Kölner Passstafetten am Geißbockheim

Bundesligisten trainieren gewöhnlich zweimal am Tag. So macht es natürlich auch der 1. FC Köln, der sich in einer schwierigen tabellarischen Situation wiederfindet. Das Gute: Die Länderspielpause gibt dem Verein Zeit sich zu sammeln und neue Kräfte zu bündeln. Auch bei Amateurvereinen kommt es gelegentlich vor, dass gerade in der Vorbereitung zweimal pro Tag trainiert wird. Doch dabei sollte dringend auf die richtige Dosierung geachtet werden. Peter Stöger macht es vor!

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Amateurfußballer unterer Klassen erleben es immer wieder: Der Trainer lässt auf Teufel komm raus möglichst oft, möglichst hart trainieren. Dieses Phänomen zeigt sich besonders oft in der Saisonvorbereitung und führt zu den gegenteiligen Effekten, die die Trainer eigentlich erreichen wollen. Übertraining führt mittelfristig zu Leistungseinbußen und steigert ebenso das Verletzungsrisiko. Das Wichtigste bei intensivem Training: Die richtige Dosierung!

Trainingsintensitäten den Wettkampfbelastungen anpassen

Der 1.FC Köln ist in der Saison 2017/2018 in drei Wettbewerben vertreten, das führt zu ungewohnt hohen Belastungen. Die Spieler kommen in den vielen englischen Wochen auf viele Einsatzminuten und können durch zwei Faktoren entlastet werden: Rotation und Trainingsdosierung. Bundesligatrainer und ihr Team sind sich dessen bewusst und so überrascht es nicht, dass die Kölner Mannschaft nach all den kräftezehrenden Wochen (physisch und psychisch) ein dosiertes Training absolviert. Torhüter Timo Horn wird für den Tag sogar ganz aus dem Trainingsbetrieb genommen.

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Einfache Passstafetten in vier Varianten

Stöger und sein Trainerteam schicken die Spieler bei der morgendlichen Einheit nur 45 Minuten auf den Platz. Das Warm-Up wird kurz gestaltet, Athletiktrainer Marcel Abanoz dreht fünf Minuten mit den Feldspielern Runden um das Spielfeld. Dabei baut er verschiedene koordinative Elemente ein. Darüber hinaus absolvieren die Spieler die grundlegenden Stretching- und Dehnübungen, auf die in den Artikeln zuvor schon detaillierter eingegangen wurde. Die Torhüter befinden sich parallel im Torwarttraining.

Nach dem kurzen Warm-Up leiten die Trainer bereits eine Passfolge an, die in vier verschiedenen Variationen nacheinander durchgespielt wird.

1. Passfolge (Video):

Spieler A spielt den Ball auf Spieler B (etwa 10m), dieser lässt den Ball wieder auf A klatschen, A spielt den Ball lang auf C (15m), der den Ball zurück zum Ausgangspunkt führt. Die Übung wird nach rechts und links abwechselnd ausgeführt.

Wichtige Merkmale der Übung:

  • deutliche und schnelle Auftaktbewegungen von Spieler B und C
  • sauberes “klatschen” lassen
  • druckvolle Pässe
  • sauber Ballmitnahme von Spieler C in den Lauf

Nach etwa zehn Minuten wird die Passabfolge leicht variiert.

2. Passfolge (Video):

Spieler B wird nun nach dem “Klatschball” wieder aktiv und bietet sich Spieler C zum Doppelpass an, der auch gespielt wird. Es sollte darauf geachtet werden, dass sich Spieler C nach dem Pass auf Spieler B kurz nach hinten absetzt, damit B einen sauberen Pass in den Lauf spielen kann. Spieler C läuft wie zuvor wieder zum Start der Übung.

3. Passfolge (Video):

Die Übung wird nun zu einer Übung zusammengefasst. Beide Seiten spielen nun also zusammen. Nach wie vor spielt Spieler A den Ball auf B, der wieder auf A prallen lässt. A spielt nun den druckvollen Pass auf C, der den Ball nun mit nach innen nimmt und einen diagonalen Steilpass auf Spieler D spielt (Spieler D war in den Abfolgen davor Spieler C der anderen Seite). Nach etwa fünf Minuten wird die Übung andersherum gespielt.

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4. Passfolge (Video):

Der Beginn ist identisch zur Grundübung. A spielt auf B, B lässt auf A prallen, der in die Tiefe auf Spieler C spielt. C klatscht den Ball nun auf Spieler B, der den Ball direkt auf Spieler D passt. Spieler D spielt nun einen Doppelpass mit Spieler C und dribbelt anschließend zum Start der Übung.

Merkmale der Übung:

  • mutiger, druckvoller Steilpass von C auf D
  • richtiges Timing beim Starten von Spieler D

Nach den Passübungen gehen die Spieler noch in jeweils zwei Kreise, in denen ein 6 vs. 2 gespielt wird.

von Jannis Fabian Kruck

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