Kaltschnäuzige Dresdner Konter: Taktikreport SG Dynamo Dresden vs. SC Paderborn
Am 19. Mai 2019 kam es zum brisanten Spiel zwischen der SG Dynamo Dresden und dem SC Paderborn, denn mit einem Sieg konnte Paderborn den Aufstieg in Dresden aus eigener Kraft perfekt machen.
Baris Atik Dresdens Dreh- und Angelpunkt im Spielaufbau
Dynamo Dresden agierte dabei gegen den Ball mit einer Fünferkette, in Ballbesitz formierte sich daraus eine Dreierkette. Um im Spielaufbau zu helfen, kippte ein Sechser mit ab und die beiden äußeren Innenverteidiger der Fünferkette standen extrem breit.
Häufig passierte der Spielaufbau mit langen Bällen über die erste Kette, da man die 3 Stürmer überspielen und somit schnell nach vorne spielen wollte. Dreh- und Angelpunkt in diesem Spiel war der Spielmacher Baris Atik, welcher immer wieder mehrere Gegenspieler auf sich zog und ins 1-gegen-1 ging.
Dresdner Standards: Offensiv mit Variante Atik, defensiv mit variabler Raumdeckung.
Gegen den Ball spielte die SGD in einer 5-3-2-Formation, diese wählte der Dresdner Coach Fiél, weil die Mannschaft versuchte, defensiv stabil zu stehen und um die gute Offensive des Gegners aus dem Spiel zu nehmen.
Des Weiteren versuchten die Dynamos durch Standards gefährlich zu werden, diese übernahm mit Niklas Kreuzer ein Rechtsfuß. Häufig bot sich der Spielmacher Atik noch zum kurzen Ball mit an, im Zentrum liefen fünf Spieler ein und zwei weitere sicherten am Strafraum ab, sowie ein Spieler an der Mittellinie.
Bei gegnerischen Standards verteidigte Dresden mit Raumdeckung so, dass vier Spieler im Fünf-Meter-Raum standen, drei weitere Spieler standen im Sechzehn-Meter-Raum und zwei Spieler verteidigten den Spieler, welcher sich kurz anbot. Ein weiterer stand auf Höhe des Strafraumes, um bei zweiten Bällen reagieren zu können.
Paderborn bei Ballbesitz im 4-3-2-1-System über Schlüsselposition 6er
Der SC Paderborn agierte im Ballbesitz in einem 4-3-2-1-System, wobei gerade einer der Sechser extrem häufig in den Ballbesitz eingebunden wurde und fast die Rolle eines abkippenden Stürmers übernahm. Im Spielaufbau wurde stets versucht das Kurzpassspiel durchzusetzen und alles spielerisch über den Sechser und den Zehner zu lösen. Des Weiteren wurden auch die beiden Außenverteidiger ins Offensivspiel eingebunden, außerdem wurde häufig versucht 1-gegen-1 zu spielen, da die offensiven Paderborner dort ihre Stärke haben.
Im Ballbesitz wurde versucht, schnell und vertikal nach vorne zu spielen, das besondere Augenmerk lag auf dem Umschaltspiel, um gefährliche Situationen zu kreieren.
Paderborner Absicherung bei gegnerischen Kontern funktioniert nicht optimal
Defensiv versuchte Paderborn hoch anzulaufen und den Gegner zurückzudrängen. Der Plan war auch stets eine Absicherung bei gegnerischen Kontern zu haben, dies gelang in diesem Spiel aber häufig nicht, da die schnellen Stürmer Dynamo Dresdens den Paderbornern große Probleme bereiteten. Gerade in den Anfangsminuten spielte der SCP teilweise ein aggressives Angriffspressing.
Paderborner Standards: Offensiv variabel, defensiv mit Raumdeckung.
Standards schlug Paderborn stets vom Tor weg, außerdem kam häufig ein Spieler kurz um sich anzubieten. Drei Spieler liefen entschlossen ein, zwei zusätzliche hofften am ersten Pfosten auf ihre Chance und ein weiterer am langen Pfosten. Ein Spieler wartete am Strafraum auf zweite Bälle und ein Spieler sicherte an der Mittellinie ab.
Bei gegnerischen Standards spielte Paderborn mit einer Raumdeckung. Acht Spieler standen dabei in der Nähe des Fünf-Meter-Raums und verteidigten aktiv, ein weiterer stand am Sechzehn-Meter-Raum, um auf zweite Bälle zu warten, damit er diese aus der Gefahrenzone schlagen oder einen Konter einleiten konnte. Außerdem ging ein weiterer Spieler zu dem sich kurz anbietenden Spieler der Dresdner.
Fazit:
Dadurch, dass Dresden an diesem Tag abgezockter und griffiger war als Paderborn, geht dieser Sieg in Ordnung. Die Dresdner überspielten das Mittelfeld der Paderborner clever und waren in ihren Kontern kaltschnäuziger.