Innenmeniskus – Wie gehe ich mit einer Verletzung richtig um?

Die sogenannten Menisken sind zwischen den Gelenkflächen von Ober- und Unterschenkel zu finden. Hierbei handelt es sich um halbmondförmige Knorpelscheiben, die die Symmetrie des Knies ausgleichen sollen. Zudem nehmen sie auch einen gewissen Teil der aufkommenden Belastung auf und sorgen dadurch für eine ideale Druckverteilung. Der folgende Text beschäftigt sich mit dem Thema, wenn der Innenmeniskus verletzt ist. Denn leider kommt dies bei Fußballern sehr häufig vor. Auch wenn eine solche Verletzung erst einmal sicherlich ein Schock ist, sollte Ruhe bewahrt und ein Arzt aufgesucht werden. Im folgenden Ratgeber wird erläutert, wie Betroffene mit einem Innenmeniskusriss umgehen sollten und was sie für die Verletzungsprävention tun können.

MeniskusWas genau ist ein Meniskusriss?

Im schlimmsten Fall kann der Innenmeniskus sogar reißen, was eine sehr schmerzhafte Angelegenheit sein kann. Meistens entsteht diese Verletzung, wenn es zu einer mit sehr starker Belastung Verdrehung im Kniegelenk kommt. Dabei lastet ein sehr starker Druck auf dem Innenmeniskus und es sogar ein Riss entstehen. Der Außenmeniskus ist übrigens deutlich seltener verletzt. Je nachdem, wo der Riss entstanden ist und wie stark die Beschädigung ausfällt, kann der Knorpel seine Stoßdämpfer-Funktion verlieren. Dann lastet mehr Druck auf das Gelenk, was sehr schmerzhaft sein kann.

Viele Patienten mit einer stark beeinträchtigten Meniskusfunktion leiden im Laufe der Jahre unter einem deutlich schnelleren Knorpelverschleiß und teilweise auch unter einer Kniearthrose. Diese Art von Verletzung kann im Fußball entweder traumatisch (zum Beispiel durch eine Verletzung im Spiel oder im Training) oder auch degenerativ (als Folge von starker Abnutzung) sein. In beiden Fällen kann eine Operation notwendig sein, wenn eine sogenannte konservative Therapie keine nicht das gewünschte Ergebnis gebracht hat und akute Beschwerden vorhanden sind, wie zum Beispiel eine starke Blockade im Kniegelenk oder extreme Schmerzen. Eine möglichst schnelle Versorgung ist sehr wichtig, um Folgeschäden zu vermeiden.

Wir haben auch Infos zu weiteren Verletzungen, die Fußballer häufig erleiden

Woran kann der Arzt erkennen, ob die Verletzung kompliziert oder unkompliziert ist?

Erstaunlicherweise entscheidet nicht in erster Linie das Ausmaß der Beschädigung, ob der Innenmeniskusriss kompliziert oder unkompliziert ist. Das ist ein sehr wichtiger Punkt. Denn ein komplizierter Riss muss deutlich häufiger operiert werden als eine unkomplizierte Verletzung. Entscheidend ist dabei eher, wie das Kniegelenk selbst beschädigt wurde und wie stark und vor allem wie lange der Meniskus auf die umliegenden Knorpelflächen gerieben hat. Bleibt ein Innenmeniskusanriss oder auch ein Innenmeniskus länger unbehandelt, kann das Knie mehr Schaden nehmen als durch einen schnellen operativen Eingriff.

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Wann kann ich nach einem Meniskusriss wieder Fußball spielen?

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Diese Frage lässt sich nicht einfach so beantworten. Denn zunächst einmal hängt die Antwort davon ab, ob die Verletzung operiert werden muss oder ob eine konservative Therapie ausreicht. In unkomplizierten Fällen kann der Sportler teilweise sogar bereits nach zwei bis drei Wochen leichten Sport betreiben. Allerdings ist an Fußball dann noch nicht zu denken. Besser ist es, mit einem Physiotherapeuten leichte und schonende Übungen durchzuführen. Wenn die Beschwerden immer weiter nachlassen, kann das Knie dann nach sechs bis achte Wochen wieder etwas stärker belastet werden.

