So trainierst du den Flugkopfball richtig!

Der Kopfball hat im Fußball grundsätzlich eine sehr wichtige Bedeutung. Denn er kann über Sieg und Niederlage entscheiden. Leider wird er trotzdem noch sehr selten trainiert. Das gilt auch für den Flugkopfball, mit dem sich der folgende Text genauer beschäftigt.

Kopfball, Flugkopfball Fussballtraining

Kopfballtraining bei Hertha.

Worauf kommt es bei einem Flugkopfball an?

Wie auch bei einem normalen Kopfball kommt es auch beim Flugkopfball auf verschiedene Punkte an, und zwar:

  • auf die Größe
  • auf die Sprungkraft
  • auf die richtige Technik und auch
  • auf ein passendes Timing

Was macht den Flugkopfball so besonders?

Der Flugkopfball ist im Fußball sicherlich eine der spektakulärsten Aktionen überhaupt. Denn er wird mit sehr viel Geschwindigkeit durchgeführt und ist nur schwer zu verteidigen. Doch damit das wie gewünscht funktioniert, müssen die Bewegungen immer wieder im Training geübt werden. Hierfür werden unten noch einige praktische Übungen vorgestellt. Wer die Grundtechnik einmal beherrscht, hat beim Kopfball selber keine Probleme. Dennoch gehört auch etwas Mut dazu, sich einfach von nach vorne fallen zu lassen. Denn beim Flugkopfball wird das Spielgerät knapp über dem Boden gespielt und nicht wie normalerweise aus dem Stand oder in der Luft. Das macht den Angriff aber auch so gefährlich. Denn der Torwart kann nur sehr schwer einschätzen, wie und wohin der Ball gespielt wird.

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Worauf muss ein Spieler achten, wenn er einen Flugkopfball ausführen will?

Folgende Punkte sind wichtig für einen gezielten Flugkopfball:

  • die Flugbahn des Balles genau beobachten und richtig einschätzen
  • im richtigen Moment dynamisch abspringen
  • mit beiden Beinen abspringen
  • stets den Ball beobachten
  • den Ball mit der kompletten Stirn treffen
  • den Körper mit beiden Händen abfangen

Wenn der Angreifer die Richtung des Kopfballs ändern will, muss er dafür in der Luft seinen Oberkörper wie auch den Kopf in die gewünschte Richtung drehen. Dadurch kommt es zu einer Art Schlangenbewegung.

Traumtore mit einem Flugkopfball erzielen

Flugkopfbälle sind nicht nur sehr effektiv, sondern sehen in der Regel auch noch sehr spektakulär aus. Hierfür braucht der Schütze eine gute Körperspannung, eine ideale Koordination und auch ein passendes Timing. Flugkopfbälle sind nach Fallrückziehern sicherlich die spektakulärsten Angriffsbälle im Fußball. Wenn der Stürmer abhebt und das Spielgerät im Winkel versenkt, sind die Zuschauer begeistert.

Doch um ein solches Traumtor zu erzielen, müssen bestimmte Faktoren zusammenpassen. Der Bewegungsablauf beim Flugkopfball ist sehr komplex und sollte immer wieder trainiert werden. Die Angreifer müssen in nur wenigen Bruchteilen einer Sekunde die Flugbahn des Spielgerätes genau berechnen und dann im passenden Moment abspringen. Sie sollten sich zudem auch entscheiden, ob ein Flugkopfball oder doch vielleicht eher ein Volleyschuss die richtige Wahl ist.

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Das Timing beim Flugkopfball

Einer der wichtigsten Punkte ist beim Flugkopfball das Timing. Denn wenn dieses nicht stimmt, wird der Ball nicht richtig getroffen und dann zumeist auch nicht auf das Tor gebracht. Der Schütze muss den perfekten Moment abwarten und dann abspringen. Idealerweise trifft er den Ball mit der ganzen Stirn und kann ihn so kontrolliert auf das Tor bringen. Springt er hingegen zu spät oder auch zu früh ab, berührt er ihn in einem unpassenden Moment und kann seinen Stoß dann nicht wie gewünscht platzieren. Da hilft auch keine perfekte Flanke beziehungsweise kein gut getimter Flugball. Beides muss ideal passen, um einen gefährlichen Flugkopfball auf das Tor bringen zu können.

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Somit werden sowohl ein hohes Spielverständnis wie auch eine sehr gute räumliche Wahrnehmung benötigt. Zudem muss ein perfektes Zusammenspiel zwischen dem Anlauf, dem Absprung, dem Kopfball selber und auch der Landung vorhanden sein. Ist das der Fall, sind auch viele Amateurfußballer durchaus in der Lage, gefährliche Kopfbälle zu kreieren. Am besten werden die Bewegungen zunächst aus dem Stand geübt. Wenn sie dann gut beherrscht werden, lassen sie sich auch aus der Bewegung durchführen. Denn so werden Flugkopfbälle auch im Wettkampf angewandt. Wie bereits erwähnt, ist in beiden Fällen eine gute Körperspannung sehr wichtig.

Einige praktische Übungen für den Flugkopfball

Natürlich gibt es auch hier Möglichkeiten einen genialen Flugkopfball zu trainieren. Die folgenden Übungen helfen euch im Kopfballtraining sicher weiter:

1. Übung: Flugkopfball mit Anlauf

Bei dieser Übung versuchen die Spieler den Ball aus dem Lauf heraus mit einem Flugkopfball zu treffen. Hierbei müssen Sie auf das richtige Timing achten. Der Sportler läuft aus ungefähr vier bis sechs Metern auf die Matte zu und springt ab, wenn er kurz vor ihr ist. Letztere hat den Zweck, den Spielern die Angst vor dem Sprung beziehungsweise vor dem anschließenden Aufkommen auf dem Boden zu nehmen. Der Coach gibt ein Signal und der erste Sportler in der Reihe läuft los.

An der Matte angekommen, wird ihm von einem seiner Kollegen ein möglichst genauer Ball zugeworfen. Beim Abwurf muss sehr exakt gearbeitet werden, da sonst kein vernünftiger Flugkopfball möglich ist. Wenn die Spieler die Übung gut beherrschen, wird der Abstand noch ein wenig vergrößert. Dadurch müssen die Teilnehmer sich noch mehr anstrengen und weiter springen. Dabei ist Konzentration gefragt.

2. Übung: Flugkopfball aus dem Kniestand

Der Ball wird einem anlaufenden Mitspieler mit sehr viel Gefühl zum Flugkopfball zugeworfen. Der Angreifer startet aus dem Kniestand und muss daher eine gute Sprungkraft mitbringen. Er bekommt den Ball zugeworfen, fällt mit seinem Oberkörper etwas nach vorne und köpft das Spielgerät dann zu seinem Mannschaftskollegen zurück. Diese Übung eignet sich in erster Linie für erfahrene Sportler. Wer dagegen noch keine oder nur wenig Erfahrung mit dem Flugkopfball hat, sollte zunächst mit einer anderen, leichteren Übung beginnen.

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3. Übung: Flugkopfball wir Jürgen Klinsmann

In dem Video ist Jürgen Klinsmann (ehemals beim FC Bayern München und Trainer der Deutschen Nationalmannschaft) zu erkennen, der bekannt war für seine einzigartigen Flugkopfbälle. Die Übung kann dafür genutzt werden, um die Bewegungen sehr gut zu erlernen. Die Spieler geben nach einem kurzen Anlauf einen Torschuss von der Sechzehnmeterlinie ab. Anschließend wird ihnen ein Ball zugeworfen, den Sie per Flugkopfball verarbeiten. Wichtig ist, dass sie im passenden Moment abspringen. Das ist Übungssache und mit der Zeit werden sie lernen, wann der ideale Moment für den Absprung gekommen ist. Zudem können sie auch die Flugbahn des Balles immer besser einschätzen. Das kommt ihnen auch in einem Spiel sehr entgegen.

4. Übung: Flugkopfball in der Halle

Auch diese Übung eignet sich in erster Linie für bereits erfahrene Sportler. Sie ist nicht nur sehr effektiv, sondern macht zudem auch noch sehr viel Spaß. Daher sollte der Trainer die Übung immer Mal wieder in seinen Trainingsplan aufnehmen. Das Schöne ist, dass sie sowohl draußen wie auch in der Halle durchgeführt werden kann. Somit lässt sich auch im Winter etwas für einen guten Flugkopfball tun. Durch eine weiche und dicke Matte können die Spieler sich ideal abfangen und verletzen sich nicht beim Aufkommen auf dem Hallenboden. Das ist gerade am Anfang noch sehr wichtig. Denn bei den ersten Versuchen müssen sich die Sportler erst noch an die etwas ungewohnt Bewegung gewöhnen und sollten daher ideal geschützt sein.

Sehr wichtig ist auch bei dieser Übung, dass der Zuwerfer sehr genau arbeitet. Am besten gibt es er kurzes Kommando ab und lässt seinen Mitspieler dadurch wissen, dass er abspringen muss. Nach einigen gelungenen Durchgängen kann der Coach die Matte etwas weiter schieben, damit die Spieler weiter springen müssen. Denn in einem Spiel müssen sie ebenfalls teilweise recht große Distanzen überwinden, um den Ball zu erreichen.

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5. Übung: Flugkopfball nach Flanke

Bei dieser Übung teilt der Coach seine Schützlinge in insgesamt drei Gruppen ein, wovon sich eine an der linken Außenbahn, eine an der rechten Außenbahn und eine in der Mitte einer Platzhälfte aufstellt. Die Akteure bilden Reihen und haben den Blick Richtung Tor, in dem sich ein Torwart aufhält. Die Spieler in der Mitte haben alle einen Ball am Fuß und spielen abwechselnd einen Kollegen auf der linken oder der rechten Außenbahn in den Lauf an. Letzterer startet durch und geht bis auf die Grundlinie.

In der Zwischenzeit ist auch der zentrale Angreifer mitgelaufen und positioniert sich nun am hinteren Sechszehnereck. Sobald er dort angekommen ist, spielt der Außenstürmer einen möglichst exakten Flugball. In der Mitte befinden sich zwei Verteidiger, die ihn daran hindern sollen. Schafft er es den Ball zu flanken, setzt der zentrale Stürmer zum Flugkopfball an. Der Keeper muss die Flanke und deren Flugbahn genau beobachten und blitzschnell reagieren. Denn wenn ein Flugkopfball richtig getroffen wird, ist er sehr schnell. Der zentrale Stürmer stellt sich nach dem Abschluss an der linken Reihe an und auch die beiden anderen Akteure gehen immer eine Position weiter.

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Dadurch trainieren sie nicht nur den Flugkopfball, sondern auch das Flanken. Nach fünf bis zehn Durchgängen werden auch die Verteidiger ausgetauscht.

verschiedene kopfballvarianten und -art im Fußball schnell erklärt6. Übung: Flugkopfball auf Tore nach Zuwurf

Der Coach markiert zwei Spielfelder mit jeweils einem Tor, in das sich jeweils ein Torhüter begibt. Zudem stellt er noch wie auf dem Bild zu erkennen noch einige Positionshütchen auf. Jetzt teilt er zwei Gruppen ein und weist jeder Gruppe ein Tor zu. Die beiden Teams stellen sich wie auf dem Bild auf. Nun werden noch zwei Zuwerfer bestimmt, die sich neben dem Tor positionieren. Letztere geben ein kurzes, aber eindeutiges Kommando ab, woraufhin die beiden ersten Angreifer starten. Nun passen die Zuwerfer den passenden Moment ab und werfen den Ball so, dass die Angreifer ihn gut mit einem Flugkopfball erreichen können.

Nach jedem Durchgang übernehmen die Stürmer ihre Position. Die letzten Zuwerfer stellen sich hinten an der passenden Reihe an. Nach einigen Durchgängen stellen sich die Gruppen an der anderen Seite auf. Der Trainer sollte jedem Teilnehmer ein kurzes Feedback geben und eventuell auch mitteilen, was er besser machen kann. Die Stürmer müssen aus dem Lauf versuchen, den Ball frontal mit der Stirn zu treffen. Zusätzlich geben sie ihm eine Richtung, indem sie den Kopf in eine Richtung drehen. Klappt das, ist der Ball für den Keeper kaum zu halten. Insbesondere dann, wenn er sehr genau in eine Ecke beziehungsweise in einen Winkel gespielt wird.

Übrigens ist die Übung keineswegs umsonst, wenn der Zuwurf zu hoch oder zu tief erfolgt. Denn dann sollten die Stürmer trotzdem weiter machen und den Ball dennoch mit dem Fuß im Tor unterbringen. Schließlich müssen sie im Spiel auch flexibel in einer solchen Situation reagieren. Diese Übung eignet sich bestens dafür, um den Torabschluss zu trainieren. Zudem kann der Keeper seine Reflexe und seine Strafraumbeherrschung verbessern. Denn diese beiden Eigenschaften sind für einen Torwart sehr wichtig und können über Sieg und Niederlage entscheiden.

Fazit

Der Flugkopfball ist im Fußball eine sehr wichtige Aktion. Denn er kann unter Umständen über Sieg oder auch Niederlage entscheiden. Daher ist es sehr wichtig, dass er immer wieder trainiert wird. Oben wurden einige praktische Übungen vorgestellt, die sich sehr gut für diese Zwecke eignen. Leider wird der Flugkopfball derzeit immer noch recht selten trainiert. Dabei ist er sehr spektakulär und kann in der Offensive wie auch in der Defensive sehr wichtig sein. Ein Stürmer muss ihn immer Mal wieder ansetzen, wenn er den Ball nicht mehr anders auf das Tor bekommt. Die Verteidiger nutzen ihn dagegen, wenn Sie das Spielgerät klären müssen und hierbei eine Sprungbewegung ausführen. Somit wird also klar, wie wichtig der Flugkopfball im Fußball ist.

Wenn der Coach die beschriebenen Übungen immer Mal wieder in seinem Trainingsprogramm unterbringt, werden die Spieler immer bessere und vor allem gezieltere Flugkopfbälle auf das Tor bringen. Das kann in einem Spiel sehr praktisch sein. Denn ein gut getroffener Flugkopfball ist für den Keeper kaum zu parieren. Allein das ist schon ein guter Grund, ihn immer wieder zu trainieren. Denn gerade in sehr engen Spielen, sind Flanken, Ecken und Freistöße ein gutes Mittel, dennoch zu Torchancen und im Idealfall auch zu Toren zu kommen.

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