TAKTIKREPORT BVB vs. Schalke | Auslöse-Pässe + „Stressmacher“ Haaland

Taktikreport: Borussia Dortmund – Schalke 04 (16.05.2020)
Es geht wieder los! Nach der Zwangspause wurde die Bundesliga am vergangenen Wochenende wieder fortgesetzt. Es kam sofort zum Revierderby zwischen Borussia Dortmund und Schalke 04 im leeren Signal Iduna Park in Dortmund.

Beide Teams im 3-4-3 System

Sowohl Dortmund als auch Schalke spielten in der gleichen Grundordnung, einem 3-4-3 – System. Hierbei zeigt sich aber wieder deutlich, dass die gleiche Grundordnung nicht unmittelbar den gleichen Spielerfolg mit sich führt.

Schalke unkreativ und mit zu vielen Fehlern

Schalke 04 spielte in der Offensiv ein 3-4-3 und Defensiv zumeist mit einer Art pendelnder Viererkette. Vor allem in der Anfangsphase machten es die Schalker ohne Ball gut. Sie standen hoch und setzten den Gegner schon zeitig in der gegnerischen Hälfte unter Druck, was einen geordneten Spielaufbau nicht immer ermöglichte. Ebenso konnte man phasenweise eine gute Zweikampfführung sehen.

Es wurde der Gegner energisch in Zweikämpfe gelenkt, in denen es Schalke gelingen sollten in das Doppeln zu kommen. Dies konnte nicht über die gesamte Spielzeit praktiziert werden, was dem Gegner Räume und Zeit verschaffte. Jedoch im Spiel mit dem Ball zeigte Schalke eine große Kreativlosigkeit. Neben dem Mangel an offensiven Spielideen, zeichneten sich auch eine Vielzahl technischer Fehler und Fehlpässe ab, was das Herausspielen von Torchancen deutlich erschwerte.

BVB: Tempoverschärfung durch „Auslöse-Pässe“

Im Spiel gegen den Ball wechselt Dortmund vom offensiven 3-4-3-System in ein 5-3-2. Hierbei agieren die Dortmunder zumeist im Mittelfeldpressing, wobei E. Haaland situativ Druck auf den Torwart ausübt. Das Offensivspiel wurde nicht durch den Positionsangriff geprägt.

Im Positionsangriff ist oft wenig Bewegung in den vorderen Reihen, was es den Abwehrspielern im Spielaufbau erschwert. Dennoch ist eine Tempoverschärfung bei bzw. nach „Auslöse-Pässen“ zu sehen. Dieser Auslöser ist oftmals ein tiefer Pass aus dem Spielaufbau heraus, welcher beispielweise über einen Klatschball und einen diagonalen Ball mit Tiefe vorgeführt wird.

Die große Stärke des BVB ist wie gehabt das schnelle Konterspiel. Das Umschalten nach Balleroberung über Brandt, Hazard und Haaland macht Dortmund so gefährlich.

E. Haaland als „Stressmacher“

Fazit

Das 180. Revierderby war eines der unspektakuläreren, was aber nicht nur an den leeren Tribünen lag. Der BVB spielte aus einer soliden Defensivleistung seine Stärke, das Konterspiel, sehr gut aus und Schalke 04 hatte große Mühe in den entscheidenden Situationen in die Zweikämpfe zu kommen und diese notwendig zu führen. Das Spiel endet mit 4:0 für Borussia Dortmund.