Interview Josef Welt – 1. FC Spich U15 & U18

Heute im Interview: Josef Welt vom 1. FC Spich

fussballtraining.de: Für welchen Verein wirst du nächste Saison tätig sein und welche Mannschaft betreust Du?

Josef Welt: Aktuell trainiere ich den Jahrgang 2000 (C-Jugend) und den Jahrgang 1997 (jüngerer Jahrgang A-Jugend) des 1. FC Spich. Beide Jahrgänge haben sich aktuell, dem Modus auf der Kreisebene Sieg (FVM) gemäß, für die Sonderliga qualifiziert.

fussballtraining.de: Was hat sich Euer Trainerstab für die Vorbereitung vorgenommen?

Josef Welt: Insgesamt stehen wir aktuell mit unserer Jugendabteilung vor einem Strukturwandel. Wie alle Vereine, so sorgen wir uns natürlich auch um unsere Zukunft, und müssen uns den schnelllebigen Zeiten anpassen. Um in Zukunft auch weiterhin die Kinder- und Jugendlichen an uns zu binden, werden wir uns noch mehr auf eine gute Ausbildung innerhalb unserer Jugendabteilung konzentrieren. Dazu entwickeln wir derzeit eine eigene Methodik, die sich stark an den Ausbildungsstandards des DFB Ausbildungskonzeptes orientiert.

Nun zu meinen eigenen Jahrgängen. Sicherlich wollen wir mit beiden Mannschaft schlussendlich soweit wie möglich oben in der Tabelle stehen. Sehr ambitioniert wäre eine Qualifikation in die Bezirksliga zu schaffen. Weil unsere A-Jugend jüngerer Jahrgang ist, wird es hier natürlich besonders schwer. Dennoch wäre ich als Trainer insbesondere auch dann zufrieden, wenn alle Jungs sich im Verlauf der Saison fussballerisch weiterentwickelt hätten, und die abschließende Leistungsdiagnostik am Ende der Saison für sich selbst zufriedenstellend absolviert hätten.

fussballtraining.de: Welche Ambitionen habt ihr für die kommende Saison?

Josef Welt: Wie gesagt, unter dem Aspekt von Resultaten, sicherlich einen Platz weit oben in der Tabelle. Die Qualifikation für die Bezirksliga wäre natürlich für beide Jahrgänge absolut erstrebenswert. Dennoch bedarf es dazu zunächst einer Saison, in der die Trainingsleistungen im Vordergrund stehen. Und hier sehe ich vorrangig meine Ambitionen in der kommenden Saison. Mein Ehrgeiz liegt darin begründet, den Jungs eine optimales Training zu bieten, das es allen ermöglicht, sich weiter fortzubilden.

fussballtraining.de: Welche Philosophie verfolgst Du als Trainer? Was ist Dir besonders wichtig?

Josef Welt: Allen Jungs die besten  Trainingsbedingungen bieten, innerhalb dessen ihnen eine optimales Lernen möglich ist. Dabei orientiere ich mich zunehmend mehr an den Interessen der Spieler selbst, die mir ja kontinuierlich Rückmeldung darüber geben, in welchem Ausmaß sie motiviert sind zu lernen. Training muss den Jungs Spaß zu allerseits Freude bereiten. Das steigert die Lernbereitschaft und führt zu enormen Anpassungsleistungen der Spieler. Anpassung im Sinne einer stetig wachsenden Kompetenz in allen fußballspezifischen Lernfeldern. Aktuell, insbesondere im 2000 Jahrgang lassen ich mich von kreativen Trainingsmethoden inspirieren, die der differenziellen Lernmethode entsprechen. Ich komme zunehmend mehr zu der Einsicht, das sich Spieler um sehr mehr an die fussballspezifischen Anforderungen anpassen, je mehr sie dabei ihre eigenen Bewegungsbilder ausbilden dürfen, ohne Instruktion von außen. Besonders wichtig beim Training ist mir darauf zu achten, das Kinder- und Jugendliche sehr individuelle Entwicklungsverläufe durchmachen. Körperlich, sozial und psychisch sind sie jeweils ein Unikat. Wenn es mir, gelingt, dies in meinem Trainingsalltag zu berücksichtigen, und ich in der Lage bin, individuelle Fortschritte bei dem Einzelnen zu erkennen, dann hab ich richtig Spaß an meinem Job.

fussballtraining.de: Wer ist Dein Vorbild als Trainer und warum?

Josef Welt: Ich bin zum Trainerjob durch zwei meiner Söhne gekommen. Beide sind mittlerweile Erwachsen und spielen noch immer leidenschaftlich Fußball. In alle den Jahren ihrer Ausbildung hab ich ehrenamtliche Trainer erlebt, die meinen vollen Respekt haben. Manche von denen haben mich geprägt, als ich dann selber Lust bekam Mannschaften zu trainieren. Vor allem das Klima beim Siegburger Sportverein 04 (SSV04) hat mich zu einem engagierten Trainer werden lassen. Bei den großen Trainern fallen mir natürlich viele exzelente Trainer ein. Als Jugendlicher war ich von Hennes Weißweiler total fasziniert. Heute sprechen mich Trainer wie Tuchel, Klopp oder auch Breitenreiter. Auch mein aktueller Lieblingstrainer, Herrn Stöger flößt mir Respekt ein. Interlektuell spricht mich insbesondere von Gaal an, der schon vor vielen Jahren mit seinem Konzept der taktischen Periodisierung den Fußball sehr attraktiv spielen ließ.

fussballtraining.de: Welche Schwerpunkte setzt Du in Deinem Training?

Josef Welt: Bewegungslernen in allen nur erdenklichen Formen. Mit Ball und ohne Ball. Oft fallen mir noch während des Training weitere Möglichkeiten ein, wie ich den Spielern wieder neue Bewegungsbilder bieten kann. Ich versuche meinen Trainingsablauf stets gleich zu gestalten. In drei Phasen aufgeteilt, biete ich den Spielern viele Möglichkeiten am Ball zu trainieren. Optimal gestalte ich mein Training dann, wenn es wie folgt aufteilen kann: Grundlage, Positionsspiel, Systemübung und Mannschaftsspiel.

fussballtraining.de: Welche Utensilien dürfen in Deinen Trainingseinheiten nie Fehlen?

Josef Welt: Bälle, Markierungshütchen, Leibchen, Koordinationsleiter bzw. Reifen.

fussballtraining.de: Wie bildest Du Dich als Trainer weiter?

Josef Welt: Autodidaktisch und im Austausch mit anderen Trainern. Beim 1 FC Spich streben wir in der kommenden Saison „kollegiale Beratung“ als Fortbildungsform an.

fussballtraining.de: Wie lauten Deine persönlichen Ziele als Trainer?

Josef Welt: Ein Ausbildungsbegleiter zu sein der den Kinder- und Jugendlichen optimale Lernbedingungen verschafft.