Intensive Passübungen beim Training des SC Freiburg
Die 90-minütige Einheit mit 19 Feldspielern und 2 Torhütern war geleitet von Passübungen und einem Umschaltspiel. Die Torhüter absolvierten in der ersten halben Stunde ein Torwarttraining und stiegen im zweiten Teil mit in das Mannschaftstraining ein. Zunächst aber liefen sich die Spieler selbständig warm, mobilisierten und dehnten sich. Anschließend versammelten sich alle kurz und der Trainingsaufbau wurde besprochen.
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Passübung mit kleinen Variationen und Auftaktbewegungen
Vor Trainingsbeginn wurde das Trainingsfeld des SC von den Co-Trainern mit Freistoßdummies bestückt und in 3 Felder unterteilt. Auf diese verteilten sich die Spieler (à 7) gleichmäßig, um die erste Übung zu absolvieren. Die Co-Trainer nahmen an der Übung in der Gruppe teil, in der es an Spielern fehlte. Ein Feld beinhaltete 8 Dummies, die in einer Raute aufgestellt wurden. Jeweils 1 Dummy bildete die Spitze, jeweils 3 Dummies bildeten ein Dreieck an den Seiten.
Die erste Aufgabe bestand nun darin, den Ball über mehrere Anspielstationen zum Ausgangspunkt zirkulierend zurück zu passen. Der Spieler an der Spitze der Raute spielt dabei einen Ball zu einem Mitspieler in die Mitte an. Dieser dreht mit der Annahme auf und passt den Ball in den Laufweg des äußeren Spielers, welcher den Passweg hoch in die Spitze wählt. Von dort aus wird der Ball genauso weitergegeben – einen Pass in die Mitte, nach außen und wieder in die Spitze der Raute.
Der Außenspieler hat dabei entweder die Möglichkeit, entlang der „Linie“ an den Gegnern vorbeizuziehen, oder sich durch die Schnittstelle dieser in den freien Raum zu bewegen.
Die Trainerinstruktion lautete dabei, sich schnell vom Gegner (Dummies) zu lösen, mit Tempo weiterzuspielen und durch einen Schulterblick immer wieder eine Feldübersicht zu bekommen. Die äußeren Spieler sollten dabei nicht immer den einfachen, geraden Weg suchen, sondern auch Täuschungen einbauen, um sich vom Gegner zu lösen. Die Spieler in der Mitte sollten auch nicht gleich an der idealen Anspielposition im Raum stehen, sondern den Raum nach einer Auftaktbewegung zum Anspiel öffnen.
Wichtig bei dieser Übung sind die Auftakt- und Freilaufbewegungen. Durch die Aufsteller wird das Sichtfeld des Passgebers eingeschränkt, sodass sich der Mitspieler gezwungener Maßen aus dem Deckungsschatten bewegen muss, um angespielt werden zu können.
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In einem zweiten Schritt wurde die Übung bei gleichem Aufbau erweitert:
Der äußere Spieler wird von der Startposition (Spitze der Raute) angespielt und leitet den Ball mit einem Direktpass hoch in die der Startposition gegenüberliegenden Spitze. Der dortige Spieler spielt einen Doppelpass mit dem Spieler in der Mitte. Von dort wird der Ball im gleichen Schema wieder zum Ausgangspunkt zurück kombiniert.
Die dritte Variante gestaltet sich folgendermaßen:
Der äußere Spieler kommt dem Passgeber (Startposition) entgegen, nimmt den Ball an und passt diesen durch die Schnittstelle der Dummies nach außen (also quasi an der Linie entlang) in den Lauf des sich aus der Mitte nach außen hin freilaufenden Spielers. Dieser nimmt den Ball an und leitet ihn in die Spitze der Raute weiter, von wo wiederum der Ball gleichermaßen zum Ausgangspunkt weitergeleitet wird.
Die vierte und zuletzt zu beobachtende Variante wurde mit einem Pass in die Mitte gestaltet, der in die Spitze weitergeleitet wurde. Von dort wurde der Ball auf den entgegen kommenden Außenspieler klatschen gelassen, der diesen sofort wieder in den Lauf der Spitze zurückspielte. Von dort aus wurde der Ball im gleichen Stil wieder zur Ausgangsposition getragen.
Bei diesen Übungen bietet es sich an, dass dem Spieler in der Mitte Druck durch einen Gegenspieler gemacht wird. Dieser kann sich zunächst passiv verhalten und im Verlauf eine aktive Rolle einnehmen. Insgesamt erfordern die Übungsvarianten viel Bewegung, Aufmerksamkeit und Ballkontrolle. Letztere vor allem, wenn man die maximale Anzahl der Ballkontakte einschränkt, damit der Ball schneller zirkuliert. Damit die Genauigkeit der Pässe nicht leidet, kann man die Übung als Wettkampf gestalten, in dem in einer bestimmten Zeitspanne die Runden gezählt werden müssen, die der Ball gepasst wird.
Wenn z.B. grobe Pass- oder Annahmefehler zum Ballverlust führen, kann man die Regel aufstellen, dass wieder bei Null angefangen wird zu zählen – so bleibt die Konzentration trotz Schnelligkeit höher. Um die Kommunikation im Team zu fördern kann man die Varianten selbstständig durch Kommandos („Klatsch“, „Dreh auf“) frei kombinieren lassen.
Zonenspiel mit schnellem Umschalten
Nachdem die Spieler die Aufsteller verstaut hatten, wurde ein Feld, ca. doppelter Größe des 16-Meter-Raums, in drei Zonen unterteilt. Die Torwärte kamen als neutrale Spieler an die kurzen Seiten hinzu. Zwei weitere neutrale Spieler mit blauen Leibchen unterstützten im Feld die ballführende Mannschaft (9 gegen 9 + 4 neutrale). So entstand ein Überzahlspiel für das Team in Ballbesitz.
Die Kontaktzahl wurde vom Trainer auf 3 mit der Aufgabe beschränkt, dass dieser immer in Bewegung sein muss. So wird ein schnelles Abspielen gefördert und Phasen, in denen der Ball von nur einem Spieler gehalten werden kann verkürzt. Die Kontakte müssen dabei laut gezählt werden. Ein Punkt kann erzielt werden, indem man entweder 10 Ballkontakte schafft oder die Zone (z.B. links) über einen neutralen Spieler in der mittleren Zone in die nächste (rechts) wechselt.
Bei dieser Übung ist bedeutend, dass die Spieler trotz hoher Intensität zwar schnell, aber ruhig und präzise spielen. Weiterhin müssen beide Teams schnell umschalten und miteinander verschieben. Im Beispiel sieht man die mögliche Startbesetzung der Zonen und die neutralen Spieler. Stellt man sich vor, eine gegnerische Mannschaft wäre ebenfalls eingezeichnet, erkennt man, dass der Raum für eine so hohe Zahl an Spielern sehr eng wird.
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Deshalb ist es wichtig, dass die Spieler sich viel bewegen und das ganze Feld nutzen (d.h. auch, das Feld breit machen und nicht gebündelt „auf einem Haufen“ stehen), um mögliche Anspielstationen zu bieten. Die neutralen Spieler werden gewechselt.
Das intensive Training wurde mit einem 15-minütigen Abschlussspiel beendet.
von Irina Schepp
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