Vor der Saison ist nach der Saison: DFB-Pokal als Tendenz?
Es gibt Dinge, die kaum jemand überraschen werden. Dass sich Werder im DFB-Pokal gegen Drittligisten Heidenheim bereits am ersten Spieltag wieder verabschiedet – zugegeben, das Ausmaß der Tragödie war nicht berechenbar. Die Tragödie als solche allerdings schon, bedenkt man das Ende der vergangenen Saison. Anders hingegen ist es um Wolfsburg oder gar Leverkusen bestellt. Auch diese beiden Clubs legten eine beschämende Partie hin – doch da hatte es kaum jemand erwartet.
Dass ausgerechnet nach Michael Ballacks Einwechselung in der 63. Minute, als Leverkusen bereits mit einem souveränen 3:0 den Sieg in Dresden schon nahezu sicher hatte, alles anders würde, war nicht abzusehen. Von dort an bröckelte die Mannschaft, und die Partie endete in der Verlängerung mit einem 4:3 für den Zweitliga-Aufsteiger Dynamo Dresden. Gleichermaßen groß war die Blamage für Felix Magath, dessen Wolfsburger mit einem 2:3 gegen den Viertligisten RB Leipzig aus dem DFB-Pokal flogen. 2009 noch deutscher Meister, 2011 ein solch jämmerliches Bild – keine Seltenheit im Auf und Ab der Bundesliga.
In der vergangenen Saison war kaum ein Job schneller wieder weg als der des Trainers. Doch über die Sommerpause hatte sich bei zwei dieser Vereine, die eine so unglückliche Figur hingelegt haben, personell an diesem Posten nichts verändert. Klaus Allofs wurde schon vergangenene Saison nicht müde, mantraartig Thomas Schaafs Position bei Werder Bremen zu stützen, und auch in Wolfsburg war man von Felix Magath, dem großen Wortakrobat, überzeugt. Lediglich Leverkusen hat eine Veränderung hinter sich, nachdem Jupp Heynckes durch Robin Dutt ersetzt wurde. Der Trainer ist sicher nicht schuld an allem – doch spielt er eine Schlüsselrolle. Und eins ist sicher: in diesen Clubs stimmt die Chemie nicht. Ob die Vereine das noch rechtzeitig zum Start der Bundesliga hinbiegen können – alles ist offen.