Kinder sind keine Positions-Idioten!

Unser heutiges Spiel haben wir mit 10:2 gewonnen, wobei mich das Ergebnis wie immer überhaupt nicht interessiert. Wichtig ist vielmehr, dass die Mannschaft die Trainingsinhalte sehr gut umsetzt und toll miteinander harmoniert. Schließlich ist es nicht selbstverständlich, dass sich die Spieler untereinander ebenso respektieren wie den Gegner.

Kein böses Wort über den anderen, stattdessen positive Aufmunterung und Motivation, wenn einer mal einen Fehler gemacht hat. Das muss ein Trainer von Anfang an vorleben, dass man positiv anfeuert und Negatives außen vor lässt. Der Coach der Gegenseite hat dies leider nicht verinnerlicht und seine Spieler nach jedem Gegentor förmlich zusammen gestaucht.

 

Vor dem Spiel ist die Spannung groß (Foto: Lothar Tepel)

Vor dem Spiel ist die Spannung groß (Foto: Lothar Tepel)

Solche Übungsleiter erlebt man leider sehr häufig am Rande des Fußballplatzes. Es geht schon bei der Startaufstellung los, wenn ich sehe, dass die beiden kräftigsten Jungs wie zu Salzsäule erstarrt vor ihrem Torwart festgewachsen scheinen, die Jungs mit dem härtesten Schuss vor dem gegnerischen Tor gelangweilt auf Bälle warten und die beiden schnellsten Spieler sich dazwischen wie beim Hase und Igel Spiel fast tot laufen, um die Bälle nach vorne zu transportieren.

Hat der Torwart den Ball, wird die Kugel blind nach vorne gedroschen. Immer wieder stelle ich fest, wie viele Trainer Positionsidioten ausbilden und ihren Kindern z.B. verbieten über die Mittellinie zu laufen, schließlich seien sie ja Abwehrspieler. Wir müssen hier nochmal unterstreichen, dass Kinder-Kicken nichts mit Erwachsenen-Fußball zu tun hat. Kinderfußball soll Erlebnis sein, Spaß am Fußball soll vermitteln werden, dazu gehört freies, ungestörtes Spielen. Das Ziel muss sein, die Grundlagen für ein lebenslanges Sporttreiben zu legen.

Der Erfolg wird beim Kinderfußball nicht durch ein Ergebnis dokumentiert, sondern durch Spielerlebnisse und die Ausbildung aller Kinder! Der Trainer wird auch nicht am Erfolg oder am Ergebnis gemessen, sondern am Fortschritt aller Kinder. Der Kinder-Fußball hat seine eigenen Inhalte und Ziele, er muss sich ausschließlich an den Interessen, Bedürfnissen und Voraussetzungen der Kinder orientieren und nicht an Meisterschaft und Resultat! Ebenso muss das Training abwechslungsreich gestaltet werden. Das geht z.B. super mit dem Rebounder, Minitor, Koordinationsleiter, Hürden etc.