als Trainer? Was ist Dir besonders wichtig?

Benjamin von Allwörden: Ich hab recht früh meine aktive Laufbahn als Spieler beendet, weil ich gemerkt habe, dass mir der Trainerjob sehr viel mehr Spaß macht und ich da auch noch viel mehr Entwicklungspotenzial bei mir selbst sehe,  als als aktiver Spieler. Meine Erfahrungen, die ich als Spieler gemacht habe, versuche ich bei jeder Trainingseinheit den Spieler näherzubringen und kann sie auch sehr gut mit einarbeiten in die Arbeit mit den Jungs.
Als Hauptaugenmerk bei meiner Arbeit mit meinen Jungs habe ich, dass ich die Spieler, die 18 sind oder werden, auf den Aktiven-Bereich vorbereite, damit die Kluft zwischen letztes Jahr Jugend und erstes Jahr Aktive nicht allzu groß ist.
Ich verlange von meinen Spieler recht viel. Geben mir die Jungs auch viel zurück, dann bin ich ein recht lockerer Trainer, der für den einen oder anderen Spaß zu haben ist. Merke ich aber, dass man sich querstellt oder gegen den Strom schwimmt, dann kann es auch schon mal vorkommen, dass eine strengere Gangart eingelegt wird.
Ganz besonders wichtig für mich als Trainer ist es, dass die Spieler Vertrauen zu mir haben. Ebenfalls schätze ich Ehrlichkeit, Willensstärke und Pünktlichkeit als ein hohes Gut eines Spielers.

fussballtraining.de: Wer ist Dein Vorbild als Trainer und warum?

Benjamin von Allwörden: In meinen Augen gibt es viele gute Trainer. Ich habe viele verschiedene Typen von Trainern kennengelernt. Den Kumpel-Typ, den General, etc.
Wenn man die Bundesliga betrachtet bewundere ich Pep Guardiola sehr für seine Arbeit. Er arbeitet akribisch, ist mit vollem Herzen dabei, arbeitet immer wieder neue Dinge aus. Und bringt selbst eine Top-Mannschaft nochmal einen Schritt nach vorne, in meinen Augen. Durch sein Wissendurst und Heißhunger auf fachspezifische Neuerungen imponiert er mir sehr.
Im Amateurbereich finden sich viele gute Trainer. Mahmut Örten ist mir sehr im Kopf hängen geblieben. Er war auch ein ähnlicher Typ wie Pep Guardiola nur halt in der Gruppenliga. Sehr akribisch und verbissen.
Ebenfalls halte ich Turan Kaymakci für einen sehr guten Trainer, der viel aus einer Mannschaft rausholen kann, auch wenn diese vielleicht nicht so viel Qualität hat, wie man in der Vergangenheit immer wieder im Jugendbereich aber auch im Aktiven-Bereich gesehen hat.

fussballtraining.de: Welche Schwerpunkte setzt Du in Deinem Training?

Benjamin von Allwörden: Im Training ist es mir am Wichtigsten, dass es abwechslungsreich ist und den Ansprüchen meiner Spieler entspricht. In erster Linie halte ich das Konzept des DFBs, was mir in meinem C-Lizenz-Lehrgang nähergebracht wurde, für sehr hilfreich und ich probiere mein Training so zu gestalten, das ich die Spieler fördern und auch fordern kann, sowohl körperlich als auch mental. Den Fussball gewinnt man nicht nur durch Beinarbeit, sondern ebenfalls durch Köpfchen.
Ebenfalls ist mir wichtig, dass meine Torhüter nicht zu kurz kommen und , dass sie bei jeder Trainingseinheit sowohl torhüterspezifisch aber auch teamspezifisch trainieren, was mein Co-/Torwart-Trainer Joachim Dörr aber sehr gut durchzieht.

fussballtraining.de: Welche Utensilien dürfen in Deinen Trainingseinheiten nie Fehlen?

Benjamin von Allwörden: Wenn man meine Spieler fragen würde, würden Sie im Einklang Hütchen antworten.
Ich in meinen Augen finde es sehr wichtig möglichst ballnah zu trainieren. Wir sind ja schließlich beim Fussball und da sollte der Ball schon eine große Rolle im Training spielen. Fast alle Trainingsübungen, die ich auswähle, probiere ich mit Ball zu gestalten, damit die Spieler auch Spaß am Spielgerät finden und mit ihm umzugehen lernen.
Ansonsten gibt es kein Hilfsmittel was ich jetzt für mich spezialisieren würde. Wobei die Hütchen nie bei mir fehlen. 🙂

fussballtraining.de: Wie bildest Du Dich als Trainer weiter?

Benjamin von Allwörden: Ich als Trainer bilde mich durch recherchieren, Bücher lesen, Unterhaltungen mit Trainerkollegen, Videos gucken, Lehrgänge, etc. weiter. Die Gespräche unter Kollegen finde ich sehr sinnvoll, da so dir immer wieder neue Alternativen zu bestimmten Situationen näher gebracht wird und man so sein Wissens-Spielraum immer erweitern kann.
Den größten Fortschritt habe ich aber durch den Lizenz-Lehrgang gemacht. Dort wird durch die Referenten die Dinge beigebracht, die du vorher nie beachtet oder drüber nachgedacht hattest. Für mich persönlich ist auch ein weiteres Ziel weitere Lehrgänge zu beschreiten, damit ich nie ins Stocken gerate mit dem Fussballwissen. Mein Traum wäre es eines Tages den Fussball-Lehrer zu machen. Aber wie gesagt es ist erst mal nur ein Traum.

fussballtraining.de: Was lauten Deine persönlichen Ziele als Trainer?

Benjamin von Allwörden: Kurzfristig ist mein Ziel für diese Saison mit meinen Jungs einen erfolgreichen Fussball zu spielen und am Ende der Saison auf Platz 1 der Tabelle zu stehen und den Jungs soviel wie möglich beigebracht zu haben für die Zeit nach dem Jugendbereich.
Mittelfristig ist mein Ziel, meine Spieler so gut vorzubereiten, damit sie ihre Karriere als Spieler so erfolgreich wie möglich gestalten. Vielleicht kommt ja auch ein Bundesligaspieler dabei raus. Wer weiß.
Langfristig ist mein persönliches Ziel mich selbst weiter zu entwickeln und noch möglichst viele Lizenzen zu erwerben. Ebenfalls sportlich noch weitere Fortschritte zu machen und wer weiß wo das endet. Mein größter Traum, wie in Frage 8 erwähnt, ist die Fussball-Lehrer-Lizenz und vielleicht vom Job als Trainer leben zu können.

Sind Sie auch Jugendtrainer und würden sich gerne hier bei uns auf fussballtraining.de vorstellen? Dann schreiben Sie uns noch heute eine Mail an: fussballinterviews@gmail.com