Diskussion über holländische Trainingsmethoden
Der Limburger Pädagoge Hans-Dieter te Poel und der Trainer des Zweitligisten Alemannia Aachen, Peter Hyballa, haben in der Sporthochschule Köln auf Einladung von Professor Dr. Daniel Memmert über das Erfolgsgeheimnis der niederländischen Nachwuchsspieler gesprochen. Memmert arbeitet seit mehreren Jahren mit Schalke-Coach Ralf Rangnick und Hansi Flick zusammen. In Holland folgt man den Thesen von Trainer Rinus Michels, der davon ausging, dass Fußballtalente sich von selbst melden und in der Regel nicht das Resultat eines ausbalancierten Trainings sind.
Die beiden Autoren bauten auf diese These auf und erarbeiteten daraus einen Masterplan, der die drei Säulen Technik, Spielintelligenz und Kommunikation umfasst. Hans-Dieter te Poel erklärte hierzu: „Die Niederländer sagen: Während des Agierens im Fußballwettkampf zeigt jeder Spieler sein wahres Gesicht. Daher werden im Trainingsprozess auch primär auf fußballspezifische Formen, Parteispiele und Positionsspielformen mit Wettkampfcharakter in einer teamorientierten Art und Weise gesetzt.“ Anschließend präsentierten die beiden Autoren die neuen Trainingsmethoden bei Allemania Aachen zum Angriffstraining: Andribbeln statt Abspiel, Weglaufen statt Zulaufen des Raums, und weitere neue Methoden. Die Diskussion zeigt: auch im Fußballtraining bewegt sich inzwischen einiges. Erst vor einer Woche berichteten wir über deutliche Kritik am bisherigen starren Training – wird es Zeit zum Umdenken?