Handelt es sich hingegen um einen komplizierten Innenmeniskusriss, kann der Heilungsprozess deutlich länger dauern. In seltenen Fällen kann die Verletzung sogar so gravierend ausfallen, dass der Sportler nie mehr Fußball spielen kann. Aber auch das sollte er mit seinem Arzt besprechen. Grundsätzlich heilen bei jungen Menschen verletzte Kniegelenksflächen deutlich schneller als bei älteren Menschen. Dennoch sollten auch sie immer einen Arzt aufsuchen, wenn es Verdacht auf einen Innenmeniskusriss besteht. Denn wenn sie den Gang zu lange aufschieben und hoffen, dass die Beschwerden von allein besser werden, kann dies unter Umständen kontraproduktiv sein.

Nicht vorschnell operieren lassen

Leider neigen viele Orthopäden und Chirurgen dazu, zu schnell zu operieren. Da eine OP bei einem Innenmeniskusriss aber nicht immer notwendig ist, sollte der betroffene Sportler erfragen, ob es andere Therapien gibt. Denn eine Operation birgt auch immer ein gewisses Risiko und sollte daher wirklich nur der letzte Schritt sein. Wer auf der sicheren Seite sein will, kann sich eine zweite oder sogar auch eine dritte Meinung einholen. Denn es ist nicht verboten, sich bei mehreren Orthopäden oder Chirurgen vorzustellen und ihnen die Beschwerden mitzuteilen.

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In vielen Fällen sorgt auch eine gute Physiotherapie für Besserung. Allerdings muss der Sportler hierbei etwas Geduld haben und vor allem nicht zu schnell wieder mit dem Fußball beginnen. Hierbei ist es immer zu empfehlen, auf den Rat des Therapeuten oder Arztes zu hören. Denn wer zu schnell nach einer Verletzung wieder mit dem Sport beginnt, kann die Beschwerden unter Umständen sogar noch verschlimmern. Laut einigen Studien führen bei den meisten Patienten über 40 die Übungen in der Physiotherapie langfristig zu besseren Ergebnissen als operative Eingriffe. Zu diesem Ergebnis kamen auch die Forscher der Universität in Odense.

Wie äußert sich ein Innenmeniskusriss?

Wer befürchtet, dass er einen Innenmeniskusriss erlitten hat, kann sich an folgenden Warnzeichen und Symptomen orientieren:

  • hörbares Knackgeräusch
  • angeschwollenes Kniegelenk
  • deutliche Bewegungseinschränkung: Ein Meniskusriss behindert das Strecken und auch das Beugen des Knies
  • starke, einschießende Schmerzen im Knie, vor allem im Gelenkspalt
  • Blockade im Knie und eine damit verbundene deutliche Bewegungseinschränkung
  • Schnappgeräusche beim Bewegen
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Wer einige dieser Symptome oder Warnzeichen regelmäßig bei sich selber bemerkt, sollte unbedingt einen Arzt aufsuchen. Denn nicht selten tritt ein Meniskusriss auch gemeinsam mit anderen Verletzungen auf, wie zum Beispiel mit einem Kreuzbandriss, einem Knorpelschaden oder auch mit anderen Bänderschäden im Kniegelenk. Daher ist es sehr wichtig, eine genaue Diagnose zu erhalten. Neben einer normalen Röntgen-Untersuchung, werden zumeist auch noch eine MRT-Untersuchung oder eine CT-Untersuchung durchgeführt.

