1. FC Heidenheim mit wechselnden 6ern zum Erfolg gegen Aue

Der FC Erzgebirge Aue verlor am 12. April 2019 das Zweitliga-Spiel gegen den 1. FC Heidenheim mit 0:1 (0:1). Nach etwa 5 Minuten gab es das Tor des Tages durch Robert Andrich. Dieser zog unbedrängt zentral ab und der Ball schlug unten rechts neben Martin Männel ein.

Die restlichen 85. Minuten passierte nicht mehr viel – das negative Highlight war eine glatte rote Karte durch Kusic.

Aue mit Ball

Aue agierte in einem 1-3-5-2 bzw. 1-3-4-3 – der Spielaufbau lief meist über einen abkippenden 6er. Hierfür wurden die Innenverteidiger breit geschoben und die Außenverteidiger hochgeschickt. Damit entstand eine Lücke für den 6er.

Eine spezielle Rolle hat Jan Hochscheidt, dieser bewegt sich als „Freigeist“ überall, mal auf der 10, dann 8er aber auch mal Außen am Flügel. Dadurch entzieht er sich oft dem direkten Zugriff und kann kreative Impulse für das Spiel geben.

Er ist auch ohne Zweifel der Denker und Lenker unter den 11 Erzgebirglern. Die Auer versuchen oft die Seiten zu überlagern und dann mit Eingaben ihre 2 Stürmer zu erreichen. Dies gelang ihnen an diesem Freitagabend sehr selten.

Aue gegen Ball

Die Veilchen versuchten im 1-4-3-1-2, den Ball zurück zu erobern. Mit einer Art 10er sollte der abkippende 6er der Auer dynamisch verteidigt werden. Beide Stürmer liefen agiert an, um den Spielaufbau auf einer Seite zu fixieren. Die Probleme traten meist auf, wenn (A) eine Seite, vor allem rechts, durch den AV überlagert wurde und dann hinterlief dieser oft, um Eingaben zu bringen.

Des Weiteren (B) gab es zum Teil Abstimmungsprobleme in der Zentrale, da Heidenheim da oft mit Positionswechseln arbeitete. Das Gegentor entstand, da keiner auf Robert Andrich Druck ausübte und dieser zentral ca. 20m vor dem Tor abschließen konnte.

Heidenheim mit Ball

Offensiv 1-3-4-3 – auch hier zwei Innenverteidiger, die breit standen und einen Ball abholenden 6er. Plus hochschiebende Außenverteidiger. Der interessante Punkt bei Heidenheim war, der oft wechselnde 6er im Spielaufbau. Trainer Schmidt ließ im zentralen Mittelfeld viele Positionswechsel spielen, um die Grundordnung der Auer vor Probleme zu stellen.

Die drei zentralen Spieler tauschten sehr oft in die Position. Damit tauchten sie als 10er, 6er und 8er auf bzw. zum Teil sogar mal am Flügel. Ich denke diese Variabilität im Mittelfeld war der Schlüssel zum Erfolg an diesem Tag.

Heidenheim gegen Ball

Defensiv agierten die Heidenheimer in einem 1-4-2-3-1, die Doppelsechs arbeitete sehr effektiv direkt vor der Kette und unterband das Spiel im letzten Drittel (zentral) fast gänzlich. Das Ergebnis zu Null, manifestiert die engagierte und erfolgreiche Abwehrleistung. Aus dem Spiel heraus kam Aue nur zu ganzen wenigen Gelegenheiten.

Das Tor des Tages fiel bereits in der Anfangsphase. Im Anschluss hatte Aue 85. Minuten lang große Probleme, Chancen zu kreieren. Heidenheim hingegen legte den Fokus auf die Defensive und die Umschaltaktionen, wodurch sie sich vor allem am Ende der 2. Halbzeit noch einige gute Gelegenheiten erspielten.

Autor: urban-coaching.eu