Ursachen für einen Muskelkrampf

Nicht nur viele Hobby-Sportler erleiden regelmäßig einen Muskelkrampf. So sind auch viele Profis mit einem solchen zu sehen, wenn beispielsweise ein Fußballspiel in die Verlängerung geht. Insbesondere bei sehr hohen Temperaturen kommt es sehr häufig zu unterschiedlichen Muskelverletzungen. Der folge Text erläutert, wie es zu einem Krampf kommt, was dagegen getan werden kann und was der Unterschied zu einem Muskelkater, einem Muskelfaserriss, einem Muskelbündelriss und einer Prellung ist.

Was ist ein Muskelkrampf?

Wenn ein Muskelkrampf auftritt, ziehen sich die Muskeln unkontrolliert und stark zusammen. Dadurch kann sich der Sportler zunächst nicht mehr wie gewünscht bewegen und hat teilweise auch sehr große Schmerzen. Jeder, der bereits einmal einen Krampf hatte, kann dies bestätigen. Grundsätzlich kann ein sogenannter Spasmus an jedem Muskel des menschlichen Körpers auftreten. Bei Läufern und Fußballern sind zumeist die Muskeln im Bereich der Waden und Oberschenkel betroffen.

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Die Hauptursache ist allerdings eine sportliche Überlastung, wobei der Muskel an seine maximale Leistungsfähigkeit gebracht wird. Dann zieht er sich zusammen, um sich selber vor weiteren Belastungen zu schützen. Wenn ein Krampf auftritt, sollte sofort eine Pause eingelegt und versucht werden, den Muskel durch eine spezielle Streckung in die entgegengesetzte Richtung der Kontraktion wieder zu entspannen. Aber auch Nichtsportler können einen solchen Krampf bekommen. Grundsätzlich wird zwischen klonischen und tonischen Krämpfen unterschieden.

Bei Ersterem kommt es zu einem rhythmischen Zucken der sogenannten antagonistischen Muskeln, während der tonische Krampf lange und dauerhaft anhält. Bei Fußballern kommt es zumeist zu einem solchen an der quer gestreiften Muskulatur an den Beinen und bei Tennis- oder Badmintonspielern natürlich auch an den Armen. Wenn auch die Blutgefäße betroffen sind, wird dieser Zustand auch als „Vasospasmus“ bezeichnet.

Was kann getan werden, wenn man einen Muskelkrampf bekommt?

Wenn ein Muskelkrampf auftritt, kann der betroffene Muskel zunächst einmal gedehnt werden. Dadurch entspannt sich dieser und der Schmerz lässt nach. Um zu verhindern, dass er überhaupt entsteht, sollte regelmäßig Fußgymnastik durchgeführt werden. Zudem sollte stets ausreichend getrunken werden, um den Flüssigkeits- und Mineralstoffhaushalt zu regulieren. Wichtig ist auch, dass dem Körper stets ausreichend Magnesium und Calcium zur Verfügung gestellt wird. Denn die Mineralstoffe sorgen für ein ideales Zusammenspiel zwischen den Muskeln und den Nerven und stärken zudem auch die Knochen.

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Auch wenn es ärgerlich ist, wenn ein Muskelkrampf oder gleich mehrere Muskelkrämpfe während eines wichtigen Wettkampfs auftritt, muss sofort eine Pause gelegt werden. Denn sonst könnte sich der Muskel noch mehr verhärten und zu diesem Zeitpunkt kann sowieso keine volle Leistung mehr erbracht werden. Am besten wird zunächst wieder in entgegengesetzte Richtung gedehnt, um für Entspannung zu sorgen. Die Dehnung sollte ungefähr zehn bis zwanzig Sekunden dauern, bevor einige Lockerungsübungen durchgeführt werden.

Auch sehr hilfreich können warme Bäder oder der Besuch einer Sauna sein. Wärme ist generell eine gute Maßnahme bei Muskelkrämpfen. Zudem können die betroffenen Muskeln mit durchblutungsfördernden Salben oder alternativ auch mit Franzbranntwein eingerieben werden. Wer in der Nacht häufig von Krämpfen geplagt wird, sollte aufstehen, das betroffene Bein gerade ausstrecken und währenddessen den Fuß noch oben ziehen. Etwas einfacher wird es, wenn ein Partner hierbei hilft. In solchen Situationen nehmen viele Menschen eine Magnesium-Brausetablette ein, um die restliche Nacht beschwerdefrei durchschlafen zu können. Wenn die Krämpfe allerdings sehr häufig und unbegründet auftreten, sollte vorsichtshalber ein Arzt aufgesucht werden.

Wie lange dauert ein Muskelkrampf?

Diese Frage kann nicht pauschal beantwortet werden, da es darauf ankommt, welche Ursache der Muskelkrampf hat und an welchem Körperbereich er auftritt. Entsteht er durch Sport, kann er durch gezieltes Dehnen innerhalb weniger Sekunden behoben werden. Anschließend sollte dem Muskel allerdings Ruhe gegönnt werden, da es sonst schnell wieder zu einem Krampf kommen kann.
Muskelkrampf

Wo bekommt man am häufigsten einen Muskelkrampf?

