Konditionell geprägtes Training am Geißbockheim

Kurz vor dem Bundesliga-Kracher gegen Borussia Dortmund bittet FC-Coach Stöger seine Mannen zu einem einstündigen Training, das geprägt ist von viel Konditionstraining und Torabschlüssen. Das Trainerteam teilt das 18-köpfige Trainingsteam zu Beginn in drei Gruppen ein.

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Die Torhüter trainieren zunächst isoliert von den Feldspielern mit Torwarttrainer Alexander Bade. Der geht mit seinen beiden Torhütern Timo Horn und Thomas Kessler direkt ins klassische Torwarttraining über. Die Feldspieler wurden von den beiden Athletiktrainern Yann-Benjamin Kugel und Marcel Abanoz derweil in zwei Gruppen getrennt. Diese Gruppen wurden allerdings nicht in Bezug auf den Leistungsstand, die Startelf oder positionsbezogen eingeteilt. Beide Gruppen absolvieren nämlich das gleiche Programm.

Koordinations- und Stabilisationsübungen als Warm-Up

Kugel und Abanoz setzen die Schwerpunkte beim Warm-Up auf konditionelle Aspekte. Lockere Antritte werden an der Grundlinie immer wieder gepaart mit verschiedenen Stretching-, Koordinations- und Stabilisationsübungen. Als weitere Steigerung absolvieren die Spieler im Anschluss seitliche Sprünge über ein hüfthohes Band, das von der Gruppe gehalten wird. Die Spieler bekommen danach kleinere Pausen, um sich zu regenerieren. Die Einheit wird für die Spieler im Verlauf zwar etwas intensiver, dennoch bleibt es insgesamt bei einem Training mit niedriger Intensität.

Sprung- und Sprinttraining mit leichten Gewichten

Zwischen dem Wechsel zum Training mit leichten Gewichten, absolvieren die Spieler einen Steigerungslauf über die Breite des Platzes. Nun wird der Kader der Feldspieler wieder getrennt, es gibt vier Gruppen, die das gleiche Programm absolvieren. Dazu gehören seitliche Ausfallschritte, kurze Antritte und Sprints, sowie Sprungläufe. Die Intensität wird durch die Gewichte leicht erhöht. Bevor Stöger den Ball für das Torschusstraining freigibt, müssen die Spieler noch ein kleines Sprung- und Sprinttraining mit den Athletiktrainern durchführen. Dabei springen sie beidbeinig über kniehohe Hürden und gehen danach in einen etwa 40 Meter langen Steigerungslauf. Dies wird dreimal wiederholt, dazwischen traben die Spieler locker.

Torschusstraining nach Pässen von der Grundlinie

Nach vierzig Minuten dürfen die Kölner Kicker endlich an den Ball. Der lange konditionelle Part ermöglicht es allerdings auch einem Spieler wie Marcel Risse, wieder ins Mannschaftstraining einzusteigen. Risse fehlte dem FC seit Dezember aufgrund eines Kreuzbandrisses. Stöger hat sich für den Torabschluss drei unterschiedliche Übungen überlegt. Bei jeder Übung wird der Ball von außen oder sogar von der Grundlinie abgelegt. Transferiert man diese Übung ins Spiel, bedeutet das, dass die Pässe nach Durchbruch über die Außenpositionen in den Rücken der Abwehr gespielt werden sollen. Ob das allerdings schon Rückschlüsse auf das Spiel gegen den BVB zulässt, ist sehr fraglich. Möglicherweise erkennt Stöger auf den Außenbahnen der Borussen aber auch eine Schwachstelle.

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1. Torschussübung: Es gibt vier verschiedene Gruppen, zwei davon postieren sich etwa 10 Meter neben den Toren. Sie sind die auflegenden Spieler. Von dort aus werden die Bälle diagonal zu den jeweils anderen beiden Gruppen gespielt, die halbrechts und halblinks positioniert sind (etwa 35 Meter vor dem Tor). Die abschließenden Spieler nehmen schon Tempo auf, bevor der Pass gespielt wird, sodass aus circa 20-25 Metern abgeschlossen wird. Nach dem Abschluss werden die „Stürmer“ zu den auflegenden Spielern. Die beiden Torhüter wechseln sich immer wieder ab.

2. Torschussübung: Der Grundgedanke der Übung bleibt der Gleiche. Die Spieler schließen jetzt nur aus kürzerer Distanz ab (etwa vom Elfmeterpunkt). Dementsprechend rücken die abschließenden Spieler ein ganzes Stück vor. Auffällig stark ist bei dieser Übung Torhüter Timo Horn, der immer wieder den Abstand zum Schützen so geschickt verkürzt, dass er viele 1-gegen-1-Situationen für sich entscheiden kann. Dafür erntet er sogar viel Lob der jeweiligen Schützen. Kleiner Tipp: Seid geduldig mit Euren Spielern, denn selbst die Profis verschießen einiges bei dieser vermeintlich leichten Übung. Fast jeder zweite Spieler darf einmal in den benachbarten Wald laufen, um seinen Ball wiederzuholen. Wichtig ist auch, dass die Bälle eine hohe Passhärte aufweisen, also druckvoll gespielt werden. Das erhöht zwar den Schwierigkeitsgrad, allerdings muss der Ball in Spielsituationen oft noch durch Lücken gespielt werden.

3. Torschussübung: In der dritten Variante kommen nun hohe Bälle ins Spiel. Von der Seitenlinie werden die Bälle in den Strafraum gechippt, wo die Spieler den Ball im Tor unterbringen sollen.

Stögers einzige Vorgabe für die Spieler ist, den Ball direkt auf das Tor zu bringen. Bei der letzten Übung nehmen die Spieler die Bälle also teilweise aus dem Lauf mit vollem Risiko, was sich auch in der Torausbeute bemerkbar macht.

Ein Abschlussspiel gibt es für die Zuschauer nicht mehr zu sehen. Stattdessen wird auf freiwilliger Basis ein „11 gegen 2“ (Kreisspiel) mit einem Kontakt gespielt, was von den Spielern allerdings nicht mehr allzu ernst genommen wird. Hier darf sogar Athletiktrainer Yann-Benjamin Kugel noch einmal eingreifen.

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Abschließend eine kleine Übersicht über eine Einheit mit konditionellem Schwerpunkt:

1. Teil (40 Minuten): Konditions- und Athletiktraining (Schnelligkeit, Sprünge, Stabilisation) — Torhüter im Torwarttraining

2. Teil (20 Minuten): Torschusstraining (Varianten über die Außenbahn, direkter Abschluss, in den Rücken der Abwehr)

von Jannis Fabian Kruck

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