Akustik-Angriff gegen Dortmunder Anti-Hopp-Gesänge gefunden

Am Sonntag machte eine Meldung abseits der Spielergebnisse die Runde, die für erhitzte Gemüter sorgte: in der Gästekurve des Sinsheimer Stadions hatte ein Unbekannter ein Gerät montiert, das bei Einsetzen der üblichen Dortmunder Schmähgesänge gegen Hoffenheim-Vorstand Dietmar Hopp einen starken Pfeifton aussandte. Erstaunlicherweise regte sich anschließend innerhalb der Dortmunder Fans, die Beleidigungen gegenüber Einzelpersonen für sportliches Verhalten hielten, Empörung über diesen – ebenfalls wenig sportlichen – Akt. Inzwischen hat sich der Übeltäter bekannt: ein Mitarbeiter der TSG hat mitgeteilt, er sei für den „Scherz“ verantwortlich.

Bezeichnend an der entbrannten Diskussion unter den Fans ist, dass sich offenbar niemand bemüßigt fühlt, über kollektive Beleidigungen nachzudenken. Marco Blumberg, Vorsitzender der BVB Fan- und Förderabteilung, sah sich gar in seinen Grundrechten verletzt: „Jemanden in einem demokratischen Staat dermaßen mundtot machen zu wollen, das sind schon autoritäre Verhältnisse“ – und vergisst dabei völlig, dass die freie Meinungsäußerung vom Gesetz selbst ihre Schranken dort findet, wo sie ehranrührig wird, von einem krassen Widerspruch zum sportlichen Grundgedanken des Miteinanders ganz abgesehen.
Dietmar Hopp nimmt es hingegen gelassen – während sich die TSG Hoffenheim offiziell für das fotografierte Gerät unterhalb der Bänke, das auf die Schmähgesänge reagierte, entschuldigte. Ein sportlicher Akt, der manchem Fan ebenfalls gut anstehen würde – doch bisweilen gehört zum Fußball auch, dass Diskussionen am Stammtisch fernab rationalen Grundsätzen geführt werden. Und irgendwie ist das auch gut so – auch wenn die Schranken eingehalten werden sollten.