Leider dauert es aber in vielen Wochen mehrere Wochen oder sogar Monate, bis der Patient einen Termin für eine solche bekommt. Da aber schnell abgeklärt werden muss, was genau verletzt ist, muss auch schneller die passende Untersuchung durchgeführt werden. Häufig kann es helfen, den Arzt oder die Krankenkasse um Hilfe zu bitten. Denn dann ist plötzlich ein schnellerer Termin möglich.

Welche Folgen entstehen für das Kniegelenk durch einen Innenmeniskusriss?

Die Menisken haben eine sehr wichtige Bedeutung für die Stabilität eines Knies. Wenn sie in ihrer Funktion eingeschränkt sind, wird das Gelenk anders und häufig deutlich stärker belastet. Allerdings hat nicht jeder Meniskusriss dieselben Auswirkungen. Hierbei kommt es unter anderem auch darauf an, wo die Verletzung aufgetreten ist und wie stark die Beschädigung ist. Teilweise ist die Meniskusfunktion kaum beeinträchtigt, in anderen Fällen dagegen sehr stark. Mit etwas Glück kann ein Fußballer sogar schon wieder nach sechs Wochen mit leichtem Lauftraining beginnen.

Was kann ich für die Verletzungsprävention tun?

Es gibt bestimmte Übungen, mit denen sich die Gelenke und die umgebenden Muskeln gestärkt werden können. Damit lässt sich das Verletzungsrisiko deutlich verringern. Allerdings handelt es sich bei Fußball immer noch um eine Kontaktsportart, bei der es immer wieder zu Zweikämpfen und eben auch zu Fouls kommt. Auch durch unfaire Aktionen des Gegners können also theoretisch Verletzungen entstehen.

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In diesem Fall hilft dann die Prävention dann nur bedingt. Ansonsten ist diese aber sehr wichtig. Denn ein Fußballer mit starken Knien ist in der Regel seltenere verletzt. Bei den verschiedenen Übungen zur Stärkung sollte auch immer wieder die Landephase nach Kopfbällen trainiert werden. Denn dabei knicken sehr viele Fußballer um und bekommen unter anderem auch häufig einen Innenmeniskusriss.

Auch ist es sinnvoll, sich von einem Spezialisten auf eventuelle Fehlhaltungen untersuchen zu lassen. Denn auch diese sorgen für eine zu hohe Belastung der Gelenke. Durch gezieltes Auftrainieren der passenden Muskelgruppen lässt sich dies vermeiden. Im Profibereich wird zudem auch analysiert, wie sich die Spieler bewegen. Werden dabei Fehlstellungen bemerkt, können diese aktiv beseitigt werden. Im Amateurbereich gibt es keine solchen genauen Analysen. Dennoch können auch hier gezielte Übungen helfen, um Knieverletzungen zu vermeiden.

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Was hilft bei Schmerzen im Meniskus?

Auch wenn eine Operation angedacht ist, sollten alle passenden Maßnahmen getroffen werden, damit der Sportler in der Zwischenzeit möglichst wenig Schmerzen hat. Hierfür kann der Physiotherapeut versuchen, die in einer solchen Situation deutlich erhöhte Muskelspannung zu normalisieren. Hierfür kann er eine sogenannte Osteopressur anwenden.

Fazit

Der Innenmeniskusriss ist eine der häufigsten Verletzungen im Fußball. Sie kann sehr schmerzhaft sein und sollte daher unbedingt ernst genommen werden. In den meisten Fällen kommt es zu einer solchen Verletzung, wenn der Spieler sich falsch dreht und dadurch einen enormen Druck auf das Knie ausübt. Zudem kann auch Verschleiß einen Innenmeniskusriss begünstigen. Teilweise muss ein solcher operiert werden, teilweise reicht aber auch eine sogenannte konservative Therapie aus. Um herauszufinden, welche Vorgehensweise in dem jeweiligen Fall besser ist, sollte sich der Sportler immer eine zweite und eventuell sogar eine dritte Meinung einholen. Denn viele Chirurgen und Orthopäden operieren zu schnell, ohne dabei über andere Maßnahmen nachzudenken.

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