Muskelkrämpfe kommen meistens ohne Vorwarnung und verursachen sehr starke Schmerzen. Sie können beim Spazierengehen, beim Sport oder auch nachts im Schlaf entstehen. Sehr häufig bekommen Menschen Krämpfe, die ihrem Körper zu viel abverlangen und nicht wissen, wann dieser eine Pause benötigt. Zudem sind oft auch ältere Menschen betroffen. Denn im Alter bauen die Muskeln ab und neigen dazu, zu verkürzen. Daher ist es sehr wichtig, diesem Prozess durch regelmäßige Bewegung entgegenzuwirken. Zudem trinken viele ältere Menschen häufig zu wenig und ernähren sich nicht mehr ausgewogen. Dadurch wird der Flüssigkeits- und Mineralstoffhaushalt (Elektrolythaushalt) beeinträchtigt. Weitere mögliche Ursachen für Muskelkrämpfe sind:

  • hormonelle Schwankungen
  • Durchblutungsstörungen
  • Probleme mit dem Rückgrat und den hier verlaufenden Nerven
  • Nebenwirkungen unterschiedlicher Medikamente
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Bei schwangeren Frauen kommt es sehr oft durch ein Wechselspiel der Hormone zu Verschiebungen im Flüssigkeits- und Mineralstoffhaushalt. Und dann benötigt der Körper ausreichend Flüssigkeit und Magnesium, um Krämpfe in der Wade zu vermeiden.

Was ist der Unterschied zu Muskelkater, Muskelfaserriss, Muskelbündelriss und Muskelprellung?

1. Muskelkater

Zu einem Muskelkater kommt es zumeist erst nach einem oder zwei Tagen nach einer ungewohnten oder zu starken Belastung. Die Bewegung ist hierbei teilweise sehr stark eingeschränkt. Im Unterschied zu einem Muskelkrampf tritt er also nicht sofort, sondern erst einige Tage später auf. In der Regel heilt er von alleine nach einer gewissen Zeit aus. Unterstützend können leichte Bewegungen und Saunagänge durchgeführt werden, um die Heilung zu beschleunigen.

2. Muskelfaserriss

Wer einen Muskelfaserriss erleidet, spürt einen sehr starken Schmerz, der einem Messerstich ähnelt. Auch er kommt ohne Vorwarnung und entsteht sehr häufig bei Schnellkraft-Bewegungen, wie zum Beispiel bei Sprint- oder Sprungdisziplinen oder unterschiedlichen Ballsportarten. Sehr häufig kommt es zu Muskelverletzungen, wenn plötzlich abgebremst wird, was auch als exzentrische Belastung bezeichnet wird, durch eine schnelle BeschleMuskelkrampfunigung (konzentrische Belastung) oder durch auch eine Kombination aus beiden Belastungen. Bei einem Muskelfaserriss kommt es zu einer Einblutung in der Muskulatur.

Zudem ist meistens auch eine Delle zu spüren, die je nach Schwere unterschiedlich groß ausfällt. Grundsätzlich kann ein Muskelfaserriss durch ein fehlendes oder falsches Aufwärmen oder Dehnen, eine sehr starke Muskelanstrengung oder auch durch eine nicht richtig ausgeheilte Verletzung entstehen.

3. Muskelbündelriss

Ein Muskelbündelriss ist quasi die Steigerung eines Muskelfaserrisses. Der Betroffene verspürt hierbei einen sehr starken Schmerz. Grundsätzlich sind die Symptome aber ähnlich wie bei einem Muskelfaserriss. Daher werden diese beiden Verletzungen sehr häufig miteinander verwechselt, bevor klärende Untersuchungen durchgeführt wurden. Allerdings sind die Schmerzen und auch die Delle im Muskelapparat in der Regel deutlich stärker ausgeprägt. Sehr oft kommt es zu dieser Verletzung, wenn ein Muskel bei Kontaktsportarten direkt getroffen wird. Aber auch die Einnahme von Anabolika kann sie begünstigen.

4. Muskelprellung oder auch „Pferdekuss“

Eine weniger gravierende aber ebenfalls sehr schmerzhafte Verletzung ist die Muskelprellung, häufig auch als Pferdekuss bezeichnet. Der Sportler ist in den ersten Tagen stark in der Bewegung eingeschränkt. Nach und nach ist dann auch ein Bluterguss zu erkennen. Ab dann lassen die Schmerzen nach und es kann wieder leicht trainiert werden. Zumeist entsteht eine Prellung durch eine äußere Gewalteinwirkung, wie zum Beispiel durch einen Tritt oder einen Schlag direkt auf den Muskel.

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Dadurch kommt es zu einer Gewebequetschung und einer Einblutung im Muskel. Nicht selten lässt sich der Pferdekuss durch eine passende Schutzkleidung vermeiden. Um die Beschwerden zu lindern, kann der Sportler die betroffene Stelle kühlen, einen Kompressionsverband anlegen und das Bein hochlagern. Auch eine rechtzeitige Elektrotherapie und eine Lymphdrainage können dafür sorgen, dass die Schwellung schneller abklingt.

Wie lassen sich die Ursachen einer Muskelverletzungen generell behandeln?

Für einen idealen Heilungserfolg muss zunächst eine exakte Diagnose gestellt werden. Wenn dann klar ist, um welche Verletzung es sich handelt, kann ein gezielter Heilplan erstellt werden. Allgemein können folgende Maßnahmen helfen:

  • aktive Maßnahmen des Patienten
  • medikamentöse Therapie
  • Physiotherapie
  • adäquater Trainingsaufbau
  • Magnesium und weitere Ergänzungsmittel, die zum Aufbau und zur Stärkung der Muskulatur führen

In den Bereich der medikamentösen Therapie fallen Salben, Tabletten und Spritzen. Welche Anwendung für den jeweiligen Fall die beste ist, sollte von einem Arzt entschieden werden. Eventuell können auch diverse homöopathische Mittel helfen, die Beschwerden zu lindern.

Wichtig ist, egal bei welcher Art der Verletzung, von Wadenkrämpfe bis zum Pferdekuss: es geht in erster Linie immer darum, die Ursache zu finden und entsprechend zu behandeln!

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Bildquelle:
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