Schlechte Trainingsbeteiligung – Umgang mit Fehlzeiten

Fußball ist in den unteren Amateurklassen vor allem eine Freizeitbeschäftigung. Die Beteiligung am Training und an den Spielen wird vom Verein nicht oder nur gering vergütet. Die Folge kann sein, dass die Trainingsbeteiligung zu wünschen lässt. Dies gilt besonders dann, wenn die Konkurrenz im Kader nicht groß ist, so dass einige Spieler davon ausgehen können, dass sie auch ohne Training spielen.

Für einen Trainer ist es enorm wichtig, dass die Trainingseinheiten gut besucht sind. Insbesondere taktisches Training ist nur dann sinnvoll, wenn auch die Spieler, die am Wochenende eingesetzt werden, an den Übungen teilnehmen. Noch schlimmer ist es, wenn so wenige Spieler zum Training kommen, dass überhaupt kein Trainingsbetrieb möglich ist. Die unterste Grenze liegt etwa bei sechs bis acht Spielern. Gerade bei schlechtem Wetter und im Winter bleibt der eine oder andere Spieler lieber im gemütlichen Heim und verzichtet auf das ungemütliche Training in der freien Natur.

Letztlich ist ein Trainer immer auf die Bereitschaft der Spieler angewiesen. Aber es gibt doch diverse Möglichkeiten, die Fehlzeiten im Training zu reduzieren. Zunächst einmal sollte ein Trainingsplan erstellt werden, in dem genau aufgeführt ist, welche Spieler anwesend waren. Damit kann der Trainer später detailliert nachweisen, welche Spieler wie oft gefehlt haben. Allerdings sollte unterschieden werden zwischen entschuldigten (z.B. aus beruflichen Gründen) und unentschuldigten Fehlzeiten.

Wenn der Kader es erlaubt, sollten Fehlzeiten geahndet werden. Ob nur unentschuldigte oder auch entschuldigte Fehlzeiten Konsequenzen haben, ist oftmals eine schwierige Entscheidung. Grundsätzlich sollte es aber so sein, dass am Wochenende nur die Spieler aufgestellt werden, die unter der Woche am Training teilgenommen haben. In der Praxis lässt sich diese Regel allerdings nur selten durchhalten, ohne dass die Mannschaft nachhaltig geschwächt wird. Deswegen sollte ein Trainer von Woche zu Woche entscheiden. Es ist nicht sinnvoll, großspurig anzukündigen, dass die Trainingsbeteiligung über einen Einsatz entscheidet, wenn am Wochenende dann vielleicht gerade genug Spieler vorhanden sind, um eine Mannschaft zusammen zu bekommen.

Ein Spieler, der nur selten beim Training erscheint, aber dann trotzdem immer aufgestellt wird, hat eigentlich keinen Grund, zum Training zu kommen. Insofern ist es durchaus nützlich, hin und wieder ein Exempel zu statuieren. Das sollte aber zu einem Zeitpunkt stattfinden, der besonders günstig ist. Ein Spiel gegen eine deutlich schwächere Mannschaft kann ein solcher Anlass sein. Dann ist es vielleicht eher zu verschmerzen, wenn ein Leistungsträger einen Denkzettel bekommt und auf der Bank Platz nehmen muss.

In den unteren Amateurklassen sind zwei Trainingseinheiten pro Woche die Regel. Aber es kann manchmal sinnvoll sein, einen Termin zu streichen. Wenn dafür die Beteiligung an dem verbleibenden Training hoch ist, kann dies sogar ein Gewinn sein. Eine Reduzierung der Trainingseinheiten sollte aber nur das letzte Mittel sein, wenn alle anderen Versuche gescheitert sind.

Damit im Winter die Trainingsbeteiligung hoch bleibt, kann ein Wechsel in eine Halle erwogen werden. Oft gibt es die Möglichkeit, in der näheren Umgebung eine Halle kostenlos oder gegen ein geringes Entgelt zu nutzen. Denkbar wäre auch, eine Trainingseinheit in einer Halle durchzuführen und eine andere auf dem Sportplatz. Dadurch ergeben sich auch neue Trainingsmöglichkeiten, denn in einer Halle können viele Übungen durchgeführt werden, die auf einem gefrorenen Trainingsplatz unmöglich sind.

Letztlich ist der Schlüssel zu einer hohen Trainingsbeteiligung die Motivation der Spieler. Damit diese vorhanden ist, müssen sportliche Ziele vorhanden sein, das Training muss eine hohe Qualität haben und der Teamgeist muss stimmen. Dann haben die Beteiligten viele Freude am Fußball und quälen sich bereitwillig im Training. Doch es kann eine Weile dauern, bis ein Trainer diese Voraussetzungen in einer Mannschaft geschaffen hat. Deswegen ist es wichtig, dass die Motivation des Trainers hoch bleibt, auch wenn die Trainingsbeteiligung vielleicht phasenweise schlecht ist.