Showdown in Fürth

Endspiele gibt es am 25. Spieltag normalerweise noch nicht. Doch das, was in Fürth steigt, hat dennoch keinen anderen Namen verdient als: Abstiegsendspiel. Verlieren ist verboten, sowohl für die SpVgg als auch für den Gast aus Hoffenheim.

Besonders für die Gäste aus dem Kraichgau wäre eine Niederlage verheerend. Denn das würde den Sturz auf den letzten Platz bedeuten. Nicht, dass Platz 17 viel besser wäre, aber die mit europäischen Ambitionen gestarteten Badener haben einiges mehr zu verlieren als die gastgebende Spielvereinigung. In Fürth haben die Verantwortlichen ja zu Beginn der Saison klar gemacht, dass man die erste Liga als Abenteuer sieht, das auch schnell wieder vorbei sein könnte. In Hoffenheim denken sie anders.

Doch gerade bei den Gästen konnte von Konzentration auf den Spieltag in dieser Woche kaum die Rede sein. Erst ist der frühere Nationaltorwart Tim Wiese endgültig aus dem Kader geflogen – und dann meldete sich Ex-Coach Ralf Rangnick zu Wort mit dem Hinweis, ein Abstieg für die TSG sei nicht so schlimm, könne man sich in Liga zwei doch erholen und „gesunden“. Kaum vorstellbar, dass sich Trainer Marco Kurz mit diesem Gedanken anfreunden möchte. Denn der sofortige Wiederaufstieg ist schließlich weder plan- noch programmierbar.

Auch in Fürth war keine Ruhe

Dass aber auch die SpVgg Greuther Fürth mit dem Rücken zu Wand steht, hat die Woche vor dem Überlebensduell mit Hoffenheim zur Genüge gezeigt. Denn wenn Lothar Matthäus behauptet, mit der sportlichen Leitung der Franken verhandelt zu haben (was diese sportliche Leitung umgehend dementieren ließ), dann ist klar, dass im Club Unruhe herrscht, die Nerven liegen offenbar blank. Immerhin, der Interimscoach Ludwig Preis sammelte in seinen beiden bisherigen Partien gegen Leverkusen und beim HSV jeweils einen Punkt – keine schlechte Ausbeute, doch bei weitem zu wenig, um ernsthaft in Richtung Relegationsplatz zu schielen, den derzeit der wieder erstarkte FC Augsburg belegt.

Im Ronhof kommt es zur Begegnung zwischen dem schwächsten Heimteam Fürth (vier Punkte) und der schlechtesten Gastmannschaft Hoffenheim (ebenfalls vier Punkte). Zudem stellen die Fürther die schlechteste Offensive der Liga: nur 14 erzielte Treffer, allerdings bringt Hoffenheim die löchrigste Abwehr mit (49 Gegentore). Ludwig Preis wird in seinem vorerst letzten Spiel alles daran setzen, den so dringend benötigten Dreier einzufahren, kommende Woche muss er (kein Trainerschein) Platz machen für einen noch zu verpflichtenden Fußballlehrer mit einer gültigen A-Lizenz. Egal, wie die Partie ausgeht, eins ist jetzt schon sicher: ein Remis nutzt keinem der beiden Teams.