Wie mit den Emotionen der Spieler umgegangen werden sollte

Die Emotionen, die beim Fußballspielen freigesetzt werden sind kaum vergleichbar mit denen anderer Sportevents. Fußballer sind leidenschaftliche Menschen, deren Herz allein für ihr Team und den gemeinschaftlichen Sieg schlägt. Da können selbst Menschen, die auf privater Ebene zu den ruhigen Zeitgenossen gehören, ausgelassen jubeln oder vor Wut aus der Haut fahren. Jede Emotion, die der Fußballer während einer Partie verspürt, wird durch die Zuschauer und Fans verdoppelt und verdreifacht. Positive wie negative Emotionen.

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Es obliegt dem Trainer, die Emotionen seiner Mannschaft zu bündeln und mit dem Ziel eines positiven Spielergebnisses, einzusetzen. Aber wie kann dieses Vorhaben in die Tat umgesetzt werden? Ist es überhaupt möglich, Einfluss auf die Spieler und deren Emotionen zu nehmen?
Im folgenden Text soll erklärt werden, welche Emotionen die Fußballer hauptsächlich durchleben, wie diese richtig erkannt werden können und wie der Trainer es schaffen kann, diese Emotionen für sich zu nutzen.

Welche Emotionen werden hauptsächlich bei Spielern freigesetzt?

Da wäre zum einen der Frust. Ein Spieler sieht die gelbe Karte für ein Foul, für das der gegnerische Spieler zuvor nicht geahndet wurde. Ein Spieler ist in top Form, bekommt aber aus unerfindlichen Gründen den Ball nicht ins Tor. Ein Verteidiger schafft es zum X-ten Mal nicht, den Gegner zu blocken. Der Trainer lässt den Spieler, der in der Regel immer spielt, auf der Ersatzbank sitzen. Diese und einige weitere Situationen, ähnlicher Natur, erhöhen den Level der Frustration bei vielen Spielern.

Nimmt der Frust überhand, macht sich nicht selten die Wut breit. Während einer nervenaufreibenden Partie können Kleinigkeiten, wie etwa vom Gegner gefoult zu werden, zu einem waschechten Wutausbruch führen. Auch während des Trainings bleiben Spieler und Mitspieler davon nicht verschont. Angespannte Stimmungen unter Teamkollegen können schnell eskalieren. Wird hier nicht rechtzeitig von einer neutralen Person, wie etwa dem Trainer, interveniert, kommt es zum Eklat.

Neben den eher negativen Emotionen gibt es aber auch noch das Glücksgefühl. Die Spieler treiben auf einem Hoch, wenn ein Tor erzielt wurde. Wenn dieses Tor dann auch noch zum Sieg geführt hat, schwebt die Mannschaft wie auf Wolken. Eine ordentliche Siegesfeier darf natürlich nicht ausbleiben. Vor allem dann nicht, wenn die Mannschaft einen Pokal oder ein Turnier gewonnen hat. Glücksgefühle sind zwar für denjenigen, der sie fühlt, durchaus positiv, für einen Trainer oder ein Team können aber auch diese Emotionen negative Auswirkungen haben. Etwa wenn die Spieler unkonzentriert werden oder nach der Feier verkatert, müde und schlapp zum nächsten Training erscheinen.

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Die Emotionen sinnvoll einsetzen – Wann und Wie?

Emotionen beeinflussen alle Lebensbereiche. Viele Menschen lassen sich von ihnen leiten. Irrationales Verhalten ist nicht in jeder Lebenslage sinnvoll. Im Bereich des Sports kann ein Handeln frei nach Emotionen im schlimmsten Fall zum Karriereaus führen.
Gebündelt, kontrolliert und in die richtige Richtung gesteuert können sich Emotionen allerdings durchaus sinnvoll einsetzen lassen. Der Trainer muss mit seinen Spielern dahingehend arbeiten und sie anleiten.

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Glücksgefühle während einer Erfolgreichen Saison sollten so genutzt werden, dass die Spieler nach mehr streben. Sie sollen nicht nachlässig werden sondern stetig daran arbeiten, den Erfolg weiter zu treiben. Sie müssen das positive Gefühl nutzen um an ihren Schwächen zu arbeiten und ihre Stärken hervorzuheben.

Depressed teenage football player sitting on the floor isolated on white backgroundWut muss so eingesetzt werden, dass sie sich nicht gegenüber dem Schiedsrichter, dem Gegner oder Mitspieler bemerkbar macht. Verspürt ein Fußballer Wut, ist das grundsätzlich als ein gutes Zeichen zu werten. Das Verfolgen eines Ziels bringt unweigerlich auch Leidenschaft mit sich. Der Spieler sollte sich auf diese Leidenschaft konzentrieren. Er sollte die Kraft die sich durch die Wut ergibt, in seinen Schuss legen, dabei aber konzentriert das Ziel vor Augen haben. Es nützt wenig, einfach auf den Ball zu dreschen um die Aggressionen rauszulassen. Er muss schon die richtige Richtung nehmen. Durch Wut gesteuerte Konzentration ist das, was ein Spiel vorantreibt.

Wenn sich innerhalb der Mannschaft Frust breit macht, muss der Trainer schnell handeln. Natürlich kann er durch eine motivierende Ansprache versuchen, den Spielern den Frust etwas zu nehmen. Allerdings ist es auch die Aufgabe des Trainers die Emotionen der Spieler so zu akzeptieren, wie sie kommen. Was der Trainer daraus macht ist in diesem Moment das Entscheidende. Frust kann auch eine Art Ansporn sein. Die Spieler müssen aus dem Frust heraus arbeiten. Den Kopf in den Sand zu stecken hat noch niemandem genutzt. Sie sollten daran arbeiten, dem Frust durch Leistung zu entkommen. Ein noch härteres Training, ein konzentrierteres Spiel und mehr Leidenschaft können das Ergebnis von Frustabbau sein, wenn dieser richtig genutzt wird.

Gefährliche Emotionen

Grundsätzlich können alle Emotionen gefährlich werden, wenn sie nicht kontrolliert eingesetzt werden. Das Kanalisieren der Emotionen gehört zu den schwierigsten Aufgaben des Trainers. Jeder Spieler fühlt individuell. Es gibt Spieler mit sehr viel Temperament, die dieses auch auf dem Platz zeigen. Richtet sich die Wut auf einen gegnerischen Spieler wird es besonders heikel. Aggressive Fouls und entsprechende Ahndungen des Schiedsrichters sind meist die Folge. Nicht selten werden Spieler, die ihre Wut nicht unter Kontrolle haben, des Platzes verwiesen oder sogar für einige Spiele gesperrt.Zweikampf

Wie bereits erwähnt, können aber auch positive Emotionen gefährlich werden. Ob privat oder auf Grund des Fußballs, schwebt ein Spieler zu sehr auf Wolke sieben, ist er unkonzentriert oder er wird sich seiner Sache zu sicher. Nachlässigkeiten und leichtsinnige Aktionen können negative Auswirkungen, sowohl im Spiel als auch beim Training haben.

Wann sind bestimmte Emotionen nicht zu gebrauchen?

Wut und sich daraus ergebende Aggressionen sind fast immer schlechte Ratgeber. Es fällt den meisten Spielern besonders schwer, diese Emotion unter Kontrolle zu bekommen. Häufig kommt es im Fußball zu umstrittenen Entscheidungen des Schiedsrichters. Leidenschaftliche Diskussionen auf dem Platz nutzen selten etwas, sind aber bis zu einem gewissen Grad in Ordnung. Dem Schiedsrichter gegenüber jedoch seine Wut auszudrücken, ausfallend zu werden und seine Grenzen nicht zu kennen führt zu unnötigen Strafen. Hier sollte der Spieler wissen, wann er sich zurückziehen muss.

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Noch weniger ist die Wut beim Training zu gebrauchen. Es darf nicht passieren, dass der Trainer, das Team oder die Mannschaftskameraden die Wut eines Mitspielers im Training zu spüren bekommen. Wut darf sich nur im Spiel in Form eines aggressiven, jedoch regelkonformen Spiels zeigen. Ansonsten muss die Wut außen vor bleiben.

Wie kann ein Trainer mit Spielern umgehen, die sich von ihren Emotionen leiten lassen?

Da hilft nur eines: Coachen! Trainer müssen auch immer ein wenig Psychologe spielen. Sie müssen im Training gezielt auf Emotionen eingehen oder diese durch gestellte Manöver hervorrufen. Während eines Spiels können Emotionen schlagartig hochkochen. Es ist daher die Aufgabe des Trainers die Spieler schon während der Trainingseinheit auf Situationen vorzubereiten, in denen Wut und Frust aufkommen können. Spieler die des Öfteren Kopflos handeln, muss eine positive Grundeinstellung vermittelt werden. Außerdem können Techniken helfen, die sie auch während des Spiels anwenden können. Beispielsweise drei Mal durch die Nase ein- und durch den Mund ausatmen, bis Zehn zählen oder sich einmal kräftig ausschütteln. Der Trainer muss gerade bei emotionalen Spielern dran bleiben und seine psychologischen Kenntnisse einsetzen.

Emotionsgeleitete Spieler erkennen

Im Idealfall kann ein Trainer bereits beim Training vorhersagen, welcher Spieler sich in bestimmten Situationen von der Wut leiten lässt. Emotionale Spieler zeigen viel Leidenschaft. Auch Probespiele während des Trainings sind für diese Spieler von Bedeutung. Hier sollte ein guter Trainer ansetzen. Spieler, die er im Verdacht hat sollte er von den Mitspielern provozieren lassen. Ist es ihm möglich ein ungeahndetes Foul einzustecken oder kann er sich aus einer Zweimanndeckung befreien ohne dass ihm unfaires Spiel vorgeworfen werden kann? All das muss im Training erprobt werden. Es muss dem Trainer gelingen, seine Spieler aus der Reserve zu locken um anschließend das Geschehene aufarbeiten zu können. Der Trainer gibt den Spielern das Werkzeug an die Hand um ihre Emotionen Richtung Sieg zu lenken.

Die Spieler lehren mit ihren Emotionen umzugehen

Es gibt verschiedene Ansätze, wie der Trainer den Spielern eine kontrollierte Emotionswelt nahebringen kann. Autogenes Training zeigt den Spielern verschiedene Methoden auf, wie sie sich längerfristig Entspannen können. Anti-Aggressions-Training kann für Härtefälle sinnvoll sein. Für die Meisten Spieler und Trainer ist es jedoch schlichtweg wichtig, im Gespräch zu bleiben. Der Trainer sollte über die Gefühlslage seiner Spieler Bescheid wissen und entsprechende Worte oder Taten folgen lassen. Ein Spieler der lange Zeit verletzt war und nach der Genesung noch nicht voll zum Einsatz kommt ist möglicherweise Frustriert. Der Trainer muss ihm verständlich beibringen, warum er ihn noch schont.

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Reaktionären Spielern müssen Kniffe beigebracht werden, die zur kurzzeitigen Entspannung beitragen. Wird er wegen eines Fouls wütend, soll er sich entspannen und weiterspielen. Oder er soll seine Wut ins Spiel legen statt dem gegnerischen Spieler. Diese Dinge kann nur der Trainer vermitteln.

Welche Kompetenzen sollte ein Trainer mitbringen?

Neben einwandfreien und möglichst lückenlosen Kenntnissen über verschiedene Techniken des Fußballs und idealerweise langjährige Erfahrung als Spieler muss ein guter Trainer vor allem Menschenkenntnis mitbringen. Er sollte Spieler erkennen können, die sich von ihren Emotionen leiten lassen. Er sollt wissen, wie er an die einzelnen Spieler herankommt und trotzdem nicht den Blick und das Gefühl für die ganze Mannschaft verlieren. Psychologische Schulungen können dem Trainer dabei helfen, seine Spieler emotional zu begleiten und zu lenken.

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Außerdem muss der Trainer eine positive Grundeinstellung haben und in der Lage sein, diese weiter zu geben. Spieler, ob emotional oder kopflastig, müssen motiviert und angeleitet werden. Sie müssen Vertrauen genießen und Verantwortung bekommen. Der Trainer entscheidet in welchem Maß die einzelnen Spieler dies erhalten.

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Bildquelle:
Ljupco Smokovski / www.fotolia.de