Motivationstraining bei St. Pauli
Die schwankenden Leistungen der Kiezkicker machen auch Trainer Holger Stanislawski schwer zu schaffen: zum Auftakt der Rückrunde sprang der FC St. Pauli kurzzeitig an die Spitze der Rückrundentabelle – und ließ ebenso schnell wieder nach. Die traurige Realität für den Krisenclub: Relegationsplatz, jede Menge verletzungsbedingte Ausfälle, Krach mit Gerald Asamoah und Gerüchte über einen Trainer, der nach 18 Jahren gehen will. Unter anderem soll Hoffenheim an Stani interessiert sein – Gerüchte, die für die ohnehin völlig verunsicherte Mannschaft sicher alles andere als aufbauend sind. Nun improvisiert der Coach und setzt auf Motivation.
St. Pauli muss gewinnen. Heute Abend bekommen die Kiezkicker Besuch: Schalke 04 ist auf dem Weg ans Millerntor – eine Partie, die viele Unbekannte enthält. Zuhause hat Pauli immerhin 19 Tore geschossen, aber auch 22 kassiert – Schalke hingegen hat auswärts bislang erst 9 Treffer erzielt, so wenig wie kein anderer Verein, und 19 Gegentreffer einstecken müssen. Eine Partie aber, die für St. Pauli viel bedeutet – eine Niederlage am Millerntor würde heute abend relativ sicher einen Abwärtstrend auf den Abstiegsplatz lostreten.
Stani trägt bei der Pressekonferenz ebenso wie Bönig ein Pauli-Shirt mit der Aufschrift „Ein Verein, eine Mannschaft, ein Ziel = 1. Bundesliga“ – das erklärte Ziel, an die zweite Liga denkt man am Millerntor nicht. Die Mannschaft wurde auf sich selbst eingeschworen, auf das Team – und jeder Spieler hat individuelle Pläne bis zum Saisonende bekommen. Sieben Spiele stehen noch aus, und tatsächlich hat der bisherige Saison-Verlauf selbst Hartgesottene irritiert. Es ist noch alles offen – doch die Lage für St. Pauli ist ernst.