U18 Deutschland gegen Frankreich: Taktische Spielanalyse

29. März 2018 – Auch in der zweiten Partie der U18 im Spiel gegen Frankreich binnen weniger Tage konnte das deutsche Team trotz einer Führung nicht gewinnen. In Makranstädt setzte es eine 2:4 Niederlage.

Suchst Du innovative Trainingsübungen für Dein Training?

Unser Experte Marcus Urban besuchte das Jugend-Länderspiel und nahm beide Nationalteams für uns taktisch unter die Lupe:

Taktische Grundordnung Frankreich mit und gegen den Ball

Mit Ball:
Grundordnung: 4-4-2 flach

Frankreich hat im Spielaufbau versucht viele Verlagerungen zu spielen. Gegen die Verschieberichtung der Deutschen. Die Verlagerungen auf die Außenpositionen, Mittelfeld oder Außenvereidigen, wurden mit dem Ziel gespielt auf den Außen in 1vs1 Duelle zu kommen. Oder mit dem oft entgegenkommenden Stürmer Doppelpass zu spielen.

Eine weitere oft gespielte Variante war ein einfacher Positionswechsel zwischen dem Äußeren Mittelfeldspieler und dem Außenverteidiger. Mit dem Ziel den deutschen Außenverteidiger rauszuziehen und Räume in dessen Rücken zu öffnen, welche dann durch den französischen Außenverteidiger belaufen werden. In diese Lücke kamen häufig Schnittstellenbälle zwischen Innenverteidiger und Außenverteidiger durch den 6er.

Kennst Du schon unser Trainingsplan-Tool?

Gegen Ball:
Auch gegen den Ball hat Frankreich im 4-4-2 gespielt. Beide 4er Ketten stand sehr eng und kompakt, vor allem der 6er der Franzosen war sehr auffällig, da er gefühlt alle Zweikämpfe gewann. Beide Spitzen liefen alternierend die deutschen Innenverteidiger bzw. phasenweise auch den Torhüter an, durch so ein aktives anlaufen und zustellen der Anspielstationen fiel das 1:1.

Ecken / Standards: wurden in einer Mischform aus Raum- und Manndeckung verteidigt.

Taktische Grundordnung Deutschland mit und gegen den Ball

Mit Ball:

Grundordnung: 4-4-2 flach

Deutschland baute über hochgeschobene Außenverteidiger sowie einen zwischen beiden Innenverteidigern abkippenden 6er auf. Weiterhin schob sich der 2. Zentrale Mittelfeldspieler zusammen mit dem Stürmer sowie dem Äußerenmittelfeld und dem Außenverteidiger auf eine Seite um da durch eine Überlagerung der Seite einen Vorteil zu generieren.

Zusätzlich spielen sich die beiden IV´s der Deutschen oft die Bälle zu um die Franzosen etwas rauszulocken um dann meist schnell weit diagonal zu eröffnen.

Kennst Du schon unsere Montagseinheiten?

Gegen Ball:

Gegen den Ball spielte Deutschland ein 4-4-2. Beide 4er Ketten stand sehr eng und kompakt, eine der beiden Spitzen versuchte häufig anzulaufen und die IV´s zum schlagen zu zwingen. Das Lenken war in allen Positionsgruppen nach Außen. Die Deutschen agierten meist auf Höhe der Mittellinie, d.h. sie arbeiteten im Mittelfeldpressing und gingen situativ nach bei schlechten Bällen oder nicht offener Stellung.

Ecken / Standards: wurden wie von den Franzosen in einer Mischform aus Raum- und Manndeckung verteidigt.

Fazit:
Beide Teams zählen zur europäischen Beletage im Jugendfußball. Einige Spieler sind schon mit Profiverträgen ausgestattet. Die Spielanlage war bei beiden Mannschaften durchaus reif. Aber in puncto Cleverness und Zielstrebigkeit war der Unterschied zum Senioren/Erwachsenbereich klar erkennbar.

Fachautor: Marcus Urban
urban-coaching